Nahrungsmittelkrise: UNO ohne Konzept

Berlin

Zum Abschluss der Tagung der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) in New York erklären Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung:
Nahrungsmittelkrise: UNO ohne Konzept
„Zum Hauptthema der diesjährigen CSD-Tagung – die Landwirtschaft und die aktuelle Krise der Nahrungsmittelpreise – haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zwar einhellig die schwierige Lage konstatiert, aber bereits bei der Analyse der Ursachen klaffen die Meinungen weit auseinander. Kaum eine Rolle in den Diskussionen spielte der erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Bericht des von der Weltbank initiierten Weltagrarrats, der zu dem Ergebnis gekommen war, dass die bisherige Landwirtschaftspolitik in eine Sackgasse geraten ist und grundlegend überdacht werden muss.“
Das alte Paradigma einer industriellen Landwirtschaft mit hohem Energie- und Chemikalieneinsatz sei nicht mehr zeitgemäß, erklärten der BUND und das Forum für Umwelt und Entwicklung. Die Stärkung der Kleinbauern und biologische Anbaumethoden seien vorrangige Elemente einer Landwirtschaft, die den Weg aus der derzeitigen Krise weisen könne.
„Mit dem Bericht des Weltagrarrats hatte zum ersten Mal ein unabhängiges, weltweites Gremium anerkannt, dass die Landwirtschaft entscheidende Funktionen für Natur und Gesellschaft hat und dass Staaten und ihre Bevölkerungen viel stärker als bisher über ihre Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik selbst bestimmen sollten. Dass diese Fragen bei der CSD weitgehend ausgeblendet wurden, zeigt die Schwäche dieses Gremiums, dessen eigentliche Funktion es ist, nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Statt grundlegende Weichenstellungen vorzubereiten, erschöpft sich die CSD in immer weiteren Neuauflagen des kleinsten gemeinsamen Nenners. Damit werden die Probleme aber nicht gelöst, sondern nur verschleppt. Die UN braucht statt einer zahnlosen CSD eine starke Umweltorganisation. Die Chancen für eine entsprechende Reform des UN-System sind heute größer als bisher und müssen genutzt werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese UN-Reform mit Nachdruck voranzutreiben.“
Zum Hintergrund:
Die Commission on Sustainable Development (CSD) wurde nach der Rio-Konferenz 1992 eingerichtet, um die weitere Umsetzung der Rio-Beschlüsse voranzutreiben. Sie tagt jährlich für zwei Wochen im UN-Hauptquartier in New York und widmet sich jedes Jahr schwerpunktmäßig einigen ausgesuchten Themen. Die 16. Sitzung fand vom 5.-16. Mai dieses Jahres statt. Gerhard Timm und Jürgen Maier nahmen daran als Vertreter der deutschen Umwelt- und Entwicklungs-NGOs teil.
Für Rückfragen (ab 13 Uhr deutscher Zeit):
BUND-Geschäftsführer Dr. Gerhard Timm: Tel. 0049170-4042897
bzw. Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung: Tel. 0049171-3836135
Mehr dazu im Internet (auf Englisch): http://www.un.org/esa/sustdev/csd/review.htm

Berlin

Zum Abschluss der Tagung der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) in New York erklären Gerhard Timm, Bundesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung:
Nahrungsmittelkrise: UNO ohne Konzept
„Zum Hauptthema der diesjährigen CSD-Tagung – die Landwirtschaft und die aktuelle Krise der Nahrungsmittelpreise – haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zwar einhellig die schwierige Lage konstatiert, aber bereits bei der Analyse der Ursachen klaffen die Meinungen weit auseinander. Kaum eine Rolle in den Diskussionen spielte der erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Bericht des von der Weltbank initiierten Weltagrarrats, der zu dem Ergebnis gekommen war, dass die bisherige Landwirtschaftspolitik in eine Sackgasse geraten ist und grundlegend überdacht werden muss.“
Das alte Paradigma einer industriellen Landwirtschaft mit hohem Energie- und Chemikalieneinsatz sei nicht mehr zeitgemäß, erklärten der BUND und das Forum für Umwelt und Entwicklung. Die Stärkung der Kleinbauern und biologische Anbaumethoden seien vorrangige Elemente einer Landwirtschaft, die den Weg aus der derzeitigen Krise weisen könne.
„Mit dem Bericht des Weltagrarrats hatte zum ersten Mal ein unabhängiges, weltweites Gremium anerkannt, dass die Landwirtschaft entscheidende Funktionen für Natur und Gesellschaft hat und dass Staaten und ihre Bevölkerungen viel stärker als bisher über ihre Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik selbst bestimmen sollten. Dass diese Fragen bei der CSD weitgehend ausgeblendet wurden, zeigt die Schwäche dieses Gremiums, dessen eigentliche Funktion es ist, nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Statt grundlegende Weichenstellungen vorzubereiten, erschöpft sich die CSD in immer weiteren Neuauflagen des kleinsten gemeinsamen Nenners. Damit werden die Probleme aber nicht gelöst, sondern nur verschleppt. Die UN braucht statt einer zahnlosen CSD eine starke Umweltorganisation. Die Chancen für eine entsprechende Reform des UN-System sind heute größer als bisher und müssen genutzt werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese UN-Reform mit Nachdruck voranzutreiben.“
Zum Hintergrund:
Die Commission on Sustainable Development (CSD) wurde nach der Rio-Konferenz 1992 eingerichtet, um die weitere Umsetzung der Rio-Beschlüsse voranzutreiben. Sie tagt jährlich für zwei Wochen im UN-Hauptquartier in New York und widmet sich jedes Jahr schwerpunktmäßig einigen ausgesuchten Themen. Die 16. Sitzung fand vom 5.-16. Mai dieses Jahres statt. Gerhard Timm und Jürgen Maier nahmen daran als Vertreter der deutschen Umwelt- und Entwicklungs-NGOs teil.
Für Rückfragen (ab 13 Uhr deutscher Zeit):
BUND-Geschäftsführer Dr. Gerhard Timm: Tel. 0049170-4042897
bzw. Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung: Tel. 0049171-3836135
Mehr dazu im Internet (auf Englisch): http://www.un.org/esa/sustdev/csd/review.htm