Preisverleihung Unser-Ener-Wettbewerb

Mainz

Preisverleihung Unser-Ener-Wettbewerb – Umweltministerin Conrad: Rheinland-Pfälzer investieren in Häuser der Zukunft – Energieeffiziente Gebäude heute prämiert

Wir können bereits heute die Häuser der Zukunft bauen – das zeigen die Ergebnisse des 2. Unser-Ener-Wettbewerb für energetisches Bauen und Sanieren. Heute hat Umweltministerin Margit Conrad im Landtag die Preise für besonders energieeffiziente und zugleich architektonisch gelungene Sanierungsobjekte und Neubauten vergeben. Die mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an 6 Familien aus Steinweiler, Koblenz, Mörsdorf, Bad Kreuznach, Henschtal und Alzey. Eine Fachjury hatte aus 41 Bewerbungen die besten ausgewählt.

“Wer die Probleme von morgen lösen will, muss heute Entscheidungen treffen. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz erkennen die Chancen, die in einer umfassenden Modernisierung ihrer Gebäude stecken und viele Bauherren entscheiden sich heute bewusst für einen energiesparenden Neubau”, stellte Umweltministerin Margit Conrad fest. Rund 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs wird in Gebäuden verbraucht, davon entfallen 73 Prozent auf Heizwärme (Raumwärme und Warmwasserbereitung).

“Der Heizwärmeverbrauch im Bestand liegt immer noch bei über 20 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche. Dies ist pure Geldverschwendung und lässt sich das ändern, wie die heute ausgezeichneten Häuser zeigen: energieeffiziente Gebäude brauchen nicht mehr als 3 Liter Heizöl. Sie können sogar mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Der Restenergiebedarf der gut gedämmten Gebäude kann zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien gedeckt werden”, sagte Conrad. “Die energetische Sanierung und der Neubau nach höchsten Standards wird zum Schlüsselprojekt für Klimaschutz, Energieeinsparung und regionale Wertschöpfung. Jede verpasste Chance ist eine Belastung für den Geldbeutel und für das Klima über 20 bis 30 Jahre lang.”

10-Millionen-Euro-Förderprogramm des Umweltministeriums

Das 10-Millionen-Euro-Förderprogramm des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz unterstützt Hauseigentümer in Rheinland-Pfalz, anspruchsvolle Energiestandards in Neubau und Gebäudebestand umzusetzen und sich so dauerhaft von steigenden Energiepreisen zu entkoppeln. Gefördert wird die Verbindung von hocheffizientem Wärmestandard mit dem Einsatz erneuerbarer Energien. Bisher sind für Neubauten allein 153 Anträge für Energiegewinnhäuser und Passivhäuser eingegangen. Die Fördersumme insgesamt beträgt bisher über 2,2 Millionen Euro. Bis Anfang März 2009 wurden weiterhin für Sanierungen Förderungen von bisher rund 420.000 Euro für besonders innovative Maßnahmen beantragt.

Gefördert werden im Rahmen des Pilotvorhabens Musterlösungen (Best-Practice), um innovative energiesparende Technologien im Markt zu etablieren und weiterzuentwickeln, den Einsatz von erneuerbaren Energien zu Zwecken der Wärmeversorgung zu steigern und dadurch die Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu verbessern und den Wissenstransfer hinsichtlich hochenergieeffizienter Bauweisen zu beschleunigen.

Der Unser-Ener-Wettbewerb

Erstmals auch Neubauten prämiert

Der Wettbewerb wurde in 2 Kategorien ausgeschrieben: für energiesparende Sanierung sowie – in diesem Jahr neu – für energieeffiziente Neubauten. Vergeben wurden in der Kategorie “Sanierung” zwei zweite Plätze (jeweils 2.500 Euro) und im Neubau-Wettbewerb 3.000 Euro (1. Preis), 2.000 Euro (2. Preis) und zwei mal 1.000 Euro (zwei 3. Preise).

Die Prämierung findet im Rahmen der Kampagne des Umweltministeriums “Unser Ener macht mit – Unsere beste Energie ist gesparte Energie” statt und zeichnet Häuser aus, die besonders energiesparend saniert oder neu gebaut wurden. Auch der Einsatz erneuerbarer Energien, innovativer Technologien und gelungener Architektur entscheidet mit.

