NABU: Raubbau im Meer stoppen

Bonn

NABU: Raubbau im Meer stoppen

Nationale Strategie der Bundesregierung darf kein Papiertiger bleiben

Berlin – Der NABU hat die heute vom Bundeskabinett verabschiedete Meeresschutzstrategie begrüßt. Die „Nationale Strategie für die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Meere“ sei ein dringend notwendiges Zeichen gegen den fortschreitenden Raubbau in unseren Meeren. Jetzt müsse die rasche Umsetzung erfolgen und auch Wirtschafts-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium müssten sich endlich aktiv daran beteiligen.

„Die Meeresstrategie der Bundesregierung darf kein Papiertiger bleiben. Überfischung, Kiesabbau und Lärm belasten unsere Meere enorm. Für Arten wie Dorsch, Schweinswal und Dornhai ist es bereits jetzt fünf vor zwölf. Es darf daher auf keinen Fall bei reinen Absichtserklärungen im Meeresschutz bleiben, sonst kommt jede Hilfe zu spät“, warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Das gelte nicht nur für die Fische, sondern auch für die lokale Fischerei. Alles was dem Meer nutze, nutze letztlich auch denen, die davon leben.

Während die Bundesregierung beispielsweise noch ihre nächsten Schritte für die Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ berate, herrsche gleichzeitig in Nord- und Ostsee ein wahrer Wettlauf um Nutzungs- und Abbaurechte. „Derzeit sind allein vier größere Kiesabbauflächen in der Nord- und Ostsee bewilligt oder stehen kurz davor. Sie alle zerstören großflächig den Meeresboden und vernichten die Kinderstuben von Fischen, Krabben und anderen Meeresbewohnern. Die zuständigen Ministerien schauen dabei tatenlos zu. Damit muss Schluss sein“, forderte Tschimpke.

Bei der heute vorgestellten Strategie fehlten jedoch konkrete Zeitvorgaben für die Umsetzung sowie notwendige Sofortmaßnahmen, die bedrohten Lebensräumen und Arten bereits jetzt zugute kämen. Aussagen zu Rüstungsaltlasten im Meer sucht man ebenso vergeblich.

Tschimpke: „Wir haben jetzt ein die Bundesregierung insgesamt verpflichtendes Vorgehen im nationalen Naturschutz. Damit die Meeresschutzstrategie ein Erfolg wird, muss der Meeresnaturschutz auch im Umweltgesetzbuch mehr als bislang gestärkt werden.“ Ferner forderte der NABU mehr Engagement auf EU-Ebene: Absenkungen der Fangquoten, klare Regeln zur Verminderung von Beifang und ein Abbau- und Fischereiverbot in besonders sensiblen Meeresbereichen und Küstenregionen müssten europaweit durchgesetzt werden.

Für Rückfragen:
Magnus Herrmann, NABU-Natur- und Artenschutzexperte, Tel. 030-2849 8434, mobil 0171-6407431.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Bonn

NABU: Raubbau im Meer stoppen

Nationale Strategie der Bundesregierung darf kein Papiertiger bleiben

Berlin – Der NABU hat die heute vom Bundeskabinett verabschiedete Meeresschutzstrategie begrüßt. Die „Nationale Strategie für die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Meere“ sei ein dringend notwendiges Zeichen gegen den fortschreitenden Raubbau in unseren Meeren. Jetzt müsse die rasche Umsetzung erfolgen und auch Wirtschafts-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium müssten sich endlich aktiv daran beteiligen.

„Die Meeresstrategie der Bundesregierung darf kein Papiertiger bleiben. Überfischung, Kiesabbau und Lärm belasten unsere Meere enorm. Für Arten wie Dorsch, Schweinswal und Dornhai ist es bereits jetzt fünf vor zwölf. Es darf daher auf keinen Fall bei reinen Absichtserklärungen im Meeresschutz bleiben, sonst kommt jede Hilfe zu spät“, warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Das gelte nicht nur für die Fische, sondern auch für die lokale Fischerei. Alles was dem Meer nutze, nutze letztlich auch denen, die davon leben.

Während die Bundesregierung beispielsweise noch ihre nächsten Schritte für die Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ berate, herrsche gleichzeitig in Nord- und Ostsee ein wahrer Wettlauf um Nutzungs- und Abbaurechte. „Derzeit sind allein vier größere Kiesabbauflächen in der Nord- und Ostsee bewilligt oder stehen kurz davor. Sie alle zerstören großflächig den Meeresboden und vernichten die Kinderstuben von Fischen, Krabben und anderen Meeresbewohnern. Die zuständigen Ministerien schauen dabei tatenlos zu. Damit muss Schluss sein“, forderte Tschimpke.

Bei der heute vorgestellten Strategie fehlten jedoch konkrete Zeitvorgaben für die Umsetzung sowie notwendige Sofortmaßnahmen, die bedrohten Lebensräumen und Arten bereits jetzt zugute kämen. Aussagen zu Rüstungsaltlasten im Meer sucht man ebenso vergeblich.

Tschimpke: „Wir haben jetzt ein die Bundesregierung insgesamt verpflichtendes Vorgehen im nationalen Naturschutz. Damit die Meeresschutzstrategie ein Erfolg wird, muss der Meeresnaturschutz auch im Umweltgesetzbuch mehr als bislang gestärkt werden.“ Ferner forderte der NABU mehr Engagement auf EU-Ebene: Absenkungen der Fangquoten, klare Regeln zur Verminderung von Beifang und ein Abbau- und Fischereiverbot in besonders sensiblen Meeresbereichen und Küstenregionen müssten europaweit durchgesetzt werden.

Für Rückfragen:
Magnus Herrmann, NABU-Natur- und Artenschutzexperte, Tel. 030-2849 8434, mobil 0171-6407431.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de