Kein Zusammenhang zwischen Atomkraft und Strompreis

Berlin

Kein Zusammenhang zwischen Atomkraft und Strompreis
Zur Diskussion um eine moegliche strompreisdaempfende Wirkung der Verlaengerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken erklaert das Mitglied der Arbeitsgruppe Energie der SPD-Bundestagsfraktion Reinhard Schultz:
Es gibt keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Nutzung der Atomkraft und der Entwicklung der Strompreise. Im liberalisierten Strommarkt bestimmt der Preis der letzten teuren Kilowattstunde, die den Bedarf abdeckt, den gesamten Strompreis an der Stromboerse unabhaengig vom Primaerenergiemix.
Atomkraftwerke sichern die Grundlast und werden nicht bei Spitzenbedarf zugeschaltet. Dafuer sind Gaskraftwerke oder alte ineffiziente Kohlekraftwerke da, die wegen der Brennstoffkosten eben teuer produzieren.
Die vorhandenen Atomkraftwerke produzieren zudem laengst nicht alle kostenguenstig, unabhaengig von den zunehmenden Stillstandzeiten. Sie ueber die vereinbarten Laufzeiten hinaus Strom produzieren zu lassen, wuerde also an Kosten und Preisen gegenueber heute nichts aendern. Allerdings wuerde sich die Gewinnsituation der Atomkraftbetreiber in die Zukunft verlaengern.
Vorschlaege aus den Reihen der CDU/CSU, die Strombranche solle auf diese von der Politik geschenkten Gewinne verzichten und stattdessen die Strompreise senken, sind voellig marktfremd. Wer meint, so eine Rueckverguetung an die Endverbraucher durchsetzen zu koennen, der koennte auch heute schon die Liberalisierung des Strommarktes rueckgaengig machen und zur Strompreisgenehmigung zurueckkehren.
Eine moegliche Versorgungsluecke ist aber auch das Hauptargument fuer die Verlaengerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Sie traete auf, wenn der Atomausstieg mit dem Verfehlen der Ausbauziele fuer Erneuerbare Energien, nicht eingeloesten Effizienzerwartungen bei Erzeugung und Verbrauch, sowie einer Verhinderung des Baus effizienter Kohlekraftwerke zusammen traefe. Dies ist eine realistische Gefahr.
Darauf mit der Verlaengerung der Laufzeiten fuer Atomkraftwerke zu antworten, kaeme einer Kapitulation gleich. Denn das Ergebnis waere, dass alle Anstrengungen gebremst oder sogar eingestellt, zumindest jedoch verzoegert wuerden, in die Modernisierung der Stromversorgung zu investieren und seitens der Politik die Rahmenbedingungen hierfuer zu schaffen.
Statt des politischen Stellungskrieges in Sachen Laufzeiten bedarf es einer breit angelegten Durchsetzungsstrategie fuer mehr Energieeffizienz, mehr wettbewerbsfaehiger Erneuerbarer Energien und der Errichtung moderner Kraftwerke, sowie des Ausbaus der Stromnetze als notwendiges Transportmittel und als Marktplatz fuer funktionierenden Wettbewerb.
© 2008 SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de

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Kein Zusammenhang zwischen Atomkraft und Strompreis
Zur Diskussion um eine moegliche strompreisdaempfende Wirkung der Verlaengerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken erklaert das Mitglied der Arbeitsgruppe Energie der SPD-Bundestagsfraktion Reinhard Schultz:
Es gibt keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Nutzung der Atomkraft und der Entwicklung der Strompreise. Im liberalisierten Strommarkt bestimmt der Preis der letzten teuren Kilowattstunde, die den Bedarf abdeckt, den gesamten Strompreis an der Stromboerse unabhaengig vom Primaerenergiemix.
Atomkraftwerke sichern die Grundlast und werden nicht bei Spitzenbedarf zugeschaltet. Dafuer sind Gaskraftwerke oder alte ineffiziente Kohlekraftwerke da, die wegen der Brennstoffkosten eben teuer produzieren.
Die vorhandenen Atomkraftwerke produzieren zudem laengst nicht alle kostenguenstig, unabhaengig von den zunehmenden Stillstandzeiten. Sie ueber die vereinbarten Laufzeiten hinaus Strom produzieren zu lassen, wuerde also an Kosten und Preisen gegenueber heute nichts aendern. Allerdings wuerde sich die Gewinnsituation der Atomkraftbetreiber in die Zukunft verlaengern.
Vorschlaege aus den Reihen der CDU/CSU, die Strombranche solle auf diese von der Politik geschenkten Gewinne verzichten und stattdessen die Strompreise senken, sind voellig marktfremd. Wer meint, so eine Rueckverguetung an die Endverbraucher durchsetzen zu koennen, der koennte auch heute schon die Liberalisierung des Strommarktes rueckgaengig machen und zur Strompreisgenehmigung zurueckkehren.
Eine moegliche Versorgungsluecke ist aber auch das Hauptargument fuer die Verlaengerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Sie traete auf, wenn der Atomausstieg mit dem Verfehlen der Ausbauziele fuer Erneuerbare Energien, nicht eingeloesten Effizienzerwartungen bei Erzeugung und Verbrauch, sowie einer Verhinderung des Baus effizienter Kohlekraftwerke zusammen traefe. Dies ist eine realistische Gefahr.
Darauf mit der Verlaengerung der Laufzeiten fuer Atomkraftwerke zu antworten, kaeme einer Kapitulation gleich. Denn das Ergebnis waere, dass alle Anstrengungen gebremst oder sogar eingestellt, zumindest jedoch verzoegert wuerden, in die Modernisierung der Stromversorgung zu investieren und seitens der Politik die Rahmenbedingungen hierfuer zu schaffen.
Statt des politischen Stellungskrieges in Sachen Laufzeiten bedarf es einer breit angelegten Durchsetzungsstrategie fuer mehr Energieeffizienz, mehr wettbewerbsfaehiger Erneuerbarer Energien und der Errichtung moderner Kraftwerke, sowie des Ausbaus der Stromnetze als notwendiges Transportmittel und als Marktplatz fuer funktionierenden Wettbewerb.
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