Trotz weiter unklarer Ursachen: Strahlenschutzkommission bestätigt Kinderkrebsrisiko in der Nähe…
Trotz weiter unklarer Ursachen: Strahlenschutzkommission bestätigt Kinderkrebsrisiko in der Nähe von AKWs
Umweltinstitut München fordert als Konsequenz die Abschaltung von Atomkraftwerken
München, 10. Oktober – Die Strahlenschutzkommission (SSK) hat gestern die von Bundesumweltminister Gabriel angeforderte Bewertung der Kinderkrebs-Studie (KiKK-Studie) vorgelegt. Sie bestätigt das Ergebnis der Studie: Je näher Kinder unter fünf Jahren an einem Atomkraftwerk wohnen, desto höher ist ihr Risiko, an Leukämie zu erkranken.
Laut Strahlenschutzkommission ist die Studie aber nicht geeignet, einen Zusammenhang mit der radioaktiven Belastung durch AKWs herzustellen. Aus strahlenbiologischer Sicht müssten andere Faktoren die Erklärung für das Ergebnis der Studie liefern. Alfred Körblein, ehemals Physiker am Umweltinstitut München und Initiator der KiKK-Studie widerspricht: „Bei der Ermittlung des Strahlenrisikos wird stillschweigend vorausgesetzt, dass die Strahlenwirkung proportional zur Dosis ist. Genauso gut kann die Wirkung aber auch überproportional mit der Dosis ansteigen und das Risiko so erheblich unterschätzt werden. Die Emissionen aus Atomkraftwerken unterliegen starken Schwankungen. Es können kurzzeitig hohe radioaktive Abgaben erfolgen, die das Risiko einer Krebserkrankung bestimmen.“ Dies ist für Körblein ein möglicher Ansatz, die Erklärungslücke zwischen den Ergebnissen der KiKK-Studie und dem derzeitigen Stand des radiobiologischen Wissens zu schließen.
Weil auch die SSK die Ursache für die erhöhten Kinderkrebsraten nicht erklären kann, fordert sie die Überprüfung weiterer möglicher Einflussfaktoren. Das seien zum Beispiel die Belastung durch Baustoffe oder Radon, der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft oder chemische und mikrobiologische Belastungen durch Kühltürme. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München: „Die These, dass Kühltürme als Ursache infrage kommen, ist abenteuerlich. Es gibt eine Reihe von Atomkraftwerken, die gar keine Kühltürme haben. Andere verwenden ihre Kühltürme nur zeitweilig, etwa wenn die Flüsse wenig Wasser führen.“ Die SSK wolle mit solchen Erklärungen nur von den harten Fakten ablenken.
Um das Ergebnis der KiKK-Studie zu verstehen, fordert die SSK unter anderem mehr Grundlagenforschung zur der Frage, wie Leukämie bei Kindern entsteht. Das Umweltinstitut München verlangt hingegen sofortige Konsequenzen. Christina Hacker: „Statt immer weitere Untersuchungen abzuwarten, müssen die Atomkraftwerke jetzt abgeschaltet werden, damit nicht noch mehr Kinder an Krebs erkranken.“
Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter: www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker
Tel. (089) 30 77 49-11
ch@umweltinstitut.org
Alfred Körblein
Tel. (0911) 23 58 134
mobil: (0176) 23 73 26 16
alfred.koerblein@gmx.de
Trotz weiter unklarer Ursachen: Strahlenschutzkommission bestätigt Kinderkrebsrisiko in der Nähe von AKWs
Umweltinstitut München fordert als Konsequenz die Abschaltung von Atomkraftwerken
München, 10. Oktober – Die Strahlenschutzkommission (SSK) hat gestern die von Bundesumweltminister Gabriel angeforderte Bewertung der Kinderkrebs-Studie (KiKK-Studie) vorgelegt. Sie bestätigt das Ergebnis der Studie: Je näher Kinder unter fünf Jahren an einem Atomkraftwerk wohnen, desto höher ist ihr Risiko, an Leukämie zu erkranken.
Laut Strahlenschutzkommission ist die Studie aber nicht geeignet, einen Zusammenhang mit der radioaktiven Belastung durch AKWs herzustellen. Aus strahlenbiologischer Sicht müssten andere Faktoren die Erklärung für das Ergebnis der Studie liefern. Alfred Körblein, ehemals Physiker am Umweltinstitut München und Initiator der KiKK-Studie widerspricht: „Bei der Ermittlung des Strahlenrisikos wird stillschweigend vorausgesetzt, dass die Strahlenwirkung proportional zur Dosis ist. Genauso gut kann die Wirkung aber auch überproportional mit der Dosis ansteigen und das Risiko so erheblich unterschätzt werden. Die Emissionen aus Atomkraftwerken unterliegen starken Schwankungen. Es können kurzzeitig hohe radioaktive Abgaben erfolgen, die das Risiko einer Krebserkrankung bestimmen.“ Dies ist für Körblein ein möglicher Ansatz, die Erklärungslücke zwischen den Ergebnissen der KiKK-Studie und dem derzeitigen Stand des radiobiologischen Wissens zu schließen.
Weil auch die SSK die Ursache für die erhöhten Kinderkrebsraten nicht erklären kann, fordert sie die Überprüfung weiterer möglicher Einflussfaktoren. Das seien zum Beispiel die Belastung durch Baustoffe oder Radon, der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft oder chemische und mikrobiologische Belastungen durch Kühltürme. Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München: „Die These, dass Kühltürme als Ursache infrage kommen, ist abenteuerlich. Es gibt eine Reihe von Atomkraftwerken, die gar keine Kühltürme haben. Andere verwenden ihre Kühltürme nur zeitweilig, etwa wenn die Flüsse wenig Wasser führen.“ Die SSK wolle mit solchen Erklärungen nur von den harten Fakten ablenken.
Um das Ergebnis der KiKK-Studie zu verstehen, fordert die SSK unter anderem mehr Grundlagenforschung zur der Frage, wie Leukämie bei Kindern entsteht. Das Umweltinstitut München verlangt hingegen sofortige Konsequenzen. Christina Hacker: „Statt immer weitere Untersuchungen abzuwarten, müssen die Atomkraftwerke jetzt abgeschaltet werden, damit nicht noch mehr Kinder an Krebs erkranken.“
Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter: www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker
Tel. (089) 30 77 49-11
ch@umweltinstitut.org
Alfred Körblein
Tel. (0911) 23 58 134
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