30 Prozent besser: Neue Energiesparregeln für Altbauten

Freiburg

30 Prozent besser: Neue Energiesparregeln für Altbauten

EnEV-Novelle tritt am 1. Oktober in Kraft

Die Energieeinsparverordnung EnEV 2009 schreibt strengere Grenzwerte vor: Wer saniert, spart künftig mehr Energie. Pflicht wird die Nachrüstung von Geschossdecken, Nachtspeicherheizungen müssen stillgelegt werden.

Am 1. Oktober tritt die neue Energieeinsparverordnung EnEV 2009 in Kraft. Sie gilt neben Neubauten auch für den Altbaubestand und löst die EnEV aus dem Jahr 2007 ab. “Gesamtsanierungsmaßnahmen im Altbau werden künftig im Vergleich zur alten Regelung rund 30 Prozent mehr Primärenergie einsparen. Das lohnt sich trotz Mehrkosten”, sagt Claudia Rist, die Leiterin des Landesprogramms Zukunft Altbau vom Umweltministerium Baden-Württemberg. “Ein Teil der Gebäudeeigentümer muss außerdem die oberste Geschossdecke oder das Dach in unbeheizten Dachräumen dämmen.” Nachtspeicherheizungen in größeren Häusern werden in zehn Jahren, ab 2020, stufenweise abgeschafft. Die Kontrolle der Regeln erfolgt durch die Bezirksschornsteinfegermeister. Gebührenfreie Informationen zur EnEV-Novelle gibt es beim Beratungstelefon von Zukunft Altbau, 08000/12 33 33, oder unter www.zukunftaltbau.de.

Mit dem Inkrafttreten der EnEV 2009 werden erstmals seit 2002 die energetischen Anforderungen an Sanierungen erhöht. Und das nicht nur für Gesamtsanierungen: Einzelmaßnahmen, etwa wenn nur die Fassade oder die Fenster erneuert werden, müssen ab Oktober energetisch um rund 20 bis 30 Prozent höherwertiger ausgeführt werden als bisher.

“Altbaubesitzer werden von der Neuregelung profitieren”, sagt auch Architekt Jürgen Groß vom Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN). “Wird ein Gebäude sowieso saniert, lohnt es sich, ein höheres energetisches Niveau zu erreichen. Die Mehrkosten für dickere Dämmmaterialien oder eine effizientere Heizung sind gering.” Die vom Staat finanziell geförderten und mit Krediten bedachten Sanierungskosten amortisieren sich aufgrund der Energieeinsparung. Außerdem werden die Hausbesitzer so unabhängiger von künftigen Energiepreissteigerungen.

Auch wenn keine Sanierung ansteht, gibt es Nachrüstregeln. So müssen bis Ende 2011 in allen unbeheizten Dachräumen die oberste Geschossdecke oder das (geneigte) Dach gedämmt werden. “Ausgenommen sind Wohngebäude mit weniger als drei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung zum Stichtag 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat”, so Jürgen Groß. Bei einem Eigentümerwechsel gelte die Ausnahme nicht mehr.

An den Kragen geht es vielen Stromheizungen. Im Betrieb sind sie oft besonders teuer. “Nachtstromspeicherheizungen in Wohngebäuden mit mehr als fünf Wohneinheiten werden ab 2020 schrittweise außer Betrieb genommen. Voraussetzung ist, dass sie vor 1990 installiert wurden und das einzige Heizsystem darstellen”, weiß Claudia Rist. Geräte, die nach 1990 in Betrieb gingen, müssen spätestens 30 Jahre nach Einbau außer Betrieb genommen werden.

Für Strom aus erneuerbaren Energien gibt es neue Anreize. So kann der aus Photovoltaikanlagen gewonnene Strom auf den Endenergiebedarf des Gebäudes angerechnet werden. Voraussetzung ist, dass der Strom im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu dem Gebäude erzeugt wird und vorrangig in dem Gebäude selbst genutzt wird.

