Merkel und Gabriel in der Verantwortung
Berlin
Merkel und Gabriel in der Verantwortung
Zu den Erwartungen an die 9. Vertragsstaatenkonferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bonn erklärt Reinhard Bütikofer, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„In Bonn geht es bei der Konferenz über biologische Vielfalt um ein Thema, das in seiner Bedeutung mit dem Klimawandel durchaus vergleichbar ist. Auf dem Spiel steht der Erhalt der natürlichen Grundlagen des Lebens.
Die Bundesregierung, allen voran Kanzlerin Merkel und Umweltminister Gabriel, stehen als Gastgeber vor einer großen Herausforderung. Nach Jahren der Lippenbekenntnisse gilt es, verbindliche Regelungen zum Schutz der Wälder und zur Finanzierung des Natur- und Artenschutzes zu treffen. Die Industrieländer müssen engagiert vorangehen. Der Erhalt natürlicher Ressourcen kann nicht auf die Schultern der Entwicklungs- und Schwellenländer abgeladen werden. Dasselbe gilt für die Ausweitung und das Management von Schutzgebieten. Die reichen Industrienationen müssen bereit sein, mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr weltweit dafür aufzuwenden. Sonst werden die Folgekosten für die Lebensqualität und die ökonomischen Konsequenzen fatal sein.
Die von Minister Gabriel zugesagten 40-50 Millionen Euro als deutscher Beitrag für die Umsetzung internationaler Schutzgebiete reichen nicht aus. Das Zehnfache wäre nötig.
Wie bei der Bekämpfung des Klimawandels gilt: die Folgekosten eines „Weiter wie bisher“ wären um ein Vielfaches höher als der Schutzaufwand, den wir vorschlagen.
Die Bundesregierung steht nicht nur in der Verantwortung, ein guter Gastgeber zu sein, sondern muss vorneweg die Hausaufgaben im eigenen Land machen. Der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland ist mit über 100 Hektar um etwa das Vierfache zu hoch. Dem deutschen Wald geht es unvermindert schlecht. Der Spatz zählt inzwischen zu den bedrohten Arten.“
RESSEDIENST BUENDNIS 90/DIE GRUENEN Bundesvorstand
Sigrid Wolff, Pressesprecherin
Platz vor dem Neuen Tor 1 * 10115 Berlin
Email: mailto:presse@gruene.de
Tel: 030 – 28442 131 * Fax: 030 – 28442 234
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Zu den Erwartungen an die 9. Vertragsstaatenkonferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bonn erklärt Reinhard Bütikofer, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„In Bonn geht es bei der Konferenz über biologische Vielfalt um ein Thema, das in seiner Bedeutung mit dem Klimawandel durchaus vergleichbar ist. Auf dem Spiel steht der Erhalt der natürlichen Grundlagen des Lebens.
Die Bundesregierung, allen voran Kanzlerin Merkel und Umweltminister Gabriel, stehen als Gastgeber vor einer großen Herausforderung. Nach Jahren der Lippenbekenntnisse gilt es, verbindliche Regelungen zum Schutz der Wälder und zur Finanzierung des Natur- und Artenschutzes zu treffen. Die Industrieländer müssen engagiert vorangehen. Der Erhalt natürlicher Ressourcen kann nicht auf die Schultern der Entwicklungs- und Schwellenländer abgeladen werden. Dasselbe gilt für die Ausweitung und das Management von Schutzgebieten. Die reichen Industrienationen müssen bereit sein, mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr weltweit dafür aufzuwenden. Sonst werden die Folgekosten für die Lebensqualität und die ökonomischen Konsequenzen fatal sein.
Die von Minister Gabriel zugesagten 40-50 Millionen Euro als deutscher Beitrag für die Umsetzung internationaler Schutzgebiete reichen nicht aus. Das Zehnfache wäre nötig.
Wie bei der Bekämpfung des Klimawandels gilt: die Folgekosten eines „Weiter wie bisher“ wären um ein Vielfaches höher als der Schutzaufwand, den wir vorschlagen.
Die Bundesregierung steht nicht nur in der Verantwortung, ein guter Gastgeber zu sein, sondern muss vorneweg die Hausaufgaben im eigenen Land machen. Der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland ist mit über 100 Hektar um etwa das Vierfache zu hoch. Dem deutschen Wald geht es unvermindert schlecht. Der Spatz zählt inzwischen zu den bedrohten Arten.“
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