Umweltministerin Conrad und LJV-Präsident Michael: ?Wild aus der Region ist bio ? gesund und…

Mainz

10 Jahre Wildbretinitiative – Umweltministerin Conrad und LJV-Präsident Michael: “Wild aus der Region ist bio ? gesund und köstlich” ? 1. Wildpraline vorgestellt

Wildfleisch ist keine fast vergessene Köstlichkeit mehr, sondern erobert seinen Platz in Gastronomie und heimischer Küche zurück. “Wildbret hat eine Renaissance erfahren. Das Interesse von Verbraucherinnen und Verbrauchern an diesem heimischen Produkt wächst, woran auch die Biowelle ihren Anteil hat. Wild stammt von Tieren, die artgerecht in der Natur leben, keinem Transport- und Schlachtstress ausgesetzt sind und deren hochwertiges, Mineralstoff- und vitaminreiches mageres Fleisch besonders gesund ist”, stellt die rheinland-pfälzische Umwelt- und Forstministerin Margit Conrad fest.

Mit dem Präsidenten des Landesjagdverbandes (LJV) Rheinland-Pfalz Kurt Alexander Michael zog sie nach 10 Jahren Wildbretinitiative eine positive Bilanz. Gleichzeitig präsentierten Conrad und Michael ein außergewöhnliches neues Produkt: die 1. Wildpraline der rheinland-pfälzischen Wildbretinitiative, die eigens von dem belgischen Chocolatier Axel Hanf kreiert wurde und mit Reh- oder Wildschweinmousse gefüllt ist.
Bundesweit beachtet und demnächst länderübergreifend

“Die Wildbretinitiative Rheinland-Pfalz hat bundesweite Beachtung gefunden”, stellen Conrad und Michael fest. 1999 hatten das Forstministerium und der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz gemeinsam die Initiative “Wild aus der Region” gegründet (Chronologie im Anhang).

Die Idee ist so erfolgreich, dass sie in Zukunft bundesweit für den Genuss von Rehrücken, Wildbratenwürsten oder Hirschsteaks werben soll. Der Deutsche Jagdschutverband plant mit Unterstützung des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz bereits eine länderübergreifende Wildbretinitiative nach rheinland-pfälzischem Vorbild.

Conrad: “Auch bei einer Ausdehnung der Wildbretinitiative ist es wichtig, den regionalen Bezug zum Produkt zu betonen. Es geht uns nicht um die Importe von günstigen Wildfleischprodukten, sondern besonders darum, Jägerinnen und Jäger bei Ihren Bemühungen um Regulierung der Schalenwildbestände zu unterstützen.”
Üppige Jagdstrecken bedeuten viel Wildbret

Im Focus der rheinland-pfälzischen Wildbret-Marketinginitiative steht das Schalenwild, darunter Hirsch (in der Jägersprache “Rotwild”), Reh und Wildschwein. Die Jagdstrecken haben in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen, woraus sich ableiten lässt, dass der Wildbestand in den Wäldern insgesamt angewachsen ist. Die Entwicklung von Rotwild, Rehwild und Schwarzwild hat teilweise sprunghaft zugenommen. Das verursacht nicht nur Probleme für den Wald und teilweise in der Landwirtschaft, sondern auch steigende Zahlen bei Wildunfällen. Ein Beispiel ist Entwicklung bei den Wildschweinen: Stieg die Schwarzwildstrecke bis in die 1980er Jahre noch moderat an und lag bei etwa 10.000 Stück jährlich, so gab es in diesem Jahr eine Rekordstrecke mit über 78.000 Stück.

Landesjagdverband-Präsident Michael: “Die Jägerschaft ist an gesetzliche Abschussvorgaben gehalten, die sie nicht über-, aber auch nicht unterschreiten soll, um die Population in einem naturverträglichen Rahmen zu halten. Deswegen sage ich immer: Wer Wild isst, kann dies mit einem guten Gewissen tun, denn jeder Wildbretkäufer leistet damit seinen Beitrag, Wald und Flur nachhaltig zu nutzen und das Ökosystem in unserer Kulturlandschaft aufrechtzuerhalten.”

“Die Jagd kann wesentlich dazu beitragen, Wildschäden zu vermeiden. Diese Nutzung des Wildes ist unschädlich, solange sie im Rahmen des gesetzlich verankerten Hegeziels geschieht, das die Erhaltung eines der Landschaft und der Region angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes vorschreibt”, ergänzt Conrad.

