Gabriel und Umweltminister der deutschen Rheinanliegerländer wollen Pestizid-Grenzwerte in…

Berlin

Gabriel und Umweltminister der deutschen Rheinanliegerländer wollen Pestizid-Grenzwerte in Gewässern um das 730-fache erhöhen
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte zu Beginn der Tagung der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) in Luxemburg davor, die Grenzwerte für Pestizide in Gewässern teilweise bis um das 730-fache zu erhöhen. Eine entsprechende Beschlussvorlage haben Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die Umweltminister der deutschen Rheinanliegerländer eingebracht, um die nationalen Schadstoffgrenzwerte bis 2015 leichter erreichen zu können. Den Zeitrahmen, jedoch nicht die Grenzwerte, gibt die EU-weite Wasserrahmenrichtlinie vor. Der BUND forderte die IKSR auf, dem Vorschlag der Schweizer Vertreter zu folgen, strengere Grenzwerte einzuhalten.
Klaus Brunsmeier, stellv. BUND-Vorsitzender: „Es wäre ein Armutszeugnis, wenn Gabriel erlauben würde, Flüsse stärker zu verschmutzen, um den Brüsseler Zeitrahmen einzuhalten. Seinem Namen als Umweltminister macht er damit keine Ehre und agiert eher, wie es von einem Wirtschaftsminister zu erwarten wäre. Wenn der Vorschlag umgesetzt wird, hat das nicht nur für Pflanzen und Tiere im Rhein dramatische Folgen. Über eine Verunreinigung des Trinkwassers, das aus Rheinuferfiltrat gewonnen wird, ist die Gesundheit tausender Menschen bedroht.“
Bisher gelten für die giftigen Pestizide, die in der Landwirtschaft zum Pflanzenschutz verwendet werden, strenge Richtwerte von 0,1 Mikrogramm pro Liter, da viele Pestizide mit naturnahen Verfahren in der Regel nicht herausgefiltert werden können. Bei Überschreitungen der Grenzwerte kommt es immer wieder zu Gewässerschäden, z.B. zu Fischsterben. Beim Menschen können sie in erhöhter Konzentration zu Kopfschmerzen, Erbrechen oder Hautausschlag führen.
BUND-Wasserexperte Stephan Gunkel warnte vor einer deutschlandweiten Verschlechterung der Wasserqualität, da die IKSR-Beschlussvorlage zudem vorsehe, die für den Rhein vorgeschlagenen Umweltqualitätsnormen für den nationalen Gewässerschutz zu empfehlen.
Gunkel: „Die Senkung der Standards für das Rheinwasser wird nicht nur Konsequenzen für den Rhein, sondern für alle deutschen Flüsse haben. Bereits für sieben Bundesländer würden neue Richtwerte gelten, wenn der Vorschlag zur Absenkung der Qualitätsnormen durchkommt. Wann die anderen Bundesländer eine geringere Wasserqualität zulassen werden, ist dann nur noch eine Frage der Zeit. Die Aufgabe der Umweltpolitik sollte jedoch sein, eine hohe Wasserqualität zu sichern, statt sie zu torpedieren.“
Pressekontakt:
Stephan Gunkel, BUND-Wasserexperte, Tel. 030-27586-465, Mobil 0160-4420070
bzw. Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464/-489, Fax: -440,
E-Mail: presse@bund.net , www.bund.net

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Gabriel und Umweltminister der deutschen Rheinanliegerländer wollen Pestizid-Grenzwerte in Gewässern um das 730-fache erhöhen
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte zu Beginn der Tagung der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) in Luxemburg davor, die Grenzwerte für Pestizide in Gewässern teilweise bis um das 730-fache zu erhöhen. Eine entsprechende Beschlussvorlage haben Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die Umweltminister der deutschen Rheinanliegerländer eingebracht, um die nationalen Schadstoffgrenzwerte bis 2015 leichter erreichen zu können. Den Zeitrahmen, jedoch nicht die Grenzwerte, gibt die EU-weite Wasserrahmenrichtlinie vor. Der BUND forderte die IKSR auf, dem Vorschlag der Schweizer Vertreter zu folgen, strengere Grenzwerte einzuhalten.
Klaus Brunsmeier, stellv. BUND-Vorsitzender: „Es wäre ein Armutszeugnis, wenn Gabriel erlauben würde, Flüsse stärker zu verschmutzen, um den Brüsseler Zeitrahmen einzuhalten. Seinem Namen als Umweltminister macht er damit keine Ehre und agiert eher, wie es von einem Wirtschaftsminister zu erwarten wäre. Wenn der Vorschlag umgesetzt wird, hat das nicht nur für Pflanzen und Tiere im Rhein dramatische Folgen. Über eine Verunreinigung des Trinkwassers, das aus Rheinuferfiltrat gewonnen wird, ist die Gesundheit tausender Menschen bedroht.“
Bisher gelten für die giftigen Pestizide, die in der Landwirtschaft zum Pflanzenschutz verwendet werden, strenge Richtwerte von 0,1 Mikrogramm pro Liter, da viele Pestizide mit naturnahen Verfahren in der Regel nicht herausgefiltert werden können. Bei Überschreitungen der Grenzwerte kommt es immer wieder zu Gewässerschäden, z.B. zu Fischsterben. Beim Menschen können sie in erhöhter Konzentration zu Kopfschmerzen, Erbrechen oder Hautausschlag führen.
BUND-Wasserexperte Stephan Gunkel warnte vor einer deutschlandweiten Verschlechterung der Wasserqualität, da die IKSR-Beschlussvorlage zudem vorsehe, die für den Rhein vorgeschlagenen Umweltqualitätsnormen für den nationalen Gewässerschutz zu empfehlen.
Gunkel: „Die Senkung der Standards für das Rheinwasser wird nicht nur Konsequenzen für den Rhein, sondern für alle deutschen Flüsse haben. Bereits für sieben Bundesländer würden neue Richtwerte gelten, wenn der Vorschlag zur Absenkung der Qualitätsnormen durchkommt. Wann die anderen Bundesländer eine geringere Wasserqualität zulassen werden, ist dann nur noch eine Frage der Zeit. Die Aufgabe der Umweltpolitik sollte jedoch sein, eine hohe Wasserqualität zu sichern, statt sie zu torpedieren.“
Pressekontakt:
Stephan Gunkel, BUND-Wasserexperte, Tel. 030-27586-465, Mobil 0160-4420070
bzw. Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464/-489, Fax: -440,
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