DBV fordert verlässliche und fachlich fundierte EU-Pflanzenschutzpolitik

Berlin

DBV fordert verlässliche und fachlich fundierte EU-Pflanzenschutzpolitik

Erklärung des DBV-Präsidiums zur Zukunft der Pflanzenschutzpolitik

Die deutschen Landwirte stehen zu den geltenden Regeln der guten fachlichen Praxis sowie dem strengen Zulassungsverfahren bei Pflanzenschutzmitteln. So werden Pflanzenschutzmittel nur zugelassen, wenn durch deren Einsatz nach guter fachlicher Praxis keine Gefährdung für Verbraucher, Umwelt und Anwender zu befürchten ist. Jedoch ist das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in hohem Maße alarmiert, dass die Vorschläge des Europäischen Parlaments für eine zukünftige Pflanzenschutzpolitik (Zulassungs-Verordnung und Anwendungs-Richtlinie) den Anbau landwirtschaftlicher Kulturen in Europa massiv gefährden werden. Dies machten die Präsidenten der 18 Landesbauernverbände in einer Erklärung zur Europäischen Pflanzenschutzpolitik im Rahmen ihrer Klausurtagung am 7. Oktober 2008 deutlich.

Zu befürchten sei, dass mit der Einführung von pauschalen Ausschlusskriterien bei der Zulassung zukünftig ein Großteil der zugelassenen Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr zur Verfügung stehen würde. In der Folge könnten einige Kulturen nicht mehr angebaut werden, die Erträge würden insgesamt deutlich sinken und erhebliche Qualitätseinbußen für die Verbraucher auftreten. Das DBV-Präsidium wendet sich gegen eine vom Europäischen Parlament über die Hintertür verfolgte „Extensivierungsstrategie“, die auch vor dem Hintergrund einer weltweit steigenden Nachfrage nach Agrarprodukten unverantwortbar ist.

Ferner ist es für das DBV-Präsidium unerklärlich, dass sich gerade das Europäische Parlament gegen eine europäische Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung wendet und stattdessen eine Re-Nationalisierung der Pflanzenschutzmittel-Zulassung einfordert. Zudem sei es eine Mogelpackung für die Verbraucher, wenn aufgrund unterschiedlicher Zulassungssituationen in der EU importierte Nahrungsmittel nicht die gleichen Standards erfüllen, wie heimische Produkte. Demgegenüber unterstützt das Präsidium des DBV den Vorschlag des Rates und der Kommission für eine zonale Zulassung als Schritt in die richtige Richtung.

Letztlich kritisiert das DBV-Präsidium die Einführung von pauschalen Auflagen und Reduktionszielen, Bewirtschaftungseinschränkungen und Steuern als fachlich nicht erforderliche Überregulierung beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das offenkundige Misstrauen der Europaabgeordneten gegenüber der Zulassung und der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sei ein Schlag ins Gesicht der Landwirte, die die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stetig verbessern und umweltschonender betreiben.

Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes fordert die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf
– die zonale Zulassung als wichtigen Schritt zur Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung in der EU zu unterstützen,
– sich gegen zusätzliche pauschale cut-off Kriterien bei der Zulassung auszusprechen,
– keine europäische Pflanzenschutzpolitik zu verabschieden, die nicht zuvor einer umfassenden Folgenabschätzung unterzogen wurde,
– die Einführung von Steuern und Abgaben, quantitativen Reduktionszielen, Informationspflichten und einem Pestizidpass abzulehnen,
– sich gegen die Einführung von pauschalen Verboten, Beschränkungen und Abstandsauflagen auszusprechen,
– die Gemeinsamen Standpunkte des Rates nicht noch weiter zu verschärfen, da hiermit bereits sehr weitreichende Vorgaben für die Zulassung und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln festgelegt wurden.

Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
Fax: 030 31904-431

Berlin

DBV fordert verlässliche und fachlich fundierte EU-Pflanzenschutzpolitik

Erklärung des DBV-Präsidiums zur Zukunft der Pflanzenschutzpolitik

Die deutschen Landwirte stehen zu den geltenden Regeln der guten fachlichen Praxis sowie dem strengen Zulassungsverfahren bei Pflanzenschutzmitteln. So werden Pflanzenschutzmittel nur zugelassen, wenn durch deren Einsatz nach guter fachlicher Praxis keine Gefährdung für Verbraucher, Umwelt und Anwender zu befürchten ist. Jedoch ist das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in hohem Maße alarmiert, dass die Vorschläge des Europäischen Parlaments für eine zukünftige Pflanzenschutzpolitik (Zulassungs-Verordnung und Anwendungs-Richtlinie) den Anbau landwirtschaftlicher Kulturen in Europa massiv gefährden werden. Dies machten die Präsidenten der 18 Landesbauernverbände in einer Erklärung zur Europäischen Pflanzenschutzpolitik im Rahmen ihrer Klausurtagung am 7. Oktober 2008 deutlich.

Zu befürchten sei, dass mit der Einführung von pauschalen Ausschlusskriterien bei der Zulassung zukünftig ein Großteil der zugelassenen Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr zur Verfügung stehen würde. In der Folge könnten einige Kulturen nicht mehr angebaut werden, die Erträge würden insgesamt deutlich sinken und erhebliche Qualitätseinbußen für die Verbraucher auftreten. Das DBV-Präsidium wendet sich gegen eine vom Europäischen Parlament über die Hintertür verfolgte „Extensivierungsstrategie“, die auch vor dem Hintergrund einer weltweit steigenden Nachfrage nach Agrarprodukten unverantwortbar ist.

Ferner ist es für das DBV-Präsidium unerklärlich, dass sich gerade das Europäische Parlament gegen eine europäische Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung wendet und stattdessen eine Re-Nationalisierung der Pflanzenschutzmittel-Zulassung einfordert. Zudem sei es eine Mogelpackung für die Verbraucher, wenn aufgrund unterschiedlicher Zulassungssituationen in der EU importierte Nahrungsmittel nicht die gleichen Standards erfüllen, wie heimische Produkte. Demgegenüber unterstützt das Präsidium des DBV den Vorschlag des Rates und der Kommission für eine zonale Zulassung als Schritt in die richtige Richtung.

Letztlich kritisiert das DBV-Präsidium die Einführung von pauschalen Auflagen und Reduktionszielen, Bewirtschaftungseinschränkungen und Steuern als fachlich nicht erforderliche Überregulierung beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das offenkundige Misstrauen der Europaabgeordneten gegenüber der Zulassung und der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sei ein Schlag ins Gesicht der Landwirte, die die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stetig verbessern und umweltschonender betreiben.

Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes fordert die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf
– die zonale Zulassung als wichtigen Schritt zur Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung in der EU zu unterstützen,
– sich gegen zusätzliche pauschale cut-off Kriterien bei der Zulassung auszusprechen,
– keine europäische Pflanzenschutzpolitik zu verabschieden, die nicht zuvor einer umfassenden Folgenabschätzung unterzogen wurde,
– die Einführung von Steuern und Abgaben, quantitativen Reduktionszielen, Informationspflichten und einem Pestizidpass abzulehnen,
– sich gegen die Einführung von pauschalen Verboten, Beschränkungen und Abstandsauflagen auszusprechen,
– die Gemeinsamen Standpunkte des Rates nicht noch weiter zu verschärfen, da hiermit bereits sehr weitreichende Vorgaben für die Zulassung und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln festgelegt wurden.

Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
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Fax: 030 31904-431