Die erstmalige Prämierung besonders energieeffizienter Neubauten, wie sie beispielsweise im Förderprogramm des Landes unterstützt werden und wurden, gilt für Gebäude, die nicht vor 2006 gebaut wurden und mindestens den KfW-40-Standard entsprechen.

Wie schon im Vorjahr waren überdies Hauseigentümer aus Rheinland-Pfalz teilnahmeberechtigt, die ihr Haus seit 2004 so energieeffizient modernisiert haben, dass sie den Energieverbrauch nachweisbar senken konnten. Der reduzierte Energieverbrauch muss anhand des Energieausweises oder eines Gutachtens (z.B. eines Energieberaters) belegt werden. Die Art und Weise der Sanierung spielt keine Rolle (z.B. mittels besonders effektiver Dämmung oder Einsatz von erneuerbaren Energien) – entscheidend ist die Verbesserung der Energieeffizienz verbunden mit gelungener architektonischer Umsetzung.

Unabhängige Jury

Die Wettbewerbs-Jury, bestehend aus Vertretern von Bauforum, Architektenkammer, Ingenieurkammer, Handwerkskammer, Verbraucherzentrale, EOR, Verband der Gebäudeenergieberater GIH, und dem Umweltministerium wählte die Siegergebäude nach eingehender Prüfung und nicht ohne eine Besichtigung am Standort aus. Beurteilungsgrundlage waren die Reduzierung des Energiebedarfs, die Effizienz der Energieerzeugung, die Nutzung erneuerbarer Energien und eine gelungene architektonische Umsetzung der Maßnahme.

Die Preisträger

Kategorie Neubau:

1. Platz: Privathaus in 76872 Steinweiler

Eigentümer: Tina Braun und Uwe Ochsenreither
“Das Haus hat innerhalb eines Jahres einen Energieüberschuss von ca. 1.510 kWh erzeugt.”
Tina Braun und Jochen Ochsenreither haben Ihren Traum vom Eigenheim als ener-giesparendes Passivhaus in Holzständerbauweise verwirklicht. Die Wände wurden individuell vorgefertigt, mit Zellulosedämmstoff ausgeblasen und als Fertigelemente mit bereits eingebauten Fenstern und Türen an die Baustelle geliefert. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5,4 kWp zur Stromerzeugung installiert. Die eingebaute Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung dient nicht nur der Wohnraumlüftung, sondern beheizt auch das Gebäude.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 202 m² mit 31,7 kWH/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

2. Platz: Passivhaus in 56077 Koblenz

Eigentümer: Petra Seidel Uwe Diederichs-Seidel
“Nachhaltigkeit ist mehr als Energieeffizienz.”
Die Familie Diederichs-Seidel hat ihr Eigenheim als Passivhaus in kompakter Bauform geplant und mithilfe einer Photovoltaikanlage ein Energiegewinnhaus geschaffen. Eine regionale Holzbaufirma fertigte das Gebäude in Holzrahmenbauweise mit vorgefertigten Holzrahmenelementen an nur einem Tag. Nach außen sichtbar durch eine unbehandelte Lärchenholzfassade, so sorgen auch im Innern des Gebäudes ökologisch unbedenkliche Materialien für ein gesundes Wohnklima. Solare Gewinne erzielt die Familie durch etwa 20 m² große, dreifach verglaste Fenster an der Südfassade und einer fast vollständig geschlossenen Nordfassade, und der Bezug von Ökostrom gewährleistet weitestgehend die Unabhängig der Familie von fossilen Energieträgern.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 138,5 m² mit 32,8 kWH/m² pro Jahr mehr als 70 kWh/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

3. Platz: Passivhaus mit Ferienwohnung in 56290 Mörsdorf

Eigentümer: Alexandra Klippel Hans-Peter-Färber
“Urlauber haben die Möglichkeit die Atmosphäre in einem Passivhaus zu testen.”
Der Passivhaus-Neubau von Alexandra Klippel und Hans-Peter Färber beherbergt nicht nur den Wohnsitz des Ingenieur-Paares, sondern auch eine Wohnung für Feriengäste. Bezüglich der Gestaltung ihres Gebäudes legte das Paar großen Wert auf eine optimale Ausrichtung und einen kompakten Baukörper. Maximale solare Gewinne werden über die Gebäudeausrichtung nach Süden, die thermische Solaranlage sowie die Photovoltaikanlage auf dem versetzten Pultdach mit einer Leistung von 4,96 kWp erzielt. Die Wohnräume wurden mit großen Fensterflächen nach Süden und mit einem wasserführenden Holzpelletprimärofen mit sichtbarer Flamme ausgestattet.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 238 m² mit 19,7 kWH/m² pro Jahr ca. 80 kWh/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