Verantwortlich für die Einhaltung der Vorschriften der EnEV 2009 sind der Eigentümer und die ausführenden Firmen. Der Nachweis erfolgt über die Unternehmererklärung, die der Eigentümer auf Verlangen der unteren Bauaufsichtsbehörde vorzulegen hat. In der Erklärung bestätigt der ausführende Unternehmer, dass er die EnEV 2009 bei der baulichen oder anlagentechnischen Modernisierung eingehalten hat. Die Unternehmererklärung ist vom Eigentümer mindestens fünf Jahre aufzubewahren. Bei heizungstechnischen Anlagen prüft zusätzlich der Bezirksschornsteinfegermeister als Beliehener im Rahmen der Feuerstättenschau, ob die Anforderungen eingehalten wurden.

Mit der Neuregelung der Energieeinsparverordnung wollen Bund und Länder den Energieverbrauch im Gebäudebestand deutlich senken. Wohn- und Geschäftsgebäude haben einen Anteil von mehr als 40 Prozent am Gesamtverbrauch in Deutschland. Die EnEV trat erstmals 2002 in Kraft und löste die Wärmeschutz- und Heizungsanlagenverordnungen ab.

Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer unabhängig über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Ziel ist eine qualifizierte Sanierung des Altbaubestandes. Das Programm wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) in Karlsruhe umgesetzt.

Ansprechpartner Pressearbeit:
PR-Agentur Dr. Klaus Heidler Solar Consulting, Axel Vartmann, Solar Info Center, D-79072 Freiburg, Tel. +49/761/38 09 68-23, Fax +49/761/38 09 68-11, vartmann@solar-consulting.de , www.solar-consulting.de

Ansprechpartner Zukunft Altbau:
Dipl.-Ing. Mareike Soder, Freie Architektin und Energieberaterin, Zukunft Altbau, KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, Kaiserstraße 94a, 76133 Karlsruhe, Tel. +49/721/98471-37, Fax +49/721/98471-20, mareike.soder@zukunftaltbau.de , www.zukunftaltbau.de

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Freiburg

30 Prozent besser: Neue Energiesparregeln für Altbauten

EnEV-Novelle tritt am 1. Oktober in Kraft

Die Energieeinsparverordnung EnEV 2009 schreibt strengere Grenzwerte vor: Wer saniert, spart künftig mehr Energie. Pflicht wird die Nachrüstung von Geschossdecken, Nachtspeicherheizungen müssen stillgelegt werden.

Am 1. Oktober tritt die neue Energieeinsparverordnung EnEV 2009 in Kraft. Sie gilt neben Neubauten auch für den Altbaubestand und löst die EnEV aus dem Jahr 2007 ab. “Gesamtsanierungsmaßnahmen im Altbau werden künftig im Vergleich zur alten Regelung rund 30 Prozent mehr Primärenergie einsparen. Das lohnt sich trotz Mehrkosten”, sagt Claudia Rist, die Leiterin des Landesprogramms Zukunft Altbau vom Umweltministerium Baden-Württemberg. “Ein Teil der Gebäudeeigentümer muss außerdem die oberste Geschossdecke oder das Dach in unbeheizten Dachräumen dämmen.” Nachtspeicherheizungen in größeren Häusern werden in zehn Jahren, ab 2020, stufenweise abgeschafft. Die Kontrolle der Regeln erfolgt durch die Bezirksschornsteinfegermeister. Gebührenfreie Informationen zur EnEV-Novelle gibt es beim Beratungstelefon von Zukunft Altbau, 08000/12 33 33, oder unter www.zukunftaltbau.de.

Mit dem Inkrafttreten der EnEV 2009 werden erstmals seit 2002 die energetischen Anforderungen an Sanierungen erhöht. Und das nicht nur für Gesamtsanierungen: Einzelmaßnahmen, etwa wenn nur die Fassade oder die Fenster erneuert werden, müssen ab Oktober energetisch um rund 20 bis 30 Prozent höherwertiger ausgeführt werden als bisher.

