Querungshilfen für wandernde Tierarten

Bonn

Querungshilfen für wandernde Tierarten

Vernetzung von Lebensräumen ist das Ziel

(aid) – Wandernde Wildarten leiden besonders unter dem dichten Straßennetz in Deutschland. Ihre Lebensräume sind zerschnitten und entsprechend hoch ist das Unfallrisiko durch Wildwechsel. Außerdem nimmt das Risiko der Inzucht innerhalb der Populationen zu. Querungshilfen für wandernde Wildtiere können hier entgegenwirken. In einem “Bundesprogramm Wiedervernetzung” soll die Errichtung solcher Querungshilfen an den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken wildlebender Tiere gefördert werden.
In Schleswig-Holstein diskutierten im Mai 2010 Fachleute aus Jagd- und Naturschutz sowie Wildbiologie und Forstwirtschaft unter dem Motto “Gemeinsamkeiten finden” das Potenzial von Querungshilfen. Dabei war Rotwild als Leitart Schwerpunkt der Betrachtungen. Gerade Rotwild ist auf größere Lebensraumflächen angewiesen. Im vom Bundesamt für Naturschutz durchgeführten Projekt “Holsteiner Lebensraumkorridore” wird beispielsweise untersucht, durch welche Landschaftselemente und Biotopverbesserungsmaßnahmen eine Grünbrücke über die Autobahn 21 eine Anbindung an das Hinterland ermöglicht werden kann. Um die Wanderungsdaten zu erfassen, werden in einem Rotwildprojekt des Instituts für Wildbiologie und Jagdkunde der Universität Göttingen Hirsche mit Sendern ausgestattet. Bis zu 2 139 Hektar umfasste das Wanderungsgebiet eines Hirsches. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Hirsche etwa die Hälfte der Nacht außerhalb des Waldes unterwegs sind und auch stark befahrene Straßen und Bahntrassen überqueren. Vor allem junge Hirsche begeben sich offensichtlich auf weite Wanderungen und sollten entsprechend jagdlich geschont werden, weil sie für den genetischen Austausch mit anderen Populationen besonders wichtig sind. Da Rothirsche auf tradierten Routen wandern, kann es Jahre dauern, bis Querungshilfen angenommen werden. Geduld ist also gefragt. Damit Querungshilfen auch effektiv wirken, ist aus Sicht der Straßenbauverwaltung eine fundierte Planung notwendig. Sie tragen zur Verkehrssicherheit bei und minimieren die Zerschneidungswirkungen großer Straßen.
aid, Renate Kessen

aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de , E-Mail: aid@aid.de

mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Vereinsregister (Reg.-Nr.: 2240) beim Amtsgericht Bonn

Geschäftsführender Vorstand: Dr. Margareta Büning-Fesel

Chefredaktion:
Harald Seitz (V.i.S.d.P.): h.seitz@aid-mail.de
Stellvertretung:
Renate Kessen: r.kessen@aid-mail.de415269″ width=”1″ height=”1″>

Bonn

Querungshilfen für wandernde Tierarten

Vernetzung von Lebensräumen ist das Ziel

(aid) – Wandernde Wildarten leiden besonders unter dem dichten Straßennetz in Deutschland. Ihre Lebensräume sind zerschnitten und entsprechend hoch ist das Unfallrisiko durch Wildwechsel. Außerdem nimmt das Risiko der Inzucht innerhalb der Populationen zu. Querungshilfen für wandernde Wildtiere können hier entgegenwirken. In einem “Bundesprogramm Wiedervernetzung” soll die Errichtung solcher Querungshilfen an den wichtigsten Stellen der Wanderstrecken wildlebender Tiere gefördert werden.
In Schleswig-Holstein diskutierten im Mai 2010 Fachleute aus Jagd- und Naturschutz sowie Wildbiologie und Forstwirtschaft unter dem Motto “Gemeinsamkeiten finden” das Potenzial von Querungshilfen. Dabei war Rotwild als Leitart Schwerpunkt der Betrachtungen. Gerade Rotwild ist auf größere Lebensraumflächen angewiesen. Im vom Bundesamt für Naturschutz durchgeführten Projekt “Holsteiner Lebensraumkorridore” wird beispielsweise untersucht, durch welche Landschaftselemente und Biotopverbesserungsmaßnahmen eine Grünbrücke über die Autobahn 21 eine Anbindung an das Hinterland ermöglicht werden kann. Um die Wanderungsdaten zu erfassen, werden in einem Rotwildprojekt des Instituts für Wildbiologie und Jagdkunde der Universität Göttingen Hirsche mit Sendern ausgestattet. Bis zu 2 139 Hektar umfasste das Wanderungsgebiet eines Hirsches. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Hirsche etwa die Hälfte der Nacht außerhalb des Waldes unterwegs sind und auch stark befahrene Straßen und Bahntrassen überqueren. Vor allem junge Hirsche begeben sich offensichtlich auf weite Wanderungen und sollten entsprechend jagdlich geschont werden, weil sie für den genetischen Austausch mit anderen Populationen besonders wichtig sind. Da Rothirsche auf tradierten Routen wandern, kann es Jahre dauern, bis Querungshilfen angenommen werden. Geduld ist also gefragt. Damit Querungshilfen auch effektiv wirken, ist aus Sicht der Straßenbauverwaltung eine fundierte Planung notwendig. Sie tragen zur Verkehrssicherheit bei und minimieren die Zerschneidungswirkungen großer Straßen.
aid, Renate Kessen

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53123 Bonn
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