3. Platz: Passiv- und Solarhaus in 55545 Bad Kreuznach (es werden zwei 3. Plätze vergeben)

Eigentümer: Barbara Bensheimer-Ferri Sandro Ferri
“Der Energiebedarf des Hauses deckt sich zu 100% aus Erneuerbaren Energien.”
Der Neubau der Familie Bensheimer-Ferri, genannt “casa scolare ferri 5”, ist ein gelungenes Beispiel, wie mit Hilfe eines effizienten Energiekonzeptes und eines begrenzten Budgets ein Passivhaus und gleichzeitig ein Solarhaus in kompakter Bau-form entstehen kann. Der Rohbau wurde aus zweigeschossigen Holzrahmenelementen gefertigt und innen mit OSB-Platten beplankt. Im Sinne der Nachhaltigkeit achteten die Bauherren darauf, dass fast ausschließlich Baustoffe aus nachwachsenden und recylebaren Rohstoffen, wie z.B. Holzweichfaserplatten und Hanf zur Dämmung der Außenwände, verwendet wurden. Als Kernstück der Haustechnik wurde eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit integrierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung installiert. Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 2,18 kWp in die Dachabdichtung integriert. Diese erzeugt im Jahresdurchschnitt mehr Energie, als die gesamte Anlagentechnik für Heizung, Lüftung und Warmwasser benötigt.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 115 m² mit 35,27 kWH/m² pro Jahr ca. 100 kWh/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

Kategorie Sanierung
(es wird in diesem Jahr kein 1. Platz vergeben)

2. Platz: Wohnhaus aus dem Jahr 1979 in 55232 Alzey

Eigentümer: Astrid Klaus Kohlmann
“Der Blick auf die nächste Gasabrechnung verstärkt das entspannte Wohnge-fühl.”
Familie Kohlmann aus Alzey, die ihr 1979 erbautes Wohnhaus nach der Sanierung in hellen, freundlichen Farbtönen erstrahlen ließ, erzielte mit der energetischen Modernisierung ihres Hauses eine drastische Senkung des Energieverbrauchs. Dabei war auch von Bedeutung, den CO2-Ausstoß zu reduzieren sowie die Heizkosten zu sen-ken und bei steigenden Preisen überschaubar zu halten. Während die an der Westseite installierten 23 m² Solarkollektoren den Wärmebedarf im Sommer decken, heizt die Gas-Brennwerttherme in der übrigen Zeit zu. Durch umfangreiche Dämmmaßnahmen an Dach, Außenfassade und Keller sowie die Dreifachverglasung wird das Haus vor Wärmeverlusten geschützt.

2. Platz: Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert in 66909 Henschtal

Eigentümer: Manuela Oliver Gretzschel
“Als wir das Anwesen das erste Mal sahen, war uns klar, dass eine umfassende Sanierung in allen Bereichen erforderlich ist.”
Mit der Sanierung Ihres Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert beweist Familie Grentzschel, dass auch im Bestand Häuser mit sehr geringem Energieverbrauch realisierbar sind. Die Südostfassade des Gebäudes wurde als Solarfassade zur passiven Energienutzung ausgebildet und mit einer Holzverkleidung versehen. Die Erdgeschoss-Bodenplatte, die oberste Geschossdecke sowie die Außenwände erhielten ei-ne sinnvolle Dämmung, weitestgehend aus natürlichen Materialien. Dabei blieben der historische Sandsteinsockels sowie die ursprünglichen Sandsteinlaibungen erhalten. Die alte Öl-Zentralheizung wurde durch ein Wärmekonzept ersetzt, das aus einem zentral im Haus angeordneten Grundofen mit solarer Heizungsunterstützung besteht, der manuell mit Scheitholz gefeuert wird.

