Den Pilzen auf den Hut geschaut – Biologische Vielfalt in der Praxis

Bonn

Den Pilzen auf den Hut geschaut – Biologische Vielfalt in der Praxis
(aid) – Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist nicht nur eine Frage der Moral, sondern stellt auch einen ökonomischen Faktor dar. Das hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende Mai 2008 anlässlich der UN-Artenschutzkonferenz in Bonn hervorgehoben. Ein wichtiges Ziel der Konferenz war es, das Thema in das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger und der Bevölkerung zu rücken. Am besten geht dies, wenn den Menschen klar wird, welche Schätze von ungeheurem ökonomischem Nutzen unsere Erde bereithält. Alles was die Menschen heute benutzen und besitzen, entstand einst aus den Stoffen, die Erde und Atmosphäre bereitstellen. Auch das Leben von Mikroorganismen, Pilzen, Pflanzen und Tieren hängt von diesen Ressourcen ab. Im Laufe der Evolution gab es dann immer wieder so genannte ‘Key inventions’, also Schlüsselerfindungen, die Arten einen Vorteil gegenüber anderen Arten gebracht haben. Solche Mechanismen zu entschlüsseln, ist auch interessant für die Forschung. Wissenschaftler haben beispielsweise herausgefunden, dass es in der Hut-Oberfläche von Pilzen ein bestimmtes Protein gibt – Hydrophobin – das Regenwasser abperlen lässt. Diese Eigenschaft ist nicht nur für Pilze interessant, sondern auch für technische Anwendungen. Forschern eines deutschen Chemieunternehmens ist es gelungen, dieses Protein im großen Maßstab herzustellen. Es könnte beispielsweise Autoscheiben und andere Oberflächen wasserabweisend machen. Bekannter für die Lösung des gleichen Problems ist der so genannte Lotus-Effekt. Bei der Lotuspflanze ist es die spezielle Oberflächenstruktur, die Wassertropfen abperlen lässt. Das Prinzip wird genutzt, um beispielsweise selbstreinigende Fassaden oder Gläser herzustellen. Wenn es also gelingt, den Abbau der Biodiversität zu stoppen, müssen wir nicht befürchten, dass die besten Innovationen verschwinden, bevor wir sie erforscht haben. Bundesumweltminister Gabriel brachte es bei der UN-Konferenz auf den Punkt: Als bei der Verleihung eines Awards in Form einer Erdkugel dieselbe vom Sockel der Trophäe fiel, bemerkte Gabriel: ‘Sehen Sie, wir sollten sorgfältig mit unserer Erde umgehen!’
aid, Friederike Eversheim
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Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.
Friedrich-Ebert-Str. 3
53177 Bonn
Tel. 0228 8499-0
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E-Mail: aid@aid.de

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(aid) – Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist nicht nur eine Frage der Moral, sondern stellt auch einen ökonomischen Faktor dar. Das hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende Mai 2008 anlässlich der UN-Artenschutzkonferenz in Bonn hervorgehoben. Ein wichtiges Ziel der Konferenz war es, das Thema in das Bewusstsein der politischen Entscheidungsträger und der Bevölkerung zu rücken. Am besten geht dies, wenn den Menschen klar wird, welche Schätze von ungeheurem ökonomischem Nutzen unsere Erde bereithält. Alles was die Menschen heute benutzen und besitzen, entstand einst aus den Stoffen, die Erde und Atmosphäre bereitstellen. Auch das Leben von Mikroorganismen, Pilzen, Pflanzen und Tieren hängt von diesen Ressourcen ab. Im Laufe der Evolution gab es dann immer wieder so genannte ‘Key inventions’, also Schlüsselerfindungen, die Arten einen Vorteil gegenüber anderen Arten gebracht haben. Solche Mechanismen zu entschlüsseln, ist auch interessant für die Forschung. Wissenschaftler haben beispielsweise herausgefunden, dass es in der Hut-Oberfläche von Pilzen ein bestimmtes Protein gibt – Hydrophobin – das Regenwasser abperlen lässt. Diese Eigenschaft ist nicht nur für Pilze interessant, sondern auch für technische Anwendungen. Forschern eines deutschen Chemieunternehmens ist es gelungen, dieses Protein im großen Maßstab herzustellen. Es könnte beispielsweise Autoscheiben und andere Oberflächen wasserabweisend machen. Bekannter für die Lösung des gleichen Problems ist der so genannte Lotus-Effekt. Bei der Lotuspflanze ist es die spezielle Oberflächenstruktur, die Wassertropfen abperlen lässt. Das Prinzip wird genutzt, um beispielsweise selbstreinigende Fassaden oder Gläser herzustellen. Wenn es also gelingt, den Abbau der Biodiversität zu stoppen, müssen wir nicht befürchten, dass die besten Innovationen verschwinden, bevor wir sie erforscht haben. Bundesumweltminister Gabriel brachte es bei der UN-Konferenz auf den Punkt: Als bei der Verleihung eines Awards in Form einer Erdkugel dieselbe vom Sockel der Trophäe fiel, bemerkte Gabriel: ‘Sehen Sie, wir sollten sorgfältig mit unserer Erde umgehen!’
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