? In den drei Hauptwildarten Schwarz-, Reh- und Rotwild fielen im Jagdjahr 2007/2008 deutschlandweit über 33.000 Tonnen Wildfleisch an.

? In Rheinland-Pfalz waren es rund 2.900.000 Kilogramm heimisches Wildbret (so viel wie 72 Sattelschleppern mit einem Zulassungsgewicht von 40 Tonnen transportieren können).

? Der Pro-Kopf-Verzehr von Wildbret insgesamt beträgt insgesamt zwischen 500 und 800 Gramm jährlich und bedeutet nur einen Bruchteil der Gesamtmenge von 60 Kilogramm verzehrtem Fleisch pro Person.
Marketing für ein individuelles Produkt

Schon früher wurde vereinzelt für Wildbret geworben, die Wildbret-Initiative hat die Professionalisierung vorangetrieben und dabei Pionierarbeit geleistet. Seit 1999 wurden in die Initiative circa 260.000 Euro investiert, davon hat das Umwelt- und Forstministerium aus Mitteln der Jagdabgabe insgesamt rund 200.000 Euro Zuschuss gezahlt.

Wildbret lässt sich nur schwer industrialisieren. Als echtes Manufaktur-Produkt fällt es in den Forstrevieren nur in kleinen Mengen an und braucht viel Handarbeit in der Verarbeitung. Liefersicherheit kann nicht garantiert werden. Aber: Forstämter haben hier aufgrund des größeren Angebots bessere Möglichkeiten.
Das Angebot der Jägerinnen und Jäger kann sich sehen lassen: Im Durchschnitt der letzten Jahre wurden 75.000 Rehe, 7.000 Stück Rotwild und 30.000 bis 60.000 Wildschweine erlegt; hinzu kommen 13.000 Hasen, 10.000 Wildkaninchen, 4.000 Fasane, 700 Rebhühner, 11.000 Stockenten und 19.000 Wildtauben.
Aktionen für die Wildbret-Vermarktung im Rahmen der Initiative:

? Marktanalyse und Entwicklung eines Marketingkonzeptes

? Website www.wild-aus-der-region.de

? Marketingleitfaden “Wildbret erfolgreich vermarkten”

? Landesweite Wildwochen mit begleitenden Infoveranstaltungen und Wettbe-werben

? Fortbildungsseminare zur Verbesserung der Produktqualität und ?vermarktung

? Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Initiativen zur Lebensmittel- und Fleischhygiene

Parallel zu den Werbeaktivitäten war es Ziel, zur Sicherheit des Lebensmittels Wildbret die Fleischhygiene weiter zu optimieren durch folgende Initiativen des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz:

? “Die Verwendung von Wild als Lebensmittel” ist seit 2006 in der Jägerprüfung eigenständiges Prüfungsfach. Dies unterstreicht die Verantwortung, die der Jäger als Lebensmittelproduzent hat.

? Die Behörden bieten Jägerinnen und Jäger Möglichkeiten zur Weiterbildung zur “kundigen Person” nach den Anforderungen des EU-Hygienerechts.

? Die dezentrale Vermarktung wurde und wird kontinuierlich ausgebaut, dabei spielen neu eingerichtete Wildkammern der Forstämter eine wichtige Rolle. Hinweise über Verkaufsstellen bietet die Wildbret-Initiative über die Internetseite.

Ministerin Conrad dankte den Jägerinnen und Jägern für die Bereitschaft, sich für die hohe Qualität von Wildfleisch einzusetzen: “Mit vorbildhaftem Umgang mit der Ware Wildbret wollen wir dem Verbraucher jedweden Zweifel nehmen.”
Viele Metzgereien, aber auch Forstämter in Rheinland-Pfalz sowie Jäger verkaufen Wild. Information über Bezugsquellen bietet die Wildbret-Initiative im Internet unter www.wild-aus-der-region.de

Chronologie der Wildbretinitiative

1999
Jäger und Forstämter klagen über zunehmende Absatzschwierigkeiten; immer weniger Verbraucher wollen Wildbret; Wildbretpreise im Keller,
Ministerium für Umwelt und Forsten mit Ministerin Klaudia Martini und Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. mit Landesjagdpräsident Kurt A. Michael geben Startschuss für eine gemeinsame Marketing-Kampagne

