Beschäftigung von Menschen mit Behinderung – Ein Blick in den Milchviehstall

Bonn

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung – Ein Blick in den Milchviehstall

(aid) – Wenn es darum geht, die Kühe nach dem Melken auf die Weide zu treiben, ist Jochen M. in seinem Element. Mit dem Fahrrad folgt er der 50-köpfigen Herde und achtet auf alle Tiere. Nachdem die letzte Kuh hineingetrottet ist, schließt er sorgfältig das Gatter und radelt zurück auf den Hof. Und am Abend folgt Dasselbe in die umgekehrte Richtung. “Ich bin auch beim Melken dabei und pflanze und hacke das Gemüse”, berichtet der geistig behinderte junge Mann weiter. Am liebsten arbeitet er aber schon mit den Tieren. Außer den Kühen gibt es auf dem Betrieb noch Hühner und Ziegen zu versorgen. Auch Misten und Einstreuen gehört zu seinen Aufgaben und wenn Not am Mann ist, übernimmt er auch das Tränken der Kälber.

Der landwirtschaftliche Betrieb, der den behinderten Mann beschäftigt, hat einen Milchlieferservice und eine eigene Milchpasteurisierung als neuen Vermarktungsweg aufgebaut. Auch dabei ist dienstags und donnerstags Jochen M.’s Mithilfe gefragt: Im Vorfeld gilt es den Kühlraum zu putzen und Flaschen zu spülen. Später stehen das Abfüllen, Verschließen und Stapeln auf seiner Arbeitsliste.

“Je länger er hier ist, desto besser entwickelt sich das”, ist der Eindruck der Betriebsleiterin, “man darf ihn nicht unter Druck setzen, dann kann er vieles eigenständig.” Viele neue Tätigkeiten konnte er sich im Laufe der Zeit durch Zuschauen und Mitanpacken aneignen und kann nun insbesondere im Stall sehr verlässlich Arbeitsbereiche übernehmen. Da Jochen M. als geistig behindert gilt, wurde seine Einstellung zunächst von der Agentur für Arbeit bezuschusst. Wenn diese Förderung ausläuft, greift im Anschluss der Minderleistungsausgleich durch das Integrationsamt und deckt 30 Prozent der Lohnkosten ab. Für beide Seiten eine gelungene Lösung. Jochen M. findet durch seine Arbeit auf dem Hof auch Anschluss ans Dorf und der Betrieb hat eine echte Hilfe.

Weitere Beispiele für die gelungene Integration behinderter Menschen auf landwirtschaftlichen Betrieben werden in dem Leitfaden “Zusammen schaffen wir was! – Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in der Landwirtschaft” des Forschungsinstituts für biologischen Landbau vorgestellt.
aid, Rebecca Kleinheitz

Weitere Informationen: www.zusammen-schaffen-wir-was.de www.bub-agrar.de , Ausgabe 5/2008

aid infodienst
Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de
E-Mail: aid@aid.de

Bonn

Beschäftigung von Menschen mit Behinderung – Ein Blick in den Milchviehstall

(aid) – Wenn es darum geht, die Kühe nach dem Melken auf die Weide zu treiben, ist Jochen M. in seinem Element. Mit dem Fahrrad folgt er der 50-köpfigen Herde und achtet auf alle Tiere. Nachdem die letzte Kuh hineingetrottet ist, schließt er sorgfältig das Gatter und radelt zurück auf den Hof. Und am Abend folgt Dasselbe in die umgekehrte Richtung. “Ich bin auch beim Melken dabei und pflanze und hacke das Gemüse”, berichtet der geistig behinderte junge Mann weiter. Am liebsten arbeitet er aber schon mit den Tieren. Außer den Kühen gibt es auf dem Betrieb noch Hühner und Ziegen zu versorgen. Auch Misten und Einstreuen gehört zu seinen Aufgaben und wenn Not am Mann ist, übernimmt er auch das Tränken der Kälber.

Der landwirtschaftliche Betrieb, der den behinderten Mann beschäftigt, hat einen Milchlieferservice und eine eigene Milchpasteurisierung als neuen Vermarktungsweg aufgebaut. Auch dabei ist dienstags und donnerstags Jochen M.’s Mithilfe gefragt: Im Vorfeld gilt es den Kühlraum zu putzen und Flaschen zu spülen. Später stehen das Abfüllen, Verschließen und Stapeln auf seiner Arbeitsliste.

“Je länger er hier ist, desto besser entwickelt sich das”, ist der Eindruck der Betriebsleiterin, “man darf ihn nicht unter Druck setzen, dann kann er vieles eigenständig.” Viele neue Tätigkeiten konnte er sich im Laufe der Zeit durch Zuschauen und Mitanpacken aneignen und kann nun insbesondere im Stall sehr verlässlich Arbeitsbereiche übernehmen. Da Jochen M. als geistig behindert gilt, wurde seine Einstellung zunächst von der Agentur für Arbeit bezuschusst. Wenn diese Förderung ausläuft, greift im Anschluss der Minderleistungsausgleich durch das Integrationsamt und deckt 30 Prozent der Lohnkosten ab. Für beide Seiten eine gelungene Lösung. Jochen M. findet durch seine Arbeit auf dem Hof auch Anschluss ans Dorf und der Betrieb hat eine echte Hilfe.

Weitere Beispiele für die gelungene Integration behinderter Menschen auf landwirtschaftlichen Betrieben werden in dem Leitfaden “Zusammen schaffen wir was! – Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in der Landwirtschaft” des Forschungsinstituts für biologischen Landbau vorgestellt.
aid, Rebecca Kleinheitz

Weitere Informationen: www.zusammen-schaffen-wir-was.de www.bub-agrar.de , Ausgabe 5/2008

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Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
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