Strom vom Fluss: Deutschlands größtes Wasserkraftprojekt

München

Strom vom Fluss: Deutschlands größtes Wasserkraftprojekt
Fast 110 Jahre ist es her, dass Europas erstes Flusskraftwerk bei Rheinfelden in Betrieb ging. Seit 2003 ist eine neue Anlage im Entstehen, die die Leistung auf das Vierfache erhöhen soll. Die Allianz ist führender Versicherer bei Deutschlands größtem Bauvorhaben im Bereich regenerativer Energien.
1898 hatten die Kraftübertragungswerke Rheinfelden mit der Stromproduktion begonnen – der Startschuss für eine rasante Entwicklung: Auf deutscher wie auf schweizer Seite siedelten sich Großbetriebe an, deren Hunger nach Energie schnell wuchs. Bereits fünf Jahre nach Inbetriebnahme stieß das damals größte Wasserkraftwerk Europas an seine Kapazitätsgrenzen. Auch wenn die Leistung von anfänglich zehn Megawatt später auf über 25 Megawatt ausgebaut wurde – Vater Rhein könnte noch weit mehr Energie liefern.
Als 1989 nach 90 Jahren Laufzeit die erste Konzession auslief, verbanden die deutschen und schweizer Behörden mit der neuen Betriebsgenehmigung eine Auflage: Um den steigenden Energiebedarf auf beiden Seiten der Grenze decken zu können, sollte die Energiedienst AG, Tochter von EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) und Betreiberin des Kraftwerks Rheinfelden, an Stelle der alten Anlage eine neue, leistungsstärkere errichten.
Turbinen aus der Gründerzeit
Es dauerte allerdings noch einmal 14 Jahre, bis die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmten und EnBW grünes Licht für Deutschlands größtes Wasserkraftprojekt gab: Im Sommer 2003 startete mit den ersten Aushubarbeiten für das neue Stauwehr – 130 Meter unterhalb des alten – das bundesweit größte Investitionsvorhaben im Bereich regenerativer Energien. Größenordnung: 380 Millionen Euro. Führender Versicherer auf deutscher Seite ist die Allianz Versicherungs-AG, während die Deckung der Bauphase für das Maschinenhaus am schweizer Rheinufer in den Händen der Allianz Suisse liegt.
Statt der bisher 20 Turbinen aus der Gründerzeit werden ab 2011 vier Rohrturbinen mit einem Laufraddurchmesser von 6,5 Metern die Leistung auf 100 Megawatt vervierfachen. Die Stromproduktion steigt von 185 auf 600 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – was etwa dem Ausstoß von 300 Windkrafträdern entspricht. Insgesamt können damit bis zu 170 000 Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden, die Hälfte davon ist für den Kanton Aargau bestimmt.
Einmaliges Modell
Für ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind insgesamt fast zwölf Millionen Euro vorgesehen. Dazu zählen die naturnahe Wiederherstellung von Uferabschnitten zwischen Wyhlen und Rheinfelden, der Bau der Fischaufstiegsanlage am neuen Stauwehr sowie die Umgestaltung des alten Kraftwerkskanals zu einem natürlichen Fließgewässer, das in seiner Anlage einem kleinen Gebirgsfluss gleicht – ein einmaliges Modell.
Der Abschnitt mit seinen Stromschnellen, den tiefen Rinnen und Kiesschüttungen wird zahlreichen Tierarten als Rückzugs- und Fortpflanzungsraum dienen. Oberhalb der Staumauer ist zudem eine Brutinsel für Flussseeschwalben vorgesehen, und am Ufer entstehen Lebensräume für Fledermäuse, Wasseramseln, Bergstelzen und Biber. Dass das Konzept funktioniert, lässt sich bereits an den Durchgangszahlen am Fischpass ablesen, der seit zwei Jahren die Verbindung der Lebensräume ober- und unterhalb des Wehrs herstellt. Nicht nur Fische wie Barben und Rotaugen, Aale, Forellen und Barsche kämpfen sich tapfer flussaufwärts und überwinden dabei auf einer Länge von 156 Metern einen Höhenunterschied von knapp sieben Metern. Auch Krebse haben die Aufstiegshilfe zum Oberlauf mit ihren 44 Becken mittlerweile als neue Heimat angenommen.
Zwar bringe der Neubau viele Veränderungen mit sich, heißt es beim Kraftwerksbetreiber Energiedienst, doch aufgrund der zahlreichen Ausgleichsmaßnahmen erfahre der Hochrhein bei Rheinfelden am Ende eine messbare ökologische Aufwertung. Messbar ist auch, was der Ausbau für den Schutz des Klimas bedeutet: Ein herkömmliches Kohlekraftwerk gleicher Kapazität würde die Umwelt mit einem Kohlendioxidausstoß von 600 000 Tonnen belasten – pro Jahr.
Dieser Text basiert auf einem Artikel aus dem Mitarbeitermagazin ‘Allianz Journal’. Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
Kontakt für Presse
Kirsten Becker
Allianz Deutschland-AG
+49.89.3800-18170

