NABU begrüßt angekündigten Ausstieg Deutschlands aus Ilisu-Projekt in der Türkei

Bonn

NABU begrüßt angekündigten Ausstieg Deutschlands aus Ilisu-Projekt in der Türkei

Miller: Staudammbau am Tigris zerstört einzigartiges Ökosystem

Berlin – Der NABU hat den angekündigten Ausstieg Deutschlands, Österreichs und der Schweiz aus dem umstrittenen Ilisu-Staudammprojekt im Südosten der Türkei begrüßt. Mit Hilfe von Hermes- Bürgschaften der Bundesregierung plant die türkische Regierung den Bau des Staudamms am Tigris. Deutschland wollte das Projekt mit Exportkreditgarantien in Höhe von 93 Millionen Euro unterstützen. Jetzt hat die Türkei 60 Tage Zeit, die an das Ilisu-Projekt geknüpften Auflagen zu erfüllen. Es ist nicht zu erwarten, dass die Türkei in dieser Zeit umsetzt, was sie in zwei Jahren versäumt hat. Nach einem von den Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Auftrag gegebenen Expertenbericht hat die Türkei bislang fast alle der 153 Auflagen ignoriert, die sie vertraglich bis Ende 2007 in Zusammenhang mit dem Staudammbau hätte erfüllen sollen.

„Wir freuen uns, dass Deutschland endlich ein klares Signal aussendet und sich aus dem sozial und ökologisch riskanten Projekt verabschieden will. Durch die Bauarbeiten und die Flutung würde der Lebensraum von Habichtsadler, Gänsegeier sowie der vom Aussterben bedrohten Euphrat-Weichschildkröte unwiederbringlich zerstört“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller anlässlich des Besuchs einer Delegation aus Hasankeyf in Berlin.

Die Bundesregierung hatte im März 2007 beschlossen, die Exportkreditgarantien für am Bau des türkischen Wasserkraftwerks Ilisu beteiligte Unternehmen zu gewähren. Mit dem Bau des Staudamms werden rund 400 Quadratkilometer Flusstal sowie daran angrenzende Gebiete zerstört. Hasankeyf würde unter den Fluten des Staudamms untergehen.
Auch sind Spannungen mit den angrenzenden Ländern Irak und Syrien zu befürchten. Die irakische Regierung hatte bemängelt, dass durch den Bau der Wasserzufluss für das eigene Land stark reduziert werde. Dies hätte katastrophale Auswirkungen für Mensch und Natur; die Wüstenbildung würde enorm verstärkt und lokale Klimaveränderungen wie Sandstürme könnten zunehmen.
Die Bundesregierung hatte wiederholt zugesagt, dass sie bei Nicht-Einhaltung der Auflagen durch den EU-Anwärter Türkei die Kredit-Bürgschaften zurückzieht. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung zu ihrem Wort steht und die Garantien tatsächlich widerruft“, so Miller.

Für Rückfragen:
Anke Gaude, NABU-Referentin Internationaler Naturschutz
Tel. 030-284984-1712.

Weitere Infos und Fotos im Internet zu finden unter www.NABU.de

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NABU begrüßt angekündigten Ausstieg Deutschlands aus Ilisu-Projekt in der Türkei

Miller: Staudammbau am Tigris zerstört einzigartiges Ökosystem

Berlin – Der NABU hat den angekündigten Ausstieg Deutschlands, Österreichs und der Schweiz aus dem umstrittenen Ilisu-Staudammprojekt im Südosten der Türkei begrüßt. Mit Hilfe von Hermes- Bürgschaften der Bundesregierung plant die türkische Regierung den Bau des Staudamms am Tigris. Deutschland wollte das Projekt mit Exportkreditgarantien in Höhe von 93 Millionen Euro unterstützen. Jetzt hat die Türkei 60 Tage Zeit, die an das Ilisu-Projekt geknüpften Auflagen zu erfüllen. Es ist nicht zu erwarten, dass die Türkei in dieser Zeit umsetzt, was sie in zwei Jahren versäumt hat. Nach einem von den Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Auftrag gegebenen Expertenbericht hat die Türkei bislang fast alle der 153 Auflagen ignoriert, die sie vertraglich bis Ende 2007 in Zusammenhang mit dem Staudammbau hätte erfüllen sollen.

„Wir freuen uns, dass Deutschland endlich ein klares Signal aussendet und sich aus dem sozial und ökologisch riskanten Projekt verabschieden will. Durch die Bauarbeiten und die Flutung würde der Lebensraum von Habichtsadler, Gänsegeier sowie der vom Aussterben bedrohten Euphrat-Weichschildkröte unwiederbringlich zerstört“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller anlässlich des Besuchs einer Delegation aus Hasankeyf in Berlin.

Die Bundesregierung hatte im März 2007 beschlossen, die Exportkreditgarantien für am Bau des türkischen Wasserkraftwerks Ilisu beteiligte Unternehmen zu gewähren. Mit dem Bau des Staudamms werden rund 400 Quadratkilometer Flusstal sowie daran angrenzende Gebiete zerstört. Hasankeyf würde unter den Fluten des Staudamms untergehen.
Auch sind Spannungen mit den angrenzenden Ländern Irak und Syrien zu befürchten. Die irakische Regierung hatte bemängelt, dass durch den Bau der Wasserzufluss für das eigene Land stark reduziert werde. Dies hätte katastrophale Auswirkungen für Mensch und Natur; die Wüstenbildung würde enorm verstärkt und lokale Klimaveränderungen wie Sandstürme könnten zunehmen.
Die Bundesregierung hatte wiederholt zugesagt, dass sie bei Nicht-Einhaltung der Auflagen durch den EU-Anwärter Türkei die Kredit-Bürgschaften zurückzieht. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung zu ihrem Wort steht und die Garantien tatsächlich widerruft“, so Miller.

Für Rückfragen:
Anke Gaude, NABU-Referentin Internationaler Naturschutz
Tel. 030-284984-1712.

Weitere Infos und Fotos im Internet zu finden unter www.NABU.de