Supraleiter im Stromnetz der Zukunft

Bonn

Supraleiter im Stromnetz der Zukunft

Tagung: Hochtemperatur-Supraleiter in der Energietechnik

Welche Rolle spielen heute Supraleiter in der Energietechnik? Wo werden sie eingesetzt, was ist der Stand der Forschung und was kann noch erreicht werden? Diese Fragen diskutierten Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik am 16. und 17. März in Bonn auf der Tagung ZIEHL II „Zukunft und Innovation der Energietechnik mit Hochtemperatur-Supraleitern (HTS)“. Die Präsentationen der Vorträge sind jetzt online verfügbar. Im Fokus stand der Einsatz bei moderner Netztechnologie. Weitere Schwerpunkte waren Fortschritte und Forschungsthemen bei der Produktion supraleitender Drähte sowie Erfahrungen bei industriellen Anwendungen der Technologie.

In seinem Einführungsvortrag stellte Dr. Knut Kübler vom Bundeswirtschaftsministerium Ziele der Bundesregierung für ein neues Energieforschungsprogramm vor. Schwerpunkte liegen in der Energieeffizienzforschung, den Speichertechnologien, intelligenter Netztechnik und Biokraftstoffen der zweiten Generation. Für die Stromnetze der Zukunft werden Hochtemperatur-Supraleiter eine wichtige Rolle spielen. Eine grundlegende Technologiestudie 2050 des Fraunhofer ISI benennt als wichtige Forschungsfelder hierfür Übertragungskabel, Transformatoren und Strombegrenzer.

Strombegrenzer waren gleich das Thema mehrerer Vorträge. Robert Dommerque (Nexans SuperConductors GmbH) stellte den weltweit ersten auf Hochtemperatur-Supraleitern basierenden Strombegrenzer in einem Kraftwerk vor. Seit Ende 2009 schützt es die Stromversorgung von Kohlemühlen und -brechern im sächsischen Braunkohlekraftwerk Boxberg vor Kurzschlüssen. Der Betreiber Vattenfall verspricht sich von der innovativen Technologie einen erheblichen Gewinn an Personenschutz und Anlagensicherheit. Bewährt sich das Prinzip, könnten solche Strombegrenzer die komplette Kraftwerkseigenversorgung vor Kurzschlussströmen bewahren. Dies würde die Investitionskosten senken, da aufgrund des Sicherheitsgewinns zum Beispiel Schaltanlagen deutlich kleiner ausfallen könnten – bei Kurzschlussströmen bis zu einigen zehntausend Ampere ein immenses Sparpotenzial. Geeignet sind supraleitende Strombegrenzer für Kraftwerksneubauten, aber auch für Erweiterungen wie die Nachrüstung von Anlagen zur CO2-Abscheidung. Das Projekt wurde mit dem Energy Masters Award 2010 ausgezeichnet.

Auch in industriellen Anwendungen tragen Hochtemperatur-Supraleiter nicht nur zur Energieeinsparung bei, sondern verbessern darüber hinaus Qualität und Wirtschaftlichkeit von Prozessen. So stellte Dr. Riedle Praxiserfahrungen der Wieland-Werke AG mit einem Magnetheizer vor. Dieser dient der Vorerwärmung von Metallen für die Warmumformung. Bei vergleichbaren Investitionskosten spart er gegenüber einem konventionellen Induktionsheizer rund 50% elektrische Energie ein und verbessert die Produktivität um 25%. Zudem erreicht das Verfahren eine deutlich höhere Temperaturhomogenität der Werkstoffe. Für die Anlagentechnik erhielten die Zenergy Power GmbH 2009 gemeinsam mit dem Maschinen- und Anlagenbauunternehmen Bültmann GmbH den Innovationspreis Klima und Umwelt (BINE Informationsdienst berichtete).

ZIEHL
„ZIEHL“ wird vom Industrieverband Supraleitung (IVSupra), dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und dem Projektträger Jülich (PtJ) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) veranstaltet.

Die Vorträge
Die Präsentationen der Vorträge können ab sofort von der Website des Industrieverbandes Supraleitung herunter geladen werden.

