Atomunfall in Frankreich: Wo ist wie viel hochgiftiges Uran?

Atomunfall in Frankreich: Wo ist wie viel hochgiftiges Uran?
Grenzwert mindestens um das 250.000-fache überschritten / Vergiftungen von Menschen sind wahrscheinlich
München, 10. Juli – Auch mehr als zwei Tage nach dem Unfall im französischen Atomkraftwerk Tricastin gibt es keine verlässlichen Informationen über das genau Ausmaß. Weil die Öffentlichkeit erst mit einem Tag Verspätung informiert wurde, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Menschen mit dem kontaminierten Wasser in Kontakt geraten.
Nach wie vor ist unklar, wie viel Uran ausgetreten ist. Nachdem zunächst von 360 Kilogramm die Rede war, versucht die französische Atomaufsicht zu beschwichtigen und spricht nun von 75 Kilogramm. Auch herrscht Unklarheit darüber, welche Mengen des kontaminierten Wassers in die Flüsse gelangt sind und was mit dem Rest geschehen ist. Nach Angaben der Betreiberfirma sei ein Teil auf dem Betriebsgelände versickert, das Erdreich abgetragen worden. Offiziell bestätigt sind diese Angaben nicht. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München kritisiert: „Von zügiger Informationspolitik und größtmöglicher Transparenz kann einmal mehr keine Rede sein. Die eilige Entwarnung der Betreiber mit der Behauptung, es sei kein Uran ins Grundwasser gelangt, passt zudem in das typische Muster von Zwischenfällen in Atomanlagen.“ Erschreckend sei zudem, dass es in Tricastin offenbar an den einfachsten technischen Schutzmaßnahmen fehle.
Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München, warnt vor den Folgen des Unfalls: „Uran in der Umwelt ist keinesfalls eine Lappalie. Es ist hochtoxisch, wird im menschlichen Körper in Niere, Leber oder Knochen eingelagert, wirkt krebserregend und erbgutschädigend.“ In Deutschland gilt für Uran im Trinkwasser ein Höchstwert von 10 Mikrogramm pro Liter. „Glaubt man nur den Angaben der französischen Atomaufsicht, wurde dieser Wert um das 250.000-fache überschritten“, so Wurzbacher. Ein besonderer Skandal sei zudem, dass der Unfall offensichtlich zunächst vertuscht werden sollte, trotz Ferienzeit in dieser Urlaubsregion. In Frankreich sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Menschen vergiftet worden, weil sie erst mit eintägiger Verspätung über einen Atomunfall informiert worden sind.
Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter: www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker, Karin Wurzbacher
Tel. (089) 30 77 49-11
ch@umweltinstitut.org

Atomunfall in Frankreich: Wo ist wie viel hochgiftiges Uran?
Grenzwert mindestens um das 250.000-fache überschritten / Vergiftungen von Menschen sind wahrscheinlich
München, 10. Juli – Auch mehr als zwei Tage nach dem Unfall im französischen Atomkraftwerk Tricastin gibt es keine verlässlichen Informationen über das genau Ausmaß. Weil die Öffentlichkeit erst mit einem Tag Verspätung informiert wurde, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Menschen mit dem kontaminierten Wasser in Kontakt geraten.
Nach wie vor ist unklar, wie viel Uran ausgetreten ist. Nachdem zunächst von 360 Kilogramm die Rede war, versucht die französische Atomaufsicht zu beschwichtigen und spricht nun von 75 Kilogramm. Auch herrscht Unklarheit darüber, welche Mengen des kontaminierten Wassers in die Flüsse gelangt sind und was mit dem Rest geschehen ist. Nach Angaben der Betreiberfirma sei ein Teil auf dem Betriebsgelände versickert, das Erdreich abgetragen worden. Offiziell bestätigt sind diese Angaben nicht. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München kritisiert: „Von zügiger Informationspolitik und größtmöglicher Transparenz kann einmal mehr keine Rede sein. Die eilige Entwarnung der Betreiber mit der Behauptung, es sei kein Uran ins Grundwasser gelangt, passt zudem in das typische Muster von Zwischenfällen in Atomanlagen.“ Erschreckend sei zudem, dass es in Tricastin offenbar an den einfachsten technischen Schutzmaßnahmen fehle.
Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München, warnt vor den Folgen des Unfalls: „Uran in der Umwelt ist keinesfalls eine Lappalie. Es ist hochtoxisch, wird im menschlichen Körper in Niere, Leber oder Knochen eingelagert, wirkt krebserregend und erbgutschädigend.“ In Deutschland gilt für Uran im Trinkwasser ein Höchstwert von 10 Mikrogramm pro Liter. „Glaubt man nur den Angaben der französischen Atomaufsicht, wurde dieser Wert um das 250.000-fache überschritten“, so Wurzbacher. Ein besonderer Skandal sei zudem, dass der Unfall offensichtlich zunächst vertuscht werden sollte, trotz Ferienzeit in dieser Urlaubsregion. In Frankreich sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Menschen vergiftet worden, weil sie erst mit eintägiger Verspätung über einen Atomunfall informiert worden sind.
Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter: www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker, Karin Wurzbacher
Tel. (089) 30 77 49-11
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