Energiebilanz:Senkung des Primärenergiebedarfs bei 300 m² Wohnfläche um mehr als 80% auf 21,4 kWh/m² pro Jahr

Verantwortlich für den Inhalt:
Stefanie Mittenzwei
Kaiser-Friedrich-Str. 1
55116 Mainz
Telefon: 06131-164645
Telefax: 06131/164649
e-mail: presse@mufv.rlp.de

Mainz

Preisverleihung Unser-Ener-Wettbewerb – Umweltministerin Conrad: Rheinland-Pfälzer investieren in Häuser der Zukunft – Energieeffiziente Gebäude heute prämiert

Wir können bereits heute die Häuser der Zukunft bauen – das zeigen die Ergebnisse des 2. Unser-Ener-Wettbewerb für energetisches Bauen und Sanieren. Heute hat Umweltministerin Margit Conrad im Landtag die Preise für besonders energieeffiziente und zugleich architektonisch gelungene Sanierungsobjekte und Neubauten vergeben. Die mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an 6 Familien aus Steinweiler, Koblenz, Mörsdorf, Bad Kreuznach, Henschtal und Alzey. Eine Fachjury hatte aus 41 Bewerbungen die besten ausgewählt.

“Wer die Probleme von morgen lösen will, muss heute Entscheidungen treffen. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz erkennen die Chancen, die in einer umfassenden Modernisierung ihrer Gebäude stecken und viele Bauherren entscheiden sich heute bewusst für einen energiesparenden Neubau”, stellte Umweltministerin Margit Conrad fest. Rund 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs wird in Gebäuden verbraucht, davon entfallen 73 Prozent auf Heizwärme (Raumwärme und Warmwasserbereitung).

“Der Heizwärmeverbrauch im Bestand liegt immer noch bei über 20 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche. Dies ist pure Geldverschwendung und lässt sich das ändern, wie die heute ausgezeichneten Häuser zeigen: energieeffiziente Gebäude brauchen nicht mehr als 3 Liter Heizöl. Sie können sogar mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Der Restenergiebedarf der gut gedämmten Gebäude kann zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien gedeckt werden”, sagte Conrad. “Die energetische Sanierung und der Neubau nach höchsten Standards wird zum Schlüsselprojekt für Klimaschutz, Energieeinsparung und regionale Wertschöpfung. Jede verpasste Chance ist eine Belastung für den Geldbeutel und für das Klima über 20 bis 30 Jahre lang.”

10-Millionen-Euro-Förderprogramm des Umweltministeriums

Das 10-Millionen-Euro-Förderprogramm des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz unterstützt Hauseigentümer in Rheinland-Pfalz, anspruchsvolle Energiestandards in Neubau und Gebäudebestand umzusetzen und sich so dauerhaft von steigenden Energiepreisen zu entkoppeln. Gefördert wird die Verbindung von hocheffizientem Wärmestandard mit dem Einsatz erneuerbarer Energien. Bisher sind für Neubauten allein 153 Anträge für Energiegewinnhäuser und Passivhäuser eingegangen. Die Fördersumme insgesamt beträgt bisher über 2,2 Millionen Euro. Bis Anfang März 2009 wurden weiterhin für Sanierungen Förderungen von bisher rund 420.000 Euro für besonders innovative Maßnahmen beantragt.

Gefördert werden im Rahmen des Pilotvorhabens Musterlösungen (Best-Practice), um innovative energiesparende Technologien im Markt zu etablieren und weiterzuentwickeln, den Einsatz von erneuerbaren Energien zu Zwecken der Wärmeversorgung zu steigern und dadurch die Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu verbessern und den Wissenstransfer hinsichtlich hochenergieeffizienter Bauweisen zu beschleunigen.

Der Unser-Ener-Wettbewerb

Erstmals auch Neubauten prämiert

Der Wettbewerb wurde in 2 Kategorien ausgeschrieben: für energiesparende Sanierung sowie – in diesem Jahr neu – für energieeffiziente Neubauten. Vergeben wurden in der Kategorie “Sanierung” zwei zweite Plätze (jeweils 2.500 Euro) und im Neubau-Wettbewerb 3.000 Euro (1. Preis), 2.000 Euro (2. Preis) und zwei mal 1.000 Euro (zwei 3. Preise).

Die Prämierung findet im Rahmen der Kampagne des Umweltministeriums “Unser Ener macht mit – Unsere beste Energie ist gesparte Energie” statt und zeichnet Häuser aus, die besonders energiesparend saniert oder neu gebaut wurden. Auch der Einsatz erneuerbarer Energien, innovativer Technologien und gelungener Architektur entscheidet mit.

