Gesundheitspläne für Bio-Kühe

Bonn

Gesundheitspläne für Bio-Kühe

Krankheitsvorsorge in der ökologischen Milchviehhaltung

(aid) – Bei der Gesunderhaltung ihrer Tiere stehen für Bio-Landwirte vorbeugende Maßnahmen bei Haltung, Fütterung, Zucht und Herdenmanagement im Vordergrund. Chemisch-synthetische Tierarzneimittel verabreichen sie nur in Notfällen. Wie sich die Gesundheitsvorsorge in der biologischen Milchviehhaltung weiter verbessern lässt, untersuchte Jan Brinkmann von der Universität Göttingen im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau in den Jahren 2005 bis 2007. Im ersten Teil seiner Arbeit entwickelte er für 21 Betriebe hofspezifische Maßnahmenkataloge zur Vermeidung von Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen. Ergänzend wurden die Betriebsleiter in der Erkennung von Lahmheiten, ihrer Ursachen und der Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen geschult. In den Betrieben sank der Anteil lahmer Tiere in den drei Beobachtungsjahren um 18,3 Prozent. In 21 Vergleichsbetrieben betrug der Rückgang dagegen nur 4,5 Prozent. Zum Erfolg trugen optimierte Liegeflächen, verbesserte Hygiene und Trittsicherheit auf den Laufgängen und eine professionellere Klauenpflege bei.

Im zweiten Teil seines Projekts richtete Brinkmann sein Augenmerk auf andere bedeutende Milchvieherkrankungen. Auf den Höfen ermittelte er Schwachstellen bei der Verhinderung von Euterkrankheiten, Stoffwechselstörungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Kälbererkrankungen. In Herdengesundheitsplänen wurden Strategien zu ihrer Beseitigung festgelegt. Unter Beteiligung der Betriebsleiter, ihrer Berater und den Hoftierärzten bewertete Brinkmann die Umsetzbarkeit und Effektivität der Pläne anhand betriebsspezifischer Zielgrößen. Nach einem Jahr waren in den Testbetrieben deutlich weniger Mastitisbehandlungen erforderlich als in den Kontrollbetrieben. Bei anderen Krankheiten ließen sich in dem kurzen Beobachtungszeitraum noch keine Unterschiede erkennen. Für Brinkmann steht dennoch fest: Betriebsindividuelle Vorsorgekonzepte und Schulungen der Betriebsleiter tragen wesentlich zur Tiergesundheit bei. Aus Sicht der Landwirte ist für die Akzeptanz und den Erfolg einzelner Maßnahmen ihre Umsetzbarkeit im täglichen Betriebsablauf von entscheidender Bedeutung. aid, Dr. Eckhard Lorenz

aid infodienst
Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de
E-Mail: aid@aid.de

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Krankheitsvorsorge in der ökologischen Milchviehhaltung

(aid) – Bei der Gesunderhaltung ihrer Tiere stehen für Bio-Landwirte vorbeugende Maßnahmen bei Haltung, Fütterung, Zucht und Herdenmanagement im Vordergrund. Chemisch-synthetische Tierarzneimittel verabreichen sie nur in Notfällen. Wie sich die Gesundheitsvorsorge in der biologischen Milchviehhaltung weiter verbessern lässt, untersuchte Jan Brinkmann von der Universität Göttingen im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau in den Jahren 2005 bis 2007. Im ersten Teil seiner Arbeit entwickelte er für 21 Betriebe hofspezifische Maßnahmenkataloge zur Vermeidung von Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen. Ergänzend wurden die Betriebsleiter in der Erkennung von Lahmheiten, ihrer Ursachen und der Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen geschult. In den Betrieben sank der Anteil lahmer Tiere in den drei Beobachtungsjahren um 18,3 Prozent. In 21 Vergleichsbetrieben betrug der Rückgang dagegen nur 4,5 Prozent. Zum Erfolg trugen optimierte Liegeflächen, verbesserte Hygiene und Trittsicherheit auf den Laufgängen und eine professionellere Klauenpflege bei.

Im zweiten Teil seines Projekts richtete Brinkmann sein Augenmerk auf andere bedeutende Milchvieherkrankungen. Auf den Höfen ermittelte er Schwachstellen bei der Verhinderung von Euterkrankheiten, Stoffwechselstörungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Kälbererkrankungen. In Herdengesundheitsplänen wurden Strategien zu ihrer Beseitigung festgelegt. Unter Beteiligung der Betriebsleiter, ihrer Berater und den Hoftierärzten bewertete Brinkmann die Umsetzbarkeit und Effektivität der Pläne anhand betriebsspezifischer Zielgrößen. Nach einem Jahr waren in den Testbetrieben deutlich weniger Mastitisbehandlungen erforderlich als in den Kontrollbetrieben. Bei anderen Krankheiten ließen sich in dem kurzen Beobachtungszeitraum noch keine Unterschiede erkennen. Für Brinkmann steht dennoch fest: Betriebsindividuelle Vorsorgekonzepte und Schulungen der Betriebsleiter tragen wesentlich zur Tiergesundheit bei. Aus Sicht der Landwirte ist für die Akzeptanz und den Erfolg einzelner Maßnahmen ihre Umsetzbarkeit im täglichen Betriebsablauf von entscheidender Bedeutung. aid, Dr. Eckhard Lorenz

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