Steigende Nahrungsmittelpreise: Die internationale Gemeinschaft muss handeln

Berlin

Steigende Nahrungsmittelpreise: Die internationale Gemeinschaft muss handeln
Angesichts der drastischen Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln fordert das DIW Berlin in einer aktuellen Studie grundsätzliche Reformen der internationalen Agrarpolitik. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, inwieweit die Preisexplosion auf Spekulationen zurückzuführen ist. Vieles deutet aber darauf hin, dass es auch künftig vermehrt zu Versorgungsengpässen kommen wird. Deshalb sind eine Ausdehnung der Anbauflächen und mehr Investitionen in die Agrarforschung und in die ländlichen Infrastrukturen erforderlich. Dies ist nur durch Abbau der Handelsbarrieren und mehr Wettbewerb zu erreichen. Nach wie vor erzeugen die Industrieländer mit ihren Exportsubventionen immense Verzerrungen auf den globalen Agrarmärkten. Daneben müssen die Entwicklungsländer ihre nationalen Märkte behutsam entzerren.
Preissteigerungen haben vielfältige Ursachen
Die Gründe für die aktuellen Preissteigerungen sind vielfältig: Neben langfristigen Effekten wie einer erhöhten Nachfrage aus den großen Schwellenländern China und Indien und einer vermehrten Nutzung von Agrarrohstoffen als Energieträger können auch spekulative Übertreibungen ursächlich für den extremen Preisanstieg sein. Um Spekulationen einzudämmen, sollte die Transparenz auf den Warenterminmärkten verbessert werden.
Handelsliberalisierungen und Wettbewerb Voraussetzung für Produktivitätszuwächse
Künftige Versorgungsengpässe können allein durch Produktivitätssteigerungen im Agrarsektor überwunden werden. Hierzu sind der Aufbau leistungsfähiger Netze der sozialen Sicherung, die Weiterentwicklung ländlicher Infrastrukturen sowie agrarbezogener Forschung und Technologie in den Produktionsländern erforderlich. Das DIW Berlin weist jedoch darauf hin, dass diese Maßnahmen allein nicht reichen: Neben einer weiteren Liberalisierung der internationalen Agrarmärkte muss auch der Missbrauch von Marktmacht durch Händler und Lieferanten international eingeschränkt werden.
Ursachen und Konsequenzen der steigenden Nahrungsmittelpreise. Von Georg Erber, Martin Petrick und Vanessa von Schlippenbach. In: Wochenbericht Nr. 26/2008 http://www.diw.de/documents/publikationen/73/86315/08-26-3.pdf
Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
German Institute for Economic Research
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
Tel. +49-30-897 89 249
Fax +49-30-897 89 119
mailto:presse@diw.de

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Steigende Nahrungsmittelpreise: Die internationale Gemeinschaft muss handeln
Angesichts der drastischen Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln fordert das DIW Berlin in einer aktuellen Studie grundsätzliche Reformen der internationalen Agrarpolitik. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, inwieweit die Preisexplosion auf Spekulationen zurückzuführen ist. Vieles deutet aber darauf hin, dass es auch künftig vermehrt zu Versorgungsengpässen kommen wird. Deshalb sind eine Ausdehnung der Anbauflächen und mehr Investitionen in die Agrarforschung und in die ländlichen Infrastrukturen erforderlich. Dies ist nur durch Abbau der Handelsbarrieren und mehr Wettbewerb zu erreichen. Nach wie vor erzeugen die Industrieländer mit ihren Exportsubventionen immense Verzerrungen auf den globalen Agrarmärkten. Daneben müssen die Entwicklungsländer ihre nationalen Märkte behutsam entzerren.
Preissteigerungen haben vielfältige Ursachen
Die Gründe für die aktuellen Preissteigerungen sind vielfältig: Neben langfristigen Effekten wie einer erhöhten Nachfrage aus den großen Schwellenländern China und Indien und einer vermehrten Nutzung von Agrarrohstoffen als Energieträger können auch spekulative Übertreibungen ursächlich für den extremen Preisanstieg sein. Um Spekulationen einzudämmen, sollte die Transparenz auf den Warenterminmärkten verbessert werden.
Handelsliberalisierungen und Wettbewerb Voraussetzung für Produktivitätszuwächse
Künftige Versorgungsengpässe können allein durch Produktivitätssteigerungen im Agrarsektor überwunden werden. Hierzu sind der Aufbau leistungsfähiger Netze der sozialen Sicherung, die Weiterentwicklung ländlicher Infrastrukturen sowie agrarbezogener Forschung und Technologie in den Produktionsländern erforderlich. Das DIW Berlin weist jedoch darauf hin, dass diese Maßnahmen allein nicht reichen: Neben einer weiteren Liberalisierung der internationalen Agrarmärkte muss auch der Missbrauch von Marktmacht durch Händler und Lieferanten international eingeschränkt werden.
Ursachen und Konsequenzen der steigenden Nahrungsmittelpreise. Von Georg Erber, Martin Petrick und Vanessa von Schlippenbach. In: Wochenbericht Nr. 26/2008 http://www.diw.de/documents/publikationen/73/86315/08-26-3.pdf
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