Die erstmalige Prämierung besonders energieeffizienter Neubauten, wie sie beispielsweise im Förderprogramm des Landes unterstützt werden und wurden, gilt für Gebäude, die nicht vor 2006 gebaut wurden und mindestens den KfW-40-Standard entsprechen.

Wie schon im Vorjahr waren überdies Hauseigentümer aus Rheinland-Pfalz teilnahmeberechtigt, die ihr Haus seit 2004 so energieeffizient modernisiert haben, dass sie den Energieverbrauch nachweisbar senken konnten. Der reduzierte Energieverbrauch muss anhand des Energieausweises oder eines Gutachtens (z.B. eines Energieberaters) belegt werden. Die Art und Weise der Sanierung spielt keine Rolle (z.B. mittels besonders effektiver Dämmung oder Einsatz von erneuerbaren Energien) – entscheidend ist die Verbesserung der Energieeffizienz verbunden mit gelungener architektonischer Umsetzung.

Unabhängige Jury

Die Wettbewerbs-Jury, bestehend aus Vertretern von Bauforum, Architektenkammer, Ingenieurkammer, Handwerkskammer, Verbraucherzentrale, EOR, Verband der Gebäudeenergieberater GIH, und dem Umweltministerium wählte die Siegergebäude nach eingehender Prüfung und nicht ohne eine Besichtigung am Standort aus. Beurteilungsgrundlage waren die Reduzierung des Energiebedarfs, die Effizienz der Energieerzeugung, die Nutzung erneuerbarer Energien und eine gelungene architektonische Umsetzung der Maßnahme.

Die Preisträger

Kategorie Neubau:

1. Platz: Privathaus in 76872 Steinweiler

Eigentümer: Tina Braun und Uwe Ochsenreither
“Das Haus hat innerhalb eines Jahres einen Energieüberschuss von ca. 1.510 kWh erzeugt.”
Tina Braun und Jochen Ochsenreither haben Ihren Traum vom Eigenheim als ener-giesparendes Passivhaus in Holzständerbauweise verwirklicht. Die Wände wurden individuell vorgefertigt, mit Zellulosedämmstoff ausgeblasen und als Fertigelemente mit bereits eingebauten Fenstern und Türen an die Baustelle geliefert. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5,4 kWp zur Stromerzeugung installiert. Die eingebaute Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung dient nicht nur der Wohnraumlüftung, sondern beheizt auch das Gebäude.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 202 m² mit 31,7 kWH/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

2. Platz: Passivhaus in 56077 Koblenz

Eigentümer: Petra Seidel Uwe Diederichs-Seidel
“Nachhaltigkeit ist mehr als Energieeffizienz.”
Die Familie Diederichs-Seidel hat ihr Eigenheim als Passivhaus in kompakter Bauform geplant und mithilfe einer Photovoltaikanlage ein Energiegewinnhaus geschaffen. Eine regionale Holzbaufirma fertigte das Gebäude in Holzrahmenbauweise mit vorgefertigten Holzrahmenelementen an nur einem Tag. Nach außen sichtbar durch eine unbehandelte Lärchenholzfassade, so sorgen auch im Innern des Gebäudes ökologisch unbedenkliche Materialien für ein gesundes Wohnklima. Solare Gewinne erzielt die Familie durch etwa 20 m² große, dreifach verglaste Fenster an der Südfassade und einer fast vollständig geschlossenen Nordfassade, und der Bezug von Ökostrom gewährleistet weitestgehend die Unabhängig der Familie von fossilen Energieträgern.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 138,5 m² mit 32,8 kWH/m² pro Jahr mehr als 70 kWh/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

3. Platz: Passivhaus mit Ferienwohnung in 56290 Mörsdorf

Eigentümer: Alexandra Klippel Hans-Peter-Färber
“Urlauber haben die Möglichkeit die Atmosphäre in einem Passivhaus zu testen.”
Der Passivhaus-Neubau von Alexandra Klippel und Hans-Peter Färber beherbergt nicht nur den Wohnsitz des Ingenieur-Paares, sondern auch eine Wohnung für Feriengäste. Bezüglich der Gestaltung ihres Gebäudes legte das Paar großen Wert auf eine optimale Ausrichtung und einen kompakten Baukörper. Maximale solare Gewinne werden über die Gebäudeausrichtung nach Süden, die thermische Solaranlage sowie die Photovoltaikanlage auf dem versetzten Pultdach mit einer Leistung von 4,96 kWp erzielt. Die Wohnräume wurden mit großen Fensterflächen nach Süden und mit einem wasserführenden Holzpelletprimärofen mit sichtbarer Flamme ausgestattet.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 238 m² mit 19,7 kWH/m² pro Jahr ca. 80 kWh/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

