photovoltaik-Interview mit Martin Green: Höhere Effizienz mit Quantenpunkten
photovoltaik-Interview mit Martin Green: Höhere Effizienz mit Quantenpunkten
40 Prozent Effizienzgewinn mit Tandemstrukturen möglich / Ziel sind billige Zellen mit etwa 17 Prozent Wirkungsgrad / Marktreife vielleicht schon in zehn Jahren
Berlin, 29. Oktober 2008 – Die dritte Generation Solarzellen muss die Vorteile von kristalliner Wafer- und von Dünnschichttechnologie miteinander vereinen. Davon ist Martin Green, Forschungsleiter des Centre of Excellence for Advanced Silicon Photovoltaics and Photonics der University of New South Wales in Sydney, überzeugt. In einem Interview der photovoltaik (Ausgabe 11/2008, Erscheinungstermin 30. Oktober 2008) stellt er seine neusten Forschungsergebnisse vor und erklärt, warum man mit Quantenpunkt-Tandemstrukturen im Vergleich zu Dünnschichttechnologien rund 40 Prozent Effizienzgewinn erreichen könnte bei ähnlichen Produktionsmethoden mit ähnlich niedrigen Kosten.
Eine Quantenpunkt-Tandemzelle entsteht, indem man Schichten zum Beispiel aus Siliziumdioxid auf eine Siliziumzelle aufträgt und in jede zweite Schicht einen Überschuss von Silizium gibt. Heizt man die Schichten auf, entstehen im Siliziumdioxid kleine Siliziumkugeln, die sogenannten Quantenpunkte. Der Vorteil dieser Technologie: Über die Größe der Quantenpunkte lässt sich die Quantenpunktzelle auf den Spektralbereich optimieren, den sie in einer gut funktionierenden Stapelzelle benötigt, um insgesamt einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu bekommen. „Es zeigt sich, dass – wenn man unendlich viele Zellen aus unterschiedlichem Material aufeinander stapeln würde – die limitierte Effizienz im Prinzip bei 68 Prozent liegt.“ Green rechnet allerdings nicht damit, dass sich die ganzen 68 Prozent auch realisieren lassen. In realen Zellen in etwa 20 Jahren würden wohl um die 30 Prozent Wirkungsgrad möglich sein, wenn man Stapel aus Quantenpunktzellen nutzt. Der Anfang wird ein Stapel aus zwei Zellen sein. Mit diesen Dritte-Generation-Tandemzellen will Green dann bereits um die 17 Prozent Wirkungsgrad erreichen.
Allerdings wird es noch dauern, bis die neue Technologie wirklich Marktreife erlangt: „Wir vermuten, dass wir noch fünf Jahre forschen müssen, bis wir beginnen wollen, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die diese Idee kommerziell verwenden wollen. Und die Unternehmen werden dann wohl auch noch fünf Jahre benötigen, um ein Produkt zu entwickeln“, sagte der Solarforscher der photovoltaik. „Wir sagen deshalb oft, dass wir an Technologien für 2020 arbeiten.“
Hinweis für die Redaktionen: Das komplette Interview steht unter http://www.photovoltaik.eu/fileadmin/pdf/leseproben/eicke_weber.pdf zur Verfügung oder kann bei Iris Kampf, Tel. 030/72 62 96-454, angefordert werden.
Für Rückfragen:
Redaktion photovoltaik
Zinnowitzer Straße 1
10115 Berlin
Tel.: 030/72 62 96-303
E-Mail: diana.schaal@solarpraxis.de
Über das photovoltaik-Magazin
Die B2B-Zeitschrift „photovoltaik – Das Magazin für Profis“ aus der Verlagsgemeinschaft Solarpraxis AG und Gentner Verlag wendet sich ausschließlich an Fachleute und Entscheider in der stark boomenden Solarstrom-Branche. Es deckt alle Themen rund um den Solarstrom ab. Neben Analysen, Berichten und Bewertungen zu neuen Verfahren, Methoden und Produkten gibt es ergänzend prägnante Kommentare zu relevanten Entwicklungen innerhalb sowie außerhalb der Branche. Kompakte Marktübersichten helfen dem Profi dabei, den Überblick zu behalten.
Internet: www.photovoltaik.eu
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40 Prozent Effizienzgewinn mit Tandemstrukturen möglich / Ziel sind billige Zellen mit etwa 17 Prozent Wirkungsgrad / Marktreife vielleicht schon in zehn Jahren
Berlin, 29. Oktober 2008 – Die dritte Generation Solarzellen muss die Vorteile von kristalliner Wafer- und von Dünnschichttechnologie miteinander vereinen. Davon ist Martin Green, Forschungsleiter des Centre of Excellence for Advanced Silicon Photovoltaics and Photonics der University of New South Wales in Sydney, überzeugt. In einem Interview der photovoltaik (Ausgabe 11/2008, Erscheinungstermin 30. Oktober 2008) stellt er seine neusten Forschungsergebnisse vor und erklärt, warum man mit Quantenpunkt-Tandemstrukturen im Vergleich zu Dünnschichttechnologien rund 40 Prozent Effizienzgewinn erreichen könnte bei ähnlichen Produktionsmethoden mit ähnlich niedrigen Kosten.
Eine Quantenpunkt-Tandemzelle entsteht, indem man Schichten zum Beispiel aus Siliziumdioxid auf eine Siliziumzelle aufträgt und in jede zweite Schicht einen Überschuss von Silizium gibt. Heizt man die Schichten auf, entstehen im Siliziumdioxid kleine Siliziumkugeln, die sogenannten Quantenpunkte. Der Vorteil dieser Technologie: Über die Größe der Quantenpunkte lässt sich die Quantenpunktzelle auf den Spektralbereich optimieren, den sie in einer gut funktionierenden Stapelzelle benötigt, um insgesamt einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu bekommen. „Es zeigt sich, dass – wenn man unendlich viele Zellen aus unterschiedlichem Material aufeinander stapeln würde – die limitierte Effizienz im Prinzip bei 68 Prozent liegt.“ Green rechnet allerdings nicht damit, dass sich die ganzen 68 Prozent auch realisieren lassen. In realen Zellen in etwa 20 Jahren würden wohl um die 30 Prozent Wirkungsgrad möglich sein, wenn man Stapel aus Quantenpunktzellen nutzt. Der Anfang wird ein Stapel aus zwei Zellen sein. Mit diesen Dritte-Generation-Tandemzellen will Green dann bereits um die 17 Prozent Wirkungsgrad erreichen.
Allerdings wird es noch dauern, bis die neue Technologie wirklich Marktreife erlangt: „Wir vermuten, dass wir noch fünf Jahre forschen müssen, bis wir beginnen wollen, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die diese Idee kommerziell verwenden wollen. Und die Unternehmen werden dann wohl auch noch fünf Jahre benötigen, um ein Produkt zu entwickeln“, sagte der Solarforscher der photovoltaik. „Wir sagen deshalb oft, dass wir an Technologien für 2020 arbeiten.“
Hinweis für die Redaktionen: Das komplette Interview steht unter http://www.photovoltaik.eu/fileadmin/pdf/leseproben/eicke_weber.pdf zur Verfügung oder kann bei Iris Kampf, Tel. 030/72 62 96-454, angefordert werden.
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