DBV-Milchpräsident Folgart: Einkommen der Milchbauern verbessern
Berlin
DBV-Milchpräsident Folgart: Einkommen der Milchbauern verbessern
DBV-Forum: Milchmarkt 2008 – was bringt die Zukunft?
„Bei allen Entscheidungen, die wir jetzt treffen, müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Einkommen der Milcherzeuger schnellstmöglich verbessert und nachhaltig stabilisiert werden!“ Das betonte Udo Folgart, Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf dem DBV-Forum „Milchmarkt 2008 – was bringt die Zukunft?“ anlässlich des Deutschen Bauerntages 2008 in Berlin. Die Bamberger Milcherklärung sei das Ergebnis einer sehr intensiven und langen Diskussion des DBV und seiner Landes- und Kreisverbände mit den aktiven Milcherzeugern. Zu diesen Beschlüssen stehe der DBV „ohne Wenn und Aber“, so Folgart wörtlich.
Der DBV-Milchpräsident verdeutlichte weiter, dass es jetzt darum gehe, kurzfristig auf nationaler und europäischer Ebene das Begleitprogramm Milch umzusetzen. Von den politisch Verantwortlichen in Brüssel forderte er, jede marktwidrige Aufstockung der EU-Milchquote im Rahmen des Health Check zu verhindern. Außerdem sei ein langfristig abgesicherter und eigenständig finanzierter Milchfonds zur Unterstützung der Milchbauern noch in diesem Jahr durchzusetzen. Dieser Milchfonds müsse insbesondere gesonderte Direktzahlungen an Milcherzeuger, die unter schwierigen Bedingungen wirtschaften, aber auch die Investitionen von Milcherzeugerbetrieben fördern.
Bund und Länder forderte Folgart auf, ein Kostenentlastungsprogramm für alle Bauern in Angriff zu nehmen, um den extrem gestiegenen Belastungen durch Energie, Futtermittel, Maschinen und Anlagen sowie den Risiken größerer Markschwankungen zu begegnen. Lippenbekenntnisse von der Politik in Brüssel und Berlin zur sozialen Verantwortung für die deutsche Landwirtschaft reichen nach Aussage des Milchpräsidenten nicht aus. Vielmehr müssten jetzt Taten folgen.
Es genüge aber nicht, allein an der Stellschraube Politik zu drehen, stellte Folgart kritisch fest. Die Ausmaße der Preissenkungen im Frühjahr seien für alle ein Schock gewesen. Umso entscheidender sei es, die Marktposition der deutschen Molkereien gegenüber dem konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel deutlich zu verbessern, damit nicht jede Schwächephase des Marktes vom Handel ausgenutzt werden könne. Seitens der Molkereiwirtschaft sollten laut Folgart auch kartellrechtlich mögliche Anbietergemeinschaften überprüft und umgesetzt werden. Auch müsse neben der Strukturbereinigung der Molkereien die Beziehung zwischen Milcherzeugern und Molkereien offen diskutiert werden. Denn laut Folgart kommt auf beide Marktpartner eine strategische Herkulesaufgabe zu, da sich mit der EU auch einer der größten Marktpartner und Garanten für relativ stabile Marktverhältnisse aus den Märkten zurückzieht. Aufbauend auf einer regelmäßigen Analyse der Marktlage bei Milch müssten diese Schlussfolgerungen in unternehmerische Entscheidungen der Molkereien wie der Milcherzeugerbetriebe umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang seien vertraglich geregelte Lieferbeziehungen zwischen Molkerei und Milcherzeuger inklusive Preis- und Mengenkomponente auf Dauer notwendig, so Folgart.
Erste Arbeitsgruppen zwischen Milcherzeugern und Molkereien seien bereits vereinbart. DBV-Milchpräsident Folgart im Forum wörtlich: „Molkereien und Milcherzeuger tragen zukünftig die alleinige Verantwortung für die Erzielung eines nachhaltig Gewinn bringenden Milchpreises.“
Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
Fax: 030 31904-431
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„Bei allen Entscheidungen, die wir jetzt treffen, müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Einkommen der Milcherzeuger schnellstmöglich verbessert und nachhaltig stabilisiert werden!“ Das betonte Udo Folgart, Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf dem DBV-Forum „Milchmarkt 2008 – was bringt die Zukunft?“ anlässlich des Deutschen Bauerntages 2008 in Berlin. Die Bamberger Milcherklärung sei das Ergebnis einer sehr intensiven und langen Diskussion des DBV und seiner Landes- und Kreisverbände mit den aktiven Milcherzeugern. Zu diesen Beschlüssen stehe der DBV „ohne Wenn und Aber“, so Folgart wörtlich.
Der DBV-Milchpräsident verdeutlichte weiter, dass es jetzt darum gehe, kurzfristig auf nationaler und europäischer Ebene das Begleitprogramm Milch umzusetzen. Von den politisch Verantwortlichen in Brüssel forderte er, jede marktwidrige Aufstockung der EU-Milchquote im Rahmen des Health Check zu verhindern. Außerdem sei ein langfristig abgesicherter und eigenständig finanzierter Milchfonds zur Unterstützung der Milchbauern noch in diesem Jahr durchzusetzen. Dieser Milchfonds müsse insbesondere gesonderte Direktzahlungen an Milcherzeuger, die unter schwierigen Bedingungen wirtschaften, aber auch die Investitionen von Milcherzeugerbetrieben fördern.
Bund und Länder forderte Folgart auf, ein Kostenentlastungsprogramm für alle Bauern in Angriff zu nehmen, um den extrem gestiegenen Belastungen durch Energie, Futtermittel, Maschinen und Anlagen sowie den Risiken größerer Markschwankungen zu begegnen. Lippenbekenntnisse von der Politik in Brüssel und Berlin zur sozialen Verantwortung für die deutsche Landwirtschaft reichen nach Aussage des Milchpräsidenten nicht aus. Vielmehr müssten jetzt Taten folgen.
Es genüge aber nicht, allein an der Stellschraube Politik zu drehen, stellte Folgart kritisch fest. Die Ausmaße der Preissenkungen im Frühjahr seien für alle ein Schock gewesen. Umso entscheidender sei es, die Marktposition der deutschen Molkereien gegenüber dem konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel deutlich zu verbessern, damit nicht jede Schwächephase des Marktes vom Handel ausgenutzt werden könne. Seitens der Molkereiwirtschaft sollten laut Folgart auch kartellrechtlich mögliche Anbietergemeinschaften überprüft und umgesetzt werden. Auch müsse neben der Strukturbereinigung der Molkereien die Beziehung zwischen Milcherzeugern und Molkereien offen diskutiert werden. Denn laut Folgart kommt auf beide Marktpartner eine strategische Herkulesaufgabe zu, da sich mit der EU auch einer der größten Marktpartner und Garanten für relativ stabile Marktverhältnisse aus den Märkten zurückzieht. Aufbauend auf einer regelmäßigen Analyse der Marktlage bei Milch müssten diese Schlussfolgerungen in unternehmerische Entscheidungen der Molkereien wie der Milcherzeugerbetriebe umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang seien vertraglich geregelte Lieferbeziehungen zwischen Molkerei und Milcherzeuger inklusive Preis- und Mengenkomponente auf Dauer notwendig, so Folgart.
Erste Arbeitsgruppen zwischen Milcherzeugern und Molkereien seien bereits vereinbart. DBV-Milchpräsident Folgart im Forum wörtlich: „Molkereien und Milcherzeuger tragen zukünftig die alleinige Verantwortung für die Erzielung eines nachhaltig Gewinn bringenden Milchpreises.“
Autor: Deutscher Bauernverband
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