3. Platz: Passiv- und Solarhaus in 55545 Bad Kreuznach (es werden zwei 3. Plätze vergeben)

Eigentümer: Barbara Bensheimer-Ferri Sandro Ferri
“Der Energiebedarf des Hauses deckt sich zu 100% aus Erneuerbaren Energien.”
Der Neubau der Familie Bensheimer-Ferri, genannt “casa scolare ferri 5”, ist ein gelungenes Beispiel, wie mit Hilfe eines effizienten Energiekonzeptes und eines begrenzten Budgets ein Passivhaus und gleichzeitig ein Solarhaus in kompakter Bau-form entstehen kann. Der Rohbau wurde aus zweigeschossigen Holzrahmenelementen gefertigt und innen mit OSB-Platten beplankt. Im Sinne der Nachhaltigkeit achteten die Bauherren darauf, dass fast ausschließlich Baustoffe aus nachwachsenden und recylebaren Rohstoffen, wie z.B. Holzweichfaserplatten und Hanf zur Dämmung der Außenwände, verwendet wurden. Als Kernstück der Haustechnik wurde eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit integrierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung installiert. Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 2,18 kWp in die Dachabdichtung integriert. Diese erzeugt im Jahresdurchschnitt mehr Energie, als die gesamte Anlagentechnik für Heizung, Lüftung und Warmwasser benötigt.

Energiebilanz: Der berechnete Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes mit liegt bei einer Wohnfläche von 115 m² mit 35,27 kWH/m² pro Jahr ca. 100 kWh/m² pro Jahr unter dem zulässigen Höchstwert.

Kategorie Sanierung
(es wird in diesem Jahr kein 1. Platz vergeben)

2. Platz: Wohnhaus aus dem Jahr 1979 in 55232 Alzey

Eigentümer: Astrid Klaus Kohlmann
“Der Blick auf die nächste Gasabrechnung verstärkt das entspannte Wohnge-fühl.”
Familie Kohlmann aus Alzey, die ihr 1979 erbautes Wohnhaus nach der Sanierung in hellen, freundlichen Farbtönen erstrahlen ließ, erzielte mit der energetischen Modernisierung ihres Hauses eine drastische Senkung des Energieverbrauchs. Dabei war auch von Bedeutung, den CO2-Ausstoß zu reduzieren sowie die Heizkosten zu sen-ken und bei steigenden Preisen überschaubar zu halten. Während die an der Westseite installierten 23 m² Solarkollektoren den Wärmebedarf im Sommer decken, heizt die Gas-Brennwerttherme in der übrigen Zeit zu. Durch umfangreiche Dämmmaßnahmen an Dach, Außenfassade und Keller sowie die Dreifachverglasung wird das Haus vor Wärmeverlusten geschützt.

2. Platz: Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert in 66909 Henschtal

Eigentümer: Manuela Oliver Gretzschel
“Als wir das Anwesen das erste Mal sahen, war uns klar, dass eine umfassende Sanierung in allen Bereichen erforderlich ist.”
Mit der Sanierung Ihres Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert beweist Familie Grentzschel, dass auch im Bestand Häuser mit sehr geringem Energieverbrauch realisierbar sind. Die Südostfassade des Gebäudes wurde als Solarfassade zur passiven Energienutzung ausgebildet und mit einer Holzverkleidung versehen. Die Erdgeschoss-Bodenplatte, die oberste Geschossdecke sowie die Außenwände erhielten ei-ne sinnvolle Dämmung, weitestgehend aus natürlichen Materialien. Dabei blieben der historische Sandsteinsockels sowie die ursprünglichen Sandsteinlaibungen erhalten. Die alte Öl-Zentralheizung wurde durch ein Wärmekonzept ersetzt, das aus einem zentral im Haus angeordneten Grundofen mit solarer Heizungsunterstützung besteht, der manuell mit Scheitholz gefeuert wird.

Energiebilanz:Senkung des Primärenergiebedarfs bei 300 m² Wohnfläche um mehr als 80% auf 21,4 kWh/m² pro Jahr

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Stefanie Mittenzwei
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