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Strom vom Fluss: Deutschlands größtes Wasserkraftprojekt
Fast 110 Jahre ist es her, dass Europas erstes Flusskraftwerk bei Rheinfelden in Betrieb ging. Seit 2003 ist eine neue Anlage im Entstehen, die die Leistung auf das Vierfache erhöhen soll. Die Allianz ist führender Versicherer bei Deutschlands größtem Bauvorhaben im Bereich regenerativer Energien.
1898 hatten die Kraftübertragungswerke Rheinfelden mit der Stromproduktion begonnen – der Startschuss für eine rasante Entwicklung: Auf deutscher wie auf schweizer Seite siedelten sich Großbetriebe an, deren Hunger nach Energie schnell wuchs. Bereits fünf Jahre nach Inbetriebnahme stieß das damals größte Wasserkraftwerk Europas an seine Kapazitätsgrenzen. Auch wenn die Leistung von anfänglich zehn Megawatt später auf über 25 Megawatt ausgebaut wurde – Vater Rhein könnte noch weit mehr Energie liefern.
Als 1989 nach 90 Jahren Laufzeit die erste Konzession auslief, verbanden die deutschen und schweizer Behörden mit der neuen Betriebsgenehmigung eine Auflage: Um den steigenden Energiebedarf auf beiden Seiten der Grenze decken zu können, sollte die Energiedienst AG, Tochter von EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) und Betreiberin des Kraftwerks Rheinfelden, an Stelle der alten Anlage eine neue, leistungsstärkere errichten.
Turbinen aus der Gründerzeit
Es dauerte allerdings noch einmal 14 Jahre, bis die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmten und EnBW grünes Licht für Deutschlands größtes Wasserkraftprojekt gab: Im Sommer 2003 startete mit den ersten Aushubarbeiten für das neue Stauwehr – 130 Meter unterhalb des alten – das bundesweit größte Investitionsvorhaben im Bereich regenerativer Energien. Größenordnung: 380 Millionen Euro. Führender Versicherer auf deutscher Seite ist die Allianz Versicherungs-AG, während die Deckung der Bauphase für das Maschinenhaus am schweizer Rheinufer in den Händen der Allianz Suisse liegt.
Statt der bisher 20 Turbinen aus der Gründerzeit werden ab 2011 vier Rohrturbinen mit einem Laufraddurchmesser von 6,5 Metern die Leistung auf 100 Megawatt vervierfachen. Die Stromproduktion steigt von 185 auf 600 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – was etwa dem Ausstoß von 300 Windkrafträdern entspricht. Insgesamt können damit bis zu 170 000 Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden, die Hälfte davon ist für den Kanton Aargau bestimmt.
Einmaliges Modell
Für ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind insgesamt fast zwölf Millionen Euro vorgesehen. Dazu zählen die naturnahe Wiederherstellung von Uferabschnitten zwischen Wyhlen und Rheinfelden, der Bau der Fischaufstiegsanlage am neuen Stauwehr sowie die Umgestaltung des alten Kraftwerkskanals zu einem natürlichen Fließgewässer, das in seiner Anlage einem kleinen Gebirgsfluss gleicht – ein einmaliges Modell.
Der Abschnitt mit seinen Stromschnellen, den tiefen Rinnen und Kiesschüttungen wird zahlreichen Tierarten als Rückzugs- und Fortpflanzungsraum dienen. Oberhalb der Staumauer ist zudem eine Brutinsel für Flussseeschwalben vorgesehen, und am Ufer entstehen Lebensräume für Fledermäuse, Wasseramseln, Bergstelzen und Biber. Dass das Konzept funktioniert, lässt sich bereits an den Durchgangszahlen am Fischpass ablesen, der seit zwei Jahren die Verbindung der Lebensräume ober- und unterhalb des Wehrs herstellt. Nicht nur Fische wie Barben und Rotaugen, Aale, Forellen und Barsche kämpfen sich tapfer flussaufwärts und überwinden dabei auf einer Länge von 156 Metern einen Höhenunterschied von knapp sieben Metern. Auch Krebse haben die Aufstiegshilfe zum Oberlauf mit ihren 44 Becken mittlerweile als neue Heimat angenommen.
Zwar bringe der Neubau viele Veränderungen mit sich, heißt es beim Kraftwerksbetreiber Energiedienst, doch aufgrund der zahlreichen Ausgleichsmaßnahmen erfahre der Hochrhein bei Rheinfelden am Ende eine messbare ökologische Aufwertung. Messbar ist auch, was der Ausbau für den Schutz des Klimas bedeutet: Ein herkömmliches Kohlekraftwerk gleicher Kapazität würde die Umwelt mit einem Kohlendioxidausstoß von 600 000 Tonnen belasten – pro Jahr.
Dieser Text basiert auf einem Artikel aus dem Mitarbeitermagazin ‘Allianz Journal’. Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
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Kirsten Becker
Allianz Deutschland-AG
+49.89.3800-18170