Allianz Forscher berechnen Wetter und Wahrscheinlichkeit

München

Allianz Forscher berechnen Wetter und Wahrscheinlichkeit
Aus den Katastrophen der Vergangenheit für die Zukunft lernen: Die Allianz beschäftigt Forscher aus verschiedenen Disziplinen, um künftige Naturgefahren besser einzuschätzen zu können. Erst seit wenigen Jahren sind entsprechende Berechnungen überhaupt technisch machbar.
Die kurzfristige Wetterlage hält immer wieder Überraschungen bereit
Mit welcher Wahrscheinlichkeit treten Hochwasser, Stürme, Erdbeben oder heftige Hagelschauer auf? Dieser Frage geht Matthias Klawa nach, der als promovierter Meteorologe beim größten Versicherer Deutschlands für das Thema Naturgefahren zuständig ist. Im Team mit 15 weiteren Fachleuten – Seismologen, Meteorologen, einem Hydrologen, einer Agrar-Ingenieurin und natürlich Mathematikern – hilft er der Allianz zu berechnen, wie wahrscheinlich Naturkatastrophen sind und werden.
Dabei verläuft die Naturkatastrophen-Forschung wider Erwarten eher unspektakulär. Vieles ist hier nicht mehr, aber auch nicht weniger als angewandte Wissenschaft. Viel Mathematik. Und: Geschichte. Denn die Erfahrungswerte aus vergangenen Unwettern – zuletzt etwa dem Elbe-Hochwasser 2002 oder den Winter-Stürmen ‘Kyrill’ und ‘Emma’ – tragen ganz maßgeblich dazu bei, künftige Katastrophen zu kalkulieren.
Computertechnik macht antizipative Forschung möglich
Was neu ist: Die antizipative Forschung. Mit einigen wenigen Ausnahmen haben die Rückversicherer erst ab den 90er Jahren mit der systematischen Simulation von Katastrophen begonnen, etwa seit der Jahrtausendwende greifen auch Erstversicherer wie die Allianz auf Expertisen aus dem eigenen Haus zu. Dass es sich hier um eine sehr junge Disziplin handelt, hat technische Gründe: Die Computertechnik ist erst seit kurzem imstande, derart komplexe Rechenaufgaben in angemessener Zeit zu bewältigen.
Inzwischen können ziemlich genaue Aussagen darüber getroffen werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Naturkatastrophe in einem bestimmten Zeitintervall eintreten wird. Wohlgemerkt: Mit welcher Wahrscheinlichkeit – und nicht wann. Die kurzfristige Wetterlage hält daher auch für den Sturm-Experten Klawa immer wieder Überraschungen bereit. Er weist auf die Grenzen der Vorhersehbarkeit hin: ‘Wann haben Sie sich das letzte Mal geärgert, dass sie auf dem Heimweg von der Arbeit keinen Regenschirm dabeihatten, weil ein Radio-Moderator am Morgen noch strahlenden Sonnenschein angekündigt hat?’
Naturkatastrophen vermeiden: Wichtig im Ernstfall ist eine schnelle Reaktionsfähigkeit
Wetter und Wahrscheinlichkeit
Primäre Aufgabe des Naturgefahren-Teams der Allianz ist die langfristige Schadenabschätzung, anhand derer der Versicherer Rücklagen bildet und Prämien berechnet. Aber es gilt auch, das gewonnene Wissen für Präventionszwecke nutzbar zu machen. Katastrophen ganz verhindern kann zwar keiner, wer allerdings vorsorgt – beispielsweise durch Vorsichtsmaßnahmen bei Sturmwarnungen – hat zumindest die Möglichkeit, Gefahren zu reduzieren. Und wie wichtig im Ernstfall eine schnelle Reaktion, also die Sichtung, Beseitigung und Begleichung von Schäden ist, hat nicht zuletzt die verheerende Situation nach dem Hurrikan ‘Katrina’ in den USA gezeigt.