2000
Workshop mit Vertretern der Gastronomie, der Landesmetzgerinnung, des Wildhandels, der Landesforsten, der Lebensmittel- und Fleischbranche mit dem Ziel; erste Informationen zusammenzutragen und mögliche Vermarktungsziele zu setzen.
Marktanalyse führt zu überraschenden Ergebnissen: Unsichere Fleischhygiene, kostenintensive Logistik, problematische Bestellfähigkeit bzw. Verfügbarkeit, unterschiedliche Bedürfnisse bei unterschiedlichen Abnehmern (Gastronomie, Privatkunden) und die Tatsache, dass Wildbret zunehmend in Vergessenheit gerät. In einer repräsentativen Umfrage geben nur 20 Prozent von 350 befragten Personen an, Wildbret beim Jäger oder Forstamt kaufen zu können, während 30 Prozent sich sicher waren, dies beim Metzger tun zu können. Über 33 Prozent kannten überhaupt keine Einkaufsquelle für Wildbret.

2001
Erstellung von Infomaterial und der Kommunikationsplattform www.Wild-aus-der-Region.de mit Informationen zum Thema Wildbret und einer Anbieterdatenbank
Mit Eröffnung einer Wanderausstellung wendet sich die Wildbretinitiative an die Öffentlichkeit
Durchführung der ersten Landesweiten Wildwochen mit der regionalen Gastronomie
Durchführung von Qualitätszirkeln für Hygieneempfehlungen und Schulungsprogramm

2002
Interne Umfrage unter Wildbretanbietern ergibt: “Mit hohem Beratungsaufwand und regelmäßigen Verkostungsaktionen lassen sich Stammkunden ? auch in Skandalzeiten ? am besten aufbauen
Start des Schulungsprogramms mit den Fächern Hygiene, Aufbrechen und Zerwirken sowie Marketing
Begleitender Anekdotenwettbewerb motiviert über 150 Jäger zur Unterstützung der Wildbretinitiative in den eigenen Reihen

2003
Der Malwettbewerb “Röhrender Hirsch” spricht während der Landesweiten Wildwochen über 1.400 Familien zum Mitmachen an; Ministerin Conrad und Landesjagdpräsident Michael ehren die Sieger im Mainzer Ministerium; die Gastronomie verwendet die Bilder zur Kunstausstellung während der Landesweiten Wildwochen
Experte Ralf Rauschenplat (Jäger und Koch) wird auf Anregung der Wildbretinitiative zur Telefonsprechstunde in die Lifesendung “ARD-Mittagsbuffet” entsandt; aufgrund des großen Interesses steht er im Folgejahr ein 2. Mal zur Verfügung

2004
Die ersten Erfolge der Wildbretinitiative werden im Rahmen eines Presseessens bei Johann Lafer auf der Stromburg präsentiert
Wettbewerb “Kinderleichte Re(h)zepte gesucht” begleitet die Landesweiten Wildwochen

2005
Beim Quiz “Testen Sie Ihr Naturwissen” können Interessierte Fissler-Töpfe gewinnen
Landesweite Wildwochen bei über 50 Gastronomiebetrieben in RP

2006
Im Kosmos-Verlag erscheint das Buch “Wildbret erfolgreich vermarkten” mit Geleitwort der Schirmherren: Mit dem Buch werden Jägern und Forstämtern erstmals ein Leitfaden zur besseren Vermarktung von Wildbret an die Hand gegeben (Professionalisierung der Wildbretvermarktung)
Wieder sorgt ein Wettbewerb für großen Anspruch. Unter dem Motto “Mutter Natur deckt den Tisch” kommt es zu wahren Designerstücken rund um das Thema Wild und Jagd. Die Schirmherren ehren die Erstplatzierten im Rahmen der Messeeröffnung Anjana in Pirmasens.

2007
Beteiligung an den Landauer Weintagen mit Grillaktion mitten auf dem Rathausplatz. Staatsekretärin Kraege und Landesjagdpräsident Michael gewinnen Weinexperten, Gourmets und viele Bürger für das Thema Wildbret.

2008
Aufgrund des Vorjahreserfolges wird das Thema “Wild und Wein” fortgesetzt; Wildbretbeauftragte und das Institut Bilmako führen lokale Events mit Weinbauern durch, Veranstaltungsorte sind: Hundevereine, Reitturniere, Golfclubs. Die außergewöhnliche Zielgruppenansprache findet beim Publikum große Aufmerksamkeit.