BINE Informationsdienst
FIZ Karlsruhe – Büro Bonn
Redaktionsleitung: Johannes Lang
Kaiserstraße 185-197
53113 Bonn
Tel. (+49) 228 92379-0
Fax (+49) 228 92379-29
E-Mail redaktion@bine.info
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Bonn

Supraleiter im Stromnetz der Zukunft

Tagung: Hochtemperatur-Supraleiter in der Energietechnik

Welche Rolle spielen heute Supraleiter in der Energietechnik? Wo werden sie eingesetzt, was ist der Stand der Forschung und was kann noch erreicht werden? Diese Fragen diskutierten Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik am 16. und 17. März in Bonn auf der Tagung ZIEHL II „Zukunft und Innovation der Energietechnik mit Hochtemperatur-Supraleitern (HTS)“. Die Präsentationen der Vorträge sind jetzt online verfügbar. Im Fokus stand der Einsatz bei moderner Netztechnologie. Weitere Schwerpunkte waren Fortschritte und Forschungsthemen bei der Produktion supraleitender Drähte sowie Erfahrungen bei industriellen Anwendungen der Technologie.

In seinem Einführungsvortrag stellte Dr. Knut Kübler vom Bundeswirtschaftsministerium Ziele der Bundesregierung für ein neues Energieforschungsprogramm vor. Schwerpunkte liegen in der Energieeffizienzforschung, den Speichertechnologien, intelligenter Netztechnik und Biokraftstoffen der zweiten Generation. Für die Stromnetze der Zukunft werden Hochtemperatur-Supraleiter eine wichtige Rolle spielen. Eine grundlegende Technologiestudie 2050 des Fraunhofer ISI benennt als wichtige Forschungsfelder hierfür Übertragungskabel, Transformatoren und Strombegrenzer.

Strombegrenzer waren gleich das Thema mehrerer Vorträge. Robert Dommerque (Nexans SuperConductors GmbH) stellte den weltweit ersten auf Hochtemperatur-Supraleitern basierenden Strombegrenzer in einem Kraftwerk vor. Seit Ende 2009 schützt es die Stromversorgung von Kohlemühlen und -brechern im sächsischen Braunkohlekraftwerk Boxberg vor Kurzschlüssen. Der Betreiber Vattenfall verspricht sich von der innovativen Technologie einen erheblichen Gewinn an Personenschutz und Anlagensicherheit. Bewährt sich das Prinzip, könnten solche Strombegrenzer die komplette Kraftwerkseigenversorgung vor Kurzschlussströmen bewahren. Dies würde die Investitionskosten senken, da aufgrund des Sicherheitsgewinns zum Beispiel Schaltanlagen deutlich kleiner ausfallen könnten – bei Kurzschlussströmen bis zu einigen zehntausend Ampere ein immenses Sparpotenzial. Geeignet sind supraleitende Strombegrenzer für Kraftwerksneubauten, aber auch für Erweiterungen wie die Nachrüstung von Anlagen zur CO2-Abscheidung. Das Projekt wurde mit dem Energy Masters Award 2010 ausgezeichnet.

Auch in industriellen Anwendungen tragen Hochtemperatur-Supraleiter nicht nur zur Energieeinsparung bei, sondern verbessern darüber hinaus Qualität und Wirtschaftlichkeit von Prozessen. So stellte Dr. Riedle Praxiserfahrungen der Wieland-Werke AG mit einem Magnetheizer vor. Dieser dient der Vorerwärmung von Metallen für die Warmumformung. Bei vergleichbaren Investitionskosten spart er gegenüber einem konventionellen Induktionsheizer rund 50% elektrische Energie ein und verbessert die Produktivität um 25%. Zudem erreicht das Verfahren eine deutlich höhere Temperaturhomogenität der Werkstoffe. Für die Anlagentechnik erhielten die Zenergy Power GmbH 2009 gemeinsam mit dem Maschinen- und Anlagenbauunternehmen Bültmann GmbH den Innovationspreis Klima und Umwelt (BINE Informationsdienst berichtete).

ZIEHL
„ZIEHL“ wird vom Industrieverband Supraleitung (IVSupra), dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und dem Projektträger Jülich (PtJ) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) veranstaltet.

Die Vorträge
Die Präsentationen der Vorträge können ab sofort von der Website des Industrieverbandes Supraleitung herunter geladen werden.

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