Regelmäßig werden die Portfoliodaten aus dem Versichertenbestand gesammelt und verschiedene Krisen-Szenarien durchgespielt. Hierbei werden unter anderen sogenannte Vulnerabilitätskurven verwendet, die beschreiben, wie viel Prozent der Versicherungssumme bei einer bestimmten Gefahrenintensität zerstört werden. Diese Kurven werden aus historischen Schadenereignissen gewonnen. So wurde auch für das Kyrill-Sturmereignis Sturmschäden im Verhältnis zur Versicherungssumme und der Windgeschwindigkeit ausgewertet. Wenn jetzt angenommen wird das ein potentieller Sturm Deutschland mit bestimmen Windgeschwindigkeiten erfasst, lässt sich der dazugehörige Schaden ermitteln.
Klimawandel: Auch ein deutsches Phänomen
Maßgeblich in die Berechnungen von Klawa und seinen Kollegen fließen natürlich auch die neuesten Erkenntnisse zum weltweiten Klimawandel ein: ‘Auch hierzulande zeichnen sich bereits alarmierende Verschiebungen der bisher gewohnten Wetterwerte ab. So hat die Zahl der Tage mit hohen Temperaturen deutlich zugenommen. Im Sommer gibt es weniger Niederschlag als früher, wenn es allerdings regnet, dann heftiger.’
Am liebsten hätten wir von Klawa nun natürlich einen Ausblick, welches Wetter uns künftig erwartet. Aber, wie gesagt: Solch eine Prognose ist nicht möglich, die antizipative Meteorologie ist vor allem Wahrscheinlichkeitsrechnung. ‘Es bleibt spannend’, schließt Klawa und blickt mit einem Lächeln aus dem Fenster seines Büros: Am Himmel über München sammeln sich gerade dunkle Wolken und eine kräftige Brise versetzt die Baumwipfel in Bewegung.
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird
Kontakt für Presse
Ulrike Strauß
Allianz Deutschland AG
+49.89.3800-12944

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Allianz Forscher berechnen Wetter und Wahrscheinlichkeit
Aus den Katastrophen der Vergangenheit für die Zukunft lernen: Die Allianz beschäftigt Forscher aus verschiedenen Disziplinen, um künftige Naturgefahren besser einzuschätzen zu können. Erst seit wenigen Jahren sind entsprechende Berechnungen überhaupt technisch machbar.
Die kurzfristige Wetterlage hält immer wieder Überraschungen bereit
Mit welcher Wahrscheinlichkeit treten Hochwasser, Stürme, Erdbeben oder heftige Hagelschauer auf? Dieser Frage geht Matthias Klawa nach, der als promovierter Meteorologe beim größten Versicherer Deutschlands für das Thema Naturgefahren zuständig ist. Im Team mit 15 weiteren Fachleuten – Seismologen, Meteorologen, einem Hydrologen, einer Agrar-Ingenieurin und natürlich Mathematikern – hilft er der Allianz zu berechnen, wie wahrscheinlich Naturkatastrophen sind und werden.
Dabei verläuft die Naturkatastrophen-Forschung wider Erwarten eher unspektakulär. Vieles ist hier nicht mehr, aber auch nicht weniger als angewandte Wissenschaft. Viel Mathematik. Und: Geschichte. Denn die Erfahrungswerte aus vergangenen Unwettern – zuletzt etwa dem Elbe-Hochwasser 2002 oder den Winter-Stürmen ‘Kyrill’ und ‘Emma’ – tragen ganz maßgeblich dazu bei, künftige Katastrophen zu kalkulieren.
Computertechnik macht antizipative Forschung möglich
Was neu ist: Die antizipative Forschung. Mit einigen wenigen Ausnahmen haben die Rückversicherer erst ab den 90er Jahren mit der systematischen Simulation von Katastrophen begonnen, etwa seit der Jahrtausendwende greifen auch Erstversicherer wie die Allianz auf Expertisen aus dem eigenen Haus zu. Dass es sich hier um eine sehr junge Disziplin handelt, hat technische Gründe: Die Computertechnik ist erst seit kurzem imstande, derart komplexe Rechenaufgaben in angemessener Zeit zu bewältigen.
