Auf gute Nachbarschaft

Bonn

Auf gute Nachbarschaft

Bäume an Ställen wirken wie Biofilter

(aid) – Mastställe für Hähnchen sind meistens kein schöner Anblick. Deshalb pflanzen viele Mäster schon direkt nach dem Bau einen Sichtschutz aus Bäumen und Sträuchern an. Dass dieser biologische Wall viel mehr als nur ästhetische Vorteile bietet, konnten Forscher der Universität Delaware in Philadelphia, USA, in einer sechsjährigen Studie nachweisen. Danach wirken die Bäume wie ein natürlicher Filter und sorgen für deutlich bessere Luft in der Umgebung. Sie mildern nicht nur den unangenehmen Geruch der Stallluft, sondern reduzieren zusätzlich auch die Staub- und Ammoniakbelastung. Verantwortlich für diesen Effekt sind die Blätter, in denen die Emissionen gebunden und neutralisiert werden. Die Wissenschaftler führten ihre Untersuchungen an einem durchschnittlichen Stall für etwa 75.000 Hähnchen durch. Die besten Ergebnisse erzielten sie, indem sie unterschiedliche Baumarten in drei Reihen um den Stall herum pflanzten.

Die Gehalte an Ammoniak und Staub gingen dabei um mehr als die Hälfte zurück. Die Geruchsbelästigung sank um knapp 20 Prozent. Neben der Filterfunktion bietet die Bepflanzung noch weitere Vorteile. Denn die Pflanzen leisten auch gute Dienste als natürliche Isolierung. Dadurch sinken der Bedarf an Brennstoff im Winter und die Kosten für die Kühlung im Sommer. Zudem verbessert sich die Wasserqualität auf dem Stallgrundstück, da weniger Emissionen über den Boden ins Grundwasser gelangen. Eine wichtige Rolle für die optimale Filterleistung spielt die Zusammensetzung der Baumarten. Die Forscher empfehlen, in der ersten Reihe zum Stall hin sommergrüne Laubbäume. Für die beiden äußeren Reihen haben sich dagegen wintergrüne Nadelbäume bewährt. Allgemeine Empfehlungen sind allerdings schwierig, weil die Filterleistung der Bäume stark von den lokalen Voraussetzungen wie Klima und Boden abhängen.

Ein schnelles Wachstum der Arten hat nach den Ergebnissen der Experten keinen Einfluss auf die Leistung der Bäume. Grundsätzlich empfehlen die Wissenschaftler allen Mästern eine entsprechende Begrünung ihrer Ställe. Denn neben dem Gewinn für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel ergeben sich weitere Vorteile durch die höhere Akzeptanz der Anwohner.
aid, Jürgen Beckhoff

Weitere Informationen:
www.eurekalert.org/pub_releases/2008-08/acs-tko072308.php

aid infodienst
Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de

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(aid) – Mastställe für Hähnchen sind meistens kein schöner Anblick. Deshalb pflanzen viele Mäster schon direkt nach dem Bau einen Sichtschutz aus Bäumen und Sträuchern an. Dass dieser biologische Wall viel mehr als nur ästhetische Vorteile bietet, konnten Forscher der Universität Delaware in Philadelphia, USA, in einer sechsjährigen Studie nachweisen. Danach wirken die Bäume wie ein natürlicher Filter und sorgen für deutlich bessere Luft in der Umgebung. Sie mildern nicht nur den unangenehmen Geruch der Stallluft, sondern reduzieren zusätzlich auch die Staub- und Ammoniakbelastung. Verantwortlich für diesen Effekt sind die Blätter, in denen die Emissionen gebunden und neutralisiert werden. Die Wissenschaftler führten ihre Untersuchungen an einem durchschnittlichen Stall für etwa 75.000 Hähnchen durch. Die besten Ergebnisse erzielten sie, indem sie unterschiedliche Baumarten in drei Reihen um den Stall herum pflanzten.

Die Gehalte an Ammoniak und Staub gingen dabei um mehr als die Hälfte zurück. Die Geruchsbelästigung sank um knapp 20 Prozent. Neben der Filterfunktion bietet die Bepflanzung noch weitere Vorteile. Denn die Pflanzen leisten auch gute Dienste als natürliche Isolierung. Dadurch sinken der Bedarf an Brennstoff im Winter und die Kosten für die Kühlung im Sommer. Zudem verbessert sich die Wasserqualität auf dem Stallgrundstück, da weniger Emissionen über den Boden ins Grundwasser gelangen. Eine wichtige Rolle für die optimale Filterleistung spielt die Zusammensetzung der Baumarten. Die Forscher empfehlen, in der ersten Reihe zum Stall hin sommergrüne Laubbäume. Für die beiden äußeren Reihen haben sich dagegen wintergrüne Nadelbäume bewährt. Allgemeine Empfehlungen sind allerdings schwierig, weil die Filterleistung der Bäume stark von den lokalen Voraussetzungen wie Klima und Boden abhängen.

Ein schnelles Wachstum der Arten hat nach den Ergebnissen der Experten keinen Einfluss auf die Leistung der Bäume. Grundsätzlich empfehlen die Wissenschaftler allen Mästern eine entsprechende Begrünung ihrer Ställe. Denn neben dem Gewinn für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel ergeben sich weitere Vorteile durch die höhere Akzeptanz der Anwohner.
aid, Jürgen Beckhoff

Weitere Informationen:
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