2009
Die Wildbretinitiative Rheinland-Pfalz begeht das 10. Jubiläum im Soonwald.

Verantwortlich für den Inhalt:
Stefanie Mittenzwei
Kaiser-Friedrich-Str. 1
55116 Mainz
Telefon: 06131-164645
Telefax: 06131/164649
e-mail: presse@mufv.rlp.de

Mainz

10 Jahre Wildbretinitiative – Umweltministerin Conrad und LJV-Präsident Michael: “Wild aus der Region ist bio ? gesund und köstlich” ? 1. Wildpraline vorgestellt

Wildfleisch ist keine fast vergessene Köstlichkeit mehr, sondern erobert seinen Platz in Gastronomie und heimischer Küche zurück. “Wildbret hat eine Renaissance erfahren. Das Interesse von Verbraucherinnen und Verbrauchern an diesem heimischen Produkt wächst, woran auch die Biowelle ihren Anteil hat. Wild stammt von Tieren, die artgerecht in der Natur leben, keinem Transport- und Schlachtstress ausgesetzt sind und deren hochwertiges, Mineralstoff- und vitaminreiches mageres Fleisch besonders gesund ist”, stellt die rheinland-pfälzische Umwelt- und Forstministerin Margit Conrad fest.

Mit dem Präsidenten des Landesjagdverbandes (LJV) Rheinland-Pfalz Kurt Alexander Michael zog sie nach 10 Jahren Wildbretinitiative eine positive Bilanz. Gleichzeitig präsentierten Conrad und Michael ein außergewöhnliches neues Produkt: die 1. Wildpraline der rheinland-pfälzischen Wildbretinitiative, die eigens von dem belgischen Chocolatier Axel Hanf kreiert wurde und mit Reh- oder Wildschweinmousse gefüllt ist.
Bundesweit beachtet und demnächst länderübergreifend

“Die Wildbretinitiative Rheinland-Pfalz hat bundesweite Beachtung gefunden”, stellen Conrad und Michael fest. 1999 hatten das Forstministerium und der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz gemeinsam die Initiative “Wild aus der Region” gegründet (Chronologie im Anhang).

Die Idee ist so erfolgreich, dass sie in Zukunft bundesweit für den Genuss von Rehrücken, Wildbratenwürsten oder Hirschsteaks werben soll. Der Deutsche Jagdschutverband plant mit Unterstützung des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz bereits eine länderübergreifende Wildbretinitiative nach rheinland-pfälzischem Vorbild.

Conrad: “Auch bei einer Ausdehnung der Wildbretinitiative ist es wichtig, den regionalen Bezug zum Produkt zu betonen. Es geht uns nicht um die Importe von günstigen Wildfleischprodukten, sondern besonders darum, Jägerinnen und Jäger bei Ihren Bemühungen um Regulierung der Schalenwildbestände zu unterstützen.”
Üppige Jagdstrecken bedeuten viel Wildbret

Im Focus der rheinland-pfälzischen Wildbret-Marketinginitiative steht das Schalenwild, darunter Hirsch (in der Jägersprache “Rotwild”), Reh und Wildschwein. Die Jagdstrecken haben in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen, woraus sich ableiten lässt, dass der Wildbestand in den Wäldern insgesamt angewachsen ist. Die Entwicklung von Rotwild, Rehwild und Schwarzwild hat teilweise sprunghaft zugenommen. Das verursacht nicht nur Probleme für den Wald und teilweise in der Landwirtschaft, sondern auch steigende Zahlen bei Wildunfällen. Ein Beispiel ist Entwicklung bei den Wildschweinen: Stieg die Schwarzwildstrecke bis in die 1980er Jahre noch moderat an und lag bei etwa 10.000 Stück jährlich, so gab es in diesem Jahr eine Rekordstrecke mit über 78.000 Stück.

Landesjagdverband-Präsident Michael: “Die Jägerschaft ist an gesetzliche Abschussvorgaben gehalten, die sie nicht über-, aber auch nicht unterschreiten soll, um die Population in einem naturverträglichen Rahmen zu halten. Deswegen sage ich immer: Wer Wild isst, kann dies mit einem guten Gewissen tun, denn jeder Wildbretkäufer leistet damit seinen Beitrag, Wald und Flur nachhaltig zu nutzen und das Ökosystem in unserer Kulturlandschaft aufrechtzuerhalten.”

“Die Jagd kann wesentlich dazu beitragen, Wildschäden zu vermeiden. Diese Nutzung des Wildes ist unschädlich, solange sie im Rahmen des gesetzlich verankerten Hegeziels geschieht, das die Erhaltung eines der Landschaft und der Region angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes vorschreibt”, ergänzt Conrad.