Inzwischen können ziemlich genaue Aussagen darüber getroffen werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Naturkatastrophe in einem bestimmten Zeitintervall eintreten wird. Wohlgemerkt: Mit welcher Wahrscheinlichkeit – und nicht wann. Die kurzfristige Wetterlage hält daher auch für den Sturm-Experten Klawa immer wieder Überraschungen bereit. Er weist auf die Grenzen der Vorhersehbarkeit hin: ‘Wann haben Sie sich das letzte Mal geärgert, dass sie auf dem Heimweg von der Arbeit keinen Regenschirm dabeihatten, weil ein Radio-Moderator am Morgen noch strahlenden Sonnenschein angekündigt hat?’
Naturkatastrophen vermeiden: Wichtig im Ernstfall ist eine schnelle Reaktionsfähigkeit
Wetter und Wahrscheinlichkeit
Primäre Aufgabe des Naturgefahren-Teams der Allianz ist die langfristige Schadenabschätzung, anhand derer der Versicherer Rücklagen bildet und Prämien berechnet. Aber es gilt auch, das gewonnene Wissen für Präventionszwecke nutzbar zu machen. Katastrophen ganz verhindern kann zwar keiner, wer allerdings vorsorgt – beispielsweise durch Vorsichtsmaßnahmen bei Sturmwarnungen – hat zumindest die Möglichkeit, Gefahren zu reduzieren. Und wie wichtig im Ernstfall eine schnelle Reaktion, also die Sichtung, Beseitigung und Begleichung von Schäden ist, hat nicht zuletzt die verheerende Situation nach dem Hurrikan ‘Katrina’ in den USA gezeigt.
Regelmäßig werden die Portfoliodaten aus dem Versichertenbestand gesammelt und verschiedene Krisen-Szenarien durchgespielt. Hierbei werden unter anderen sogenannte Vulnerabilitätskurven verwendet, die beschreiben, wie viel Prozent der Versicherungssumme bei einer bestimmten Gefahrenintensität zerstört werden. Diese Kurven werden aus historischen Schadenereignissen gewonnen. So wurde auch für das Kyrill-Sturmereignis Sturmschäden im Verhältnis zur Versicherungssumme und der Windgeschwindigkeit ausgewertet. Wenn jetzt angenommen wird das ein potentieller Sturm Deutschland mit bestimmen Windgeschwindigkeiten erfasst, lässt sich der dazugehörige Schaden ermitteln.
Klimawandel: Auch ein deutsches Phänomen
Maßgeblich in die Berechnungen von Klawa und seinen Kollegen fließen natürlich auch die neuesten Erkenntnisse zum weltweiten Klimawandel ein: ‘Auch hierzulande zeichnen sich bereits alarmierende Verschiebungen der bisher gewohnten Wetterwerte ab. So hat die Zahl der Tage mit hohen Temperaturen deutlich zugenommen. Im Sommer gibt es weniger Niederschlag als früher, wenn es allerdings regnet, dann heftiger.’
Am liebsten hätten wir von Klawa nun natürlich einen Ausblick, welches Wetter uns künftig erwartet. Aber, wie gesagt: Solch eine Prognose ist nicht möglich, die antizipative Meteorologie ist vor allem Wahrscheinlichkeitsrechnung. ‘Es bleibt spannend’, schließt Klawa und blickt mit einem Lächeln aus dem Fenster seines Büros: Am Himmel über München sammeln sich gerade dunkle Wolken und eine kräftige Brise versetzt die Baumwipfel in Bewegung.
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird
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Ulrike Strauß
Allianz Deutschland AG
+49.89.3800-12944