Regen stoppt Ernte der Gerste

Berlin

Regen stoppt Ernte der Gerste
DBV legt erste Erntemeldung vor
In allen Teilen Deutschlands wurde die Ernte mit Wintergetreide begonnen.
Wegen der Trockenheit startete die Ernte in einigen Regionen bis zu zwei Wochen früher als üblich, aktuell ist sie jedoch aufgrund der Witterung wieder zum Erliegen gekommen. Während die traditionellen Frühdruschgebiete im Südwesten und Süden bislang von einer durchschnittlichen bis guten Ernte ausgehen, ist im Norden und Nordosten regional mit empfindlichen Einbußen zu rechnen. Damit hat die wochenlange Trockenheit regional Wirkung gezeigt, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem ersten Erntebericht, der auf der Erhebung der Daten der Landesbauernverbände basiert. Im zweiwöchigen Abstand wird der DBV über den weiteren Verlauf der Ernte 2008 in Deutschland berichten.
Bislang wurde fast ausschließlich Wintergerste gedroschen. Im Norden sind erst etwa 50 Prozent der Wintergerste gedroschen, die bislang gemeldeten Erträge weisen starke Streuungen auf: Einbußen von bis zu 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen ebenso vor wie überdurchschnittliche Ergebnisse. Im Nordosten und mittleren Osten ist die Ernte schon weiter voran geschritten. Das Vorjahresniveau wird im Ertrag gehalten, vermehrt wird jedoch von höheren Schmachtkornanteilen berichtet. Im Südosten sind bis jetzt erst 15 Prozent der Wintergerste gedroschen, die Erträge liegen nur knapp auf Vorjahresniveau. Gemäß den Witterungsbedingungen während der Wachstumszeit erzielen die Landwirte im Westen und Südwesten gute Erträge, auch liegen von hier bislang noch keine Hinwiese auf Qualitätsmängel vor.
In Bayern sind 70 Prozent der Bestände gedroschen, allerdings spreizen die Erträge sehr weit: Nordbayern vermeldet im Schnitt 15 Prozent geringere Erträge als im Vorjahr, Südbayern dagegen meldet Erträge auf Vorjahresniveau.
Jetzt erzwingt der immer wieder einsetzende Niederschlag Ernteunterbrechungen. Jede Aufheiterung wird genutzt, um die reife Wintergerste zu ernten. Erste Meldungen über abgeknickte Ähren unterstreichen die Dringlichkeit. Hohe Trocknungskosten treiben die ohnehin hohen Produktionskosten weiter in die Höhe.
Aktuell gestaltet sich auf Grund der unsicheren Erntesituation die Preisfindung noch schwierig. Für Wintergerste wird ein Preis von 170 Euro bis 190 Euro pro Tonne erwartet, für Brotweizen 190 bis 210 Euro, für Roggen 180 bis 200 Euro je Tonne. Nach dem Hoch im letzten Jahr sind die Preise an den Börsen jedoch zurückgegangen. Damit wird es für die Ackerbauern, die ihre Ernte sofort verkaufen müssen, kaum möglich sein, ihre gestiegenen Produktionskosten weiterzugeben. Landwirte mit Lagermöglichkeit sollten dagegen aufmerksam die Entwicklung auf den Märkten beobachten.
Weltweit wird eine Getreideernte (ohne Reis) von 1.733 Millionen Tonnen erwartet, also bis zu 48 Millionen Tonnen mehr. Damit wird erstmals seit 4 Jahren wieder ein zwischen Angebot und Nachfrage ausgeglichener Getreidemarkt erreicht. Auch aus diesem Grund sollte die Diskussion über Teller und Tank wieder etwas gelassener geführt werden.
Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
Fax: 030 31904-431

Berlin

Regen stoppt Ernte der Gerste
DBV legt erste Erntemeldung vor
In allen Teilen Deutschlands wurde die Ernte mit Wintergetreide begonnen.
Wegen der Trockenheit startete die Ernte in einigen Regionen bis zu zwei Wochen früher als üblich, aktuell ist sie jedoch aufgrund der Witterung wieder zum Erliegen gekommen. Während die traditionellen Frühdruschgebiete im Südwesten und Süden bislang von einer durchschnittlichen bis guten Ernte ausgehen, ist im Norden und Nordosten regional mit empfindlichen Einbußen zu rechnen. Damit hat die wochenlange Trockenheit regional Wirkung gezeigt, erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem ersten Erntebericht, der auf der Erhebung der Daten der Landesbauernverbände basiert. Im zweiwöchigen Abstand wird der DBV über den weiteren Verlauf der Ernte 2008 in Deutschland berichten.
Bislang wurde fast ausschließlich Wintergerste gedroschen. Im Norden sind erst etwa 50 Prozent der Wintergerste gedroschen, die bislang gemeldeten Erträge weisen starke Streuungen auf: Einbußen von bis zu 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen ebenso vor wie überdurchschnittliche Ergebnisse. Im Nordosten und mittleren Osten ist die Ernte schon weiter voran geschritten. Das Vorjahresniveau wird im Ertrag gehalten, vermehrt wird jedoch von höheren Schmachtkornanteilen berichtet. Im Südosten sind bis jetzt erst 15 Prozent der Wintergerste gedroschen, die Erträge liegen nur knapp auf Vorjahresniveau. Gemäß den Witterungsbedingungen während der Wachstumszeit erzielen die Landwirte im Westen und Südwesten gute Erträge, auch liegen von hier bislang noch keine Hinwiese auf Qualitätsmängel vor.
In Bayern sind 70 Prozent der Bestände gedroschen, allerdings spreizen die Erträge sehr weit: Nordbayern vermeldet im Schnitt 15 Prozent geringere Erträge als im Vorjahr, Südbayern dagegen meldet Erträge auf Vorjahresniveau.
Jetzt erzwingt der immer wieder einsetzende Niederschlag Ernteunterbrechungen. Jede Aufheiterung wird genutzt, um die reife Wintergerste zu ernten. Erste Meldungen über abgeknickte Ähren unterstreichen die Dringlichkeit. Hohe Trocknungskosten treiben die ohnehin hohen Produktionskosten weiter in die Höhe.
Aktuell gestaltet sich auf Grund der unsicheren Erntesituation die Preisfindung noch schwierig. Für Wintergerste wird ein Preis von 170 Euro bis 190 Euro pro Tonne erwartet, für Brotweizen 190 bis 210 Euro, für Roggen 180 bis 200 Euro je Tonne. Nach dem Hoch im letzten Jahr sind die Preise an den Börsen jedoch zurückgegangen. Damit wird es für die Ackerbauern, die ihre Ernte sofort verkaufen müssen, kaum möglich sein, ihre gestiegenen Produktionskosten weiterzugeben. Landwirte mit Lagermöglichkeit sollten dagegen aufmerksam die Entwicklung auf den Märkten beobachten.
Weltweit wird eine Getreideernte (ohne Reis) von 1.733 Millionen Tonnen erwartet, also bis zu 48 Millionen Tonnen mehr. Damit wird erstmals seit 4 Jahren wieder ein zwischen Angebot und Nachfrage ausgeglichener Getreidemarkt erreicht. Auch aus diesem Grund sollte die Diskussion über Teller und Tank wieder etwas gelassener geführt werden.
Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
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