? In den drei Hauptwildarten Schwarz-, Reh- und Rotwild fielen im Jagdjahr 2007/2008 deutschlandweit über 33.000 Tonnen Wildfleisch an.

? In Rheinland-Pfalz waren es rund 2.900.000 Kilogramm heimisches Wildbret (so viel wie 72 Sattelschleppern mit einem Zulassungsgewicht von 40 Tonnen transportieren können).

? Der Pro-Kopf-Verzehr von Wildbret insgesamt beträgt insgesamt zwischen 500 und 800 Gramm jährlich und bedeutet nur einen Bruchteil der Gesamtmenge von 60 Kilogramm verzehrtem Fleisch pro Person.
Marketing für ein individuelles Produkt

Schon früher wurde vereinzelt für Wildbret geworben, die Wildbret-Initiative hat die Professionalisierung vorangetrieben und dabei Pionierarbeit geleistet. Seit 1999 wurden in die Initiative circa 260.000 Euro investiert, davon hat das Umwelt- und Forstministerium aus Mitteln der Jagdabgabe insgesamt rund 200.000 Euro Zuschuss gezahlt.

Wildbret lässt sich nur schwer industrialisieren. Als echtes Manufaktur-Produkt fällt es in den Forstrevieren nur in kleinen Mengen an und braucht viel Handarbeit in der Verarbeitung. Liefersicherheit kann nicht garantiert werden. Aber: Forstämter haben hier aufgrund des größeren Angebots bessere Möglichkeiten.
Das Angebot der Jägerinnen und Jäger kann sich sehen lassen: Im Durchschnitt der letzten Jahre wurden 75.000 Rehe, 7.000 Stück Rotwild und 30.000 bis 60.000 Wildschweine erlegt; hinzu kommen 13.000 Hasen, 10.000 Wildkaninchen, 4.000 Fasane, 700 Rebhühner, 11.000 Stockenten und 19.000 Wildtauben.
Aktionen für die Wildbret-Vermarktung im Rahmen der Initiative:

? Marktanalyse und Entwicklung eines Marketingkonzeptes

? Website www.wild-aus-der-region.de

? Marketingleitfaden “Wildbret erfolgreich vermarkten”

? Landesweite Wildwochen mit begleitenden Infoveranstaltungen und Wettbe-werben

? Fortbildungsseminare zur Verbesserung der Produktqualität und ?vermarktung

? Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Initiativen zur Lebensmittel- und Fleischhygiene

Parallel zu den Werbeaktivitäten war es Ziel, zur Sicherheit des Lebensmittels Wildbret die Fleischhygiene weiter zu optimieren durch folgende Initiativen des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz:

? “Die Verwendung von Wild als Lebensmittel” ist seit 2006 in der Jägerprüfung eigenständiges Prüfungsfach. Dies unterstreicht die Verantwortung, die der Jäger als Lebensmittelproduzent hat.

? Die Behörden bieten Jägerinnen und Jäger Möglichkeiten zur Weiterbildung zur “kundigen Person” nach den Anforderungen des EU-Hygienerechts.

? Die dezentrale Vermarktung wurde und wird kontinuierlich ausgebaut, dabei spielen neu eingerichtete Wildkammern der Forstämter eine wichtige Rolle. Hinweise über Verkaufsstellen bietet die Wildbret-Initiative über die Internetseite.

Ministerin Conrad dankte den Jägerinnen und Jägern für die Bereitschaft, sich für die hohe Qualität von Wildfleisch einzusetzen: “Mit vorbildhaftem Umgang mit der Ware Wildbret wollen wir dem Verbraucher jedweden Zweifel nehmen.”
Viele Metzgereien, aber auch Forstämter in Rheinland-Pfalz sowie Jäger verkaufen Wild. Information über Bezugsquellen bietet die Wildbret-Initiative im Internet unter www.wild-aus-der-region.de

Chronologie der Wildbretinitiative

1999
Jäger und Forstämter klagen über zunehmende Absatzschwierigkeiten; immer weniger Verbraucher wollen Wildbret; Wildbretpreise im Keller,
Ministerium für Umwelt und Forsten mit Ministerin Klaudia Martini und Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. mit Landesjagdpräsident Kurt A. Michael geben Startschuss für eine gemeinsame Marketing-Kampagne