“Altbaubesitzer werden von der Neuregelung profitieren”, sagt auch Architekt Jürgen Groß vom Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN). “Wird ein Gebäude sowieso saniert, lohnt es sich, ein höheres energetisches Niveau zu erreichen. Die Mehrkosten für dickere Dämmmaterialien oder eine effizientere Heizung sind gering.” Die vom Staat finanziell geförderten und mit Krediten bedachten Sanierungskosten amortisieren sich aufgrund der Energieeinsparung. Außerdem werden die Hausbesitzer so unabhängiger von künftigen Energiepreissteigerungen.

Auch wenn keine Sanierung ansteht, gibt es Nachrüstregeln. So müssen bis Ende 2011 in allen unbeheizten Dachräumen die oberste Geschossdecke oder das (geneigte) Dach gedämmt werden. “Ausgenommen sind Wohngebäude mit weniger als drei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung zum Stichtag 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat”, so Jürgen Groß. Bei einem Eigentümerwechsel gelte die Ausnahme nicht mehr.

An den Kragen geht es vielen Stromheizungen. Im Betrieb sind sie oft besonders teuer. “Nachtstromspeicherheizungen in Wohngebäuden mit mehr als fünf Wohneinheiten werden ab 2020 schrittweise außer Betrieb genommen. Voraussetzung ist, dass sie vor 1990 installiert wurden und das einzige Heizsystem darstellen”, weiß Claudia Rist. Geräte, die nach 1990 in Betrieb gingen, müssen spätestens 30 Jahre nach Einbau außer Betrieb genommen werden.

Für Strom aus erneuerbaren Energien gibt es neue Anreize. So kann der aus Photovoltaikanlagen gewonnene Strom auf den Endenergiebedarf des Gebäudes angerechnet werden. Voraussetzung ist, dass der Strom im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu dem Gebäude erzeugt wird und vorrangig in dem Gebäude selbst genutzt wird.

Verantwortlich für die Einhaltung der Vorschriften der EnEV 2009 sind der Eigentümer und die ausführenden Firmen. Der Nachweis erfolgt über die Unternehmererklärung, die der Eigentümer auf Verlangen der unteren Bauaufsichtsbehörde vorzulegen hat. In der Erklärung bestätigt der ausführende Unternehmer, dass er die EnEV 2009 bei der baulichen oder anlagentechnischen Modernisierung eingehalten hat. Die Unternehmererklärung ist vom Eigentümer mindestens fünf Jahre aufzubewahren. Bei heizungstechnischen Anlagen prüft zusätzlich der Bezirksschornsteinfegermeister als Beliehener im Rahmen der Feuerstättenschau, ob die Anforderungen eingehalten wurden.

Mit der Neuregelung der Energieeinsparverordnung wollen Bund und Länder den Energieverbrauch im Gebäudebestand deutlich senken. Wohn- und Geschäftsgebäude haben einen Anteil von mehr als 40 Prozent am Gesamtverbrauch in Deutschland. Die EnEV trat erstmals 2002 in Kraft und löste die Wärmeschutz- und Heizungsanlagenverordnungen ab.

Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer unabhängig über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Ziel ist eine qualifizierte Sanierung des Altbaubestandes. Das Programm wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) in Karlsruhe umgesetzt.

Ansprechpartner Pressearbeit:
PR-Agentur Dr. Klaus Heidler Solar Consulting, Axel Vartmann, Solar Info Center, D-79072 Freiburg, Tel. +49/761/38 09 68-23, Fax +49/761/38 09 68-11, vartmann@solar-consulting.de , www.solar-consulting.de

Ansprechpartner Zukunft Altbau:
Dipl.-Ing. Mareike Soder, Freie Architektin und Energieberaterin, Zukunft Altbau, KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, Kaiserstraße 94a, 76133 Karlsruhe, Tel. +49/721/98471-37, Fax +49/721/98471-20, mareike.soder@zukunftaltbau.de , www.zukunftaltbau.de

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