2000
Workshop mit Vertretern der Gastronomie, der Landesmetzgerinnung, des Wildhandels, der Landesforsten, der Lebensmittel- und Fleischbranche mit dem Ziel; erste Informationen zusammenzutragen und mögliche Vermarktungsziele zu setzen.
Marktanalyse führt zu überraschenden Ergebnissen: Unsichere Fleischhygiene, kostenintensive Logistik, problematische Bestellfähigkeit bzw. Verfügbarkeit, unterschiedliche Bedürfnisse bei unterschiedlichen Abnehmern (Gastronomie, Privatkunden) und die Tatsache, dass Wildbret zunehmend in Vergessenheit gerät. In einer repräsentativen Umfrage geben nur 20 Prozent von 350 befragten Personen an, Wildbret beim Jäger oder Forstamt kaufen zu können, während 30 Prozent sich sicher waren, dies beim Metzger tun zu können. Über 33 Prozent kannten überhaupt keine Einkaufsquelle für Wildbret.

2001
Erstellung von Infomaterial und der Kommunikationsplattform www.Wild-aus-der-Region.de mit Informationen zum Thema Wildbret und einer Anbieterdatenbank
Mit Eröffnung einer Wanderausstellung wendet sich die Wildbretinitiative an die Öffentlichkeit
Durchführung der ersten Landesweiten Wildwochen mit der regionalen Gastronomie
Durchführung von Qualitätszirkeln für Hygieneempfehlungen und Schulungsprogramm

2002
Interne Umfrage unter Wildbretanbietern ergibt: “Mit hohem Beratungsaufwand und regelmäßigen Verkostungsaktionen lassen sich Stammkunden ? auch in Skandalzeiten ? am besten aufbauen
Start des Schulungsprogramms mit den Fächern Hygiene, Aufbrechen und Zerwirken sowie Marketing
Begleitender Anekdotenwettbewerb motiviert über 150 Jäger zur Unterstützung der Wildbretinitiative in den eigenen Reihen

2003
Der Malwettbewerb “Röhrender Hirsch” spricht während der Landesweiten Wildwochen über 1.400 Familien zum Mitmachen an; Ministerin Conrad und Landesjagdpräsident Michael ehren die Sieger im Mainzer Ministerium; die Gastronomie verwendet die Bilder zur Kunstausstellung während der Landesweiten Wildwochen
Experte Ralf Rauschenplat (Jäger und Koch) wird auf Anregung der Wildbretinitiative zur Telefonsprechstunde in die Lifesendung “ARD-Mittagsbuffet” entsandt; aufgrund des großen Interesses steht er im Folgejahr ein 2. Mal zur Verfügung

2004
Die ersten Erfolge der Wildbretinitiative werden im Rahmen eines Presseessens bei Johann Lafer auf der Stromburg präsentiert
Wettbewerb “Kinderleichte Re(h)zepte gesucht” begleitet die Landesweiten Wildwochen

2005
Beim Quiz “Testen Sie Ihr Naturwissen” können Interessierte Fissler-Töpfe gewinnen
Landesweite Wildwochen bei über 50 Gastronomiebetrieben in RP

2006
Im Kosmos-Verlag erscheint das Buch “Wildbret erfolgreich vermarkten” mit Geleitwort der Schirmherren: Mit dem Buch werden Jägern und Forstämtern erstmals ein Leitfaden zur besseren Vermarktung von Wildbret an die Hand gegeben (Professionalisierung der Wildbretvermarktung)
Wieder sorgt ein Wettbewerb für großen Anspruch. Unter dem Motto “Mutter Natur deckt den Tisch” kommt es zu wahren Designerstücken rund um das Thema Wild und Jagd. Die Schirmherren ehren die Erstplatzierten im Rahmen der Messeeröffnung Anjana in Pirmasens.

2007
Beteiligung an den Landauer Weintagen mit Grillaktion mitten auf dem Rathausplatz. Staatsekretärin Kraege und Landesjagdpräsident Michael gewinnen Weinexperten, Gourmets und viele Bürger für das Thema Wildbret.

2008
Aufgrund des Vorjahreserfolges wird das Thema “Wild und Wein” fortgesetzt; Wildbretbeauftragte und das Institut Bilmako führen lokale Events mit Weinbauern durch, Veranstaltungsorte sind: Hundevereine, Reitturniere, Golfclubs. Die außergewöhnliche Zielgruppenansprache findet beim Publikum große Aufmerksamkeit.

2009
Die Wildbretinitiative Rheinland-Pfalz begeht das 10. Jubiläum im Soonwald.

Verantwortlich für den Inhalt:
Stefanie Mittenzwei
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