Umweltministerin Margit Conrad startete heute das neue Hochwasserfrühwarnsystem und…

Mainz

Umweltministerin Margit Conrad startete heute das neue Hochwasserfrühwarnsystem und veröffentlichte Hochwassergefahrenkarten im Internet

Künftig sind Hochwasserwarnungen auch für kleinere Gewässer und damit in ganz Rheinland-Pfalz möglich. Über Landesgrenzen hinweg wird die Hochwasservorhersage für das Gebiet der Mosel grenzüberschreitend vereinheitlicht. Flussanrainer können sich anhand von Hochwassergefahrenkarten für alle größeren Flüsse in Lu-xemburg und Rheinland-Pfalz umfassend informieren. Dies ist das Ergebnis des EU-Projektes „Transnational Internet Map Information System“ (TIMIS). Umweltministerin Conrad stellte fest: „Ein guter Tag für die Menschen an unseren hochwassergefährdeten Flüssen.“

Vier Jahre lang haben sieben Projektpartner aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg an dem europäischen „Flaggschiff-Projekt“ TIMIS im INTERREG IIIB Nord-West-Europa-Programm der EU gearbeitet, das Rheinland-Pfalz, Luxemburg, das französische Mosel- und das Neckareinzugsgebiet umfasst. Heute stellte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad zusammen mit Jean-Marie Halsdorf, luxemburgischer Minister des Inneren und für Regionalplanung, sowie Guy Lavergne, Regionaldirektor für Lothringen, die Ergebnisse vor.

„Wer sich auf Hochwasser vorbereiten und damit Schäden verhindern will, braucht sehr gute Informationen. TIMIS bietet mit umfassenden Hochwassergefahrenkarten und dem neuen Hochwasserfrühwarnsystem über das Internet beste Voraussetzungen. Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger können sich jetzt im Internet über das eigene Gefährdungspotenzial informieren und rechtzeitig handeln. Das europäische Projekt ist ein Modell für andere Regionen Europas. Die Solidargemeinschaften an den Flüssen enden nicht an nationalen Grenzen. TIMIS zeigt: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Hochwasserschutz bringt den Bürgerinnen und Bürgern von Deutschland, Luxemburg und Frankreich unmittelbaren Gewinn“, stellte Umweltministerin Conrad fest.

Die Gesamtkosten für TIMIS betrugen 6,86 Millionen Euro (inklusive Förderung). Es wurde im Rahmen des europäischen Förderprogramms INTERREG IIIB zu 50 Prozent von der EU gefördert. Der Anteil von Rheinland-Pfalz für die Erstellung der Hochwassergefahrenkarten und den GIS-Atlas beträgt 1,36 Millionen Euro reine Kosten. Um für alle Gewässer mit größerem Hochwassergefahrenpotenzial im Land Gefahrenkarten zu haben, hat Rheinland-Pfalz zusätzlich zum EU-Projekt die Erstellung weiterer Karten für 59 Flüsse bis 2009 beauftragt; die Kosten von 3,2 Millionen Euro trägt das Land allein. Für die Hochwasserfrühwarnung zahlt das Land 200 000 Euro. Zusammen mit früheren Projekten hat Rheinland-Pfalz fast 8 Millionen Euro (inklusive europäischer Fördermittel) für die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten investiert.

Allein am rheinland-pfälzischen Mosel-Abschnitt kann bei einem Hochwasser, wie es sich alle 200 Jahre ereignet, ein Schaden von einer halben Milliarde Euro entstehen. Am Oberrhein sind Schäden von bis zu 13 Milliarden Euro möglich. Rund eine Million Menschen leben an den großen und kleinen Flüssen in Rheinland-Pfalz. Für sie ist Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz eine Frage der Sicherheit und Lebensqualität. Seit Anfang der 90er Jahre setzt Rheinland-Pfalz zur Hochwasservorsorge ein beispielhaftes integriertes Hochwasserschutzkonzept um, das auf den drei Säulen: Förderung des natürlichen Wasserrückhaltes in der Fläche, technischer Hochwasserschutz durch sichere Deiche, Rückhalteräume und örtliche Schutzmaßnahmen und weitergehende Hochwasservorsorge zur Vermeidung von Schäden und Stärkung der Eigenvorsorge beruht. Die Gesamtausgaben betrugen bis heute über 540 Millionen Euro.

Der Verbesserung der Hochwasservorsorge dient dieses Projekt, denn Hochwasserschäden können wirksam begrenzt werden, wenn alle zusammenarbeiten: der Staat und die Kommunen mit ihren Vorsorgemaßnahmen sowie die betroffenen Bürgerinnen und Bürger durch Eigenvorsorge.

TIMIS stärkt die Hochwasserprävention durch:

1. Hochwassergefahrenkarten für die Flüsse im Mosel- und Nahegebiet sowie für Schwarzbach und Hornbach

Anwohner und Behörden erhalten umfangreiche Informationen, um gezielte Hochwasservorsorge betreiben zu können. Es wurden Hochwassergefahrenkarten für Flüsse erarbeitet, an deren Ufern das Schadenspotential hoch ist. Bisher konnte man in Rheinland-Pfalz nur auf Informationen von früheren Hochwassern zurückgreifen. Wie weit das Wasser im Extremfall ausufern kann, wie groß die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten sind, war unbekannt. Solche Daten lagen bisher nur ansatzweise aus einigen Pilotprojekten vor, wie im Rheinatlas der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins oder im Gefahrenatlas Mosel.

Im TIMIS-Projekt wurden die Berechnungen ausgeweitet auf alle größeren Nebenflüsse der Mosel, auf die Nahe und ihre Nebengewässer sowie auf den Schwarzbach und Hornbach in der Westpfalz (insgesamt 710 Flusskilometer). Alle größeren rheinland-pfälzischen Flüsse zu erfassen, wäre für TIMIS zu viel gewesen. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz einen zusätzlichen Auftrag vergeben, um für weitere 59 Flüsse an 1.070 Fluss-Kilometern in der Westeifel, im Westerwald, in Rheinhessen und in der Vorderpfalz Gefahrenkarten zu erstellen. Die Ergebnisse für diese Gewässer liegen heute schon teilweise vor und werden bis zum Frühjahr 2009 vervollständigt sein.

Die Hochwassergefahrenkarten, die im TIMIS-Projekt erstellt wurden, werden im Internet veröffentlicht. Außer den Angaben zur Hochwassergefährdung und der möglichen Ausdehnung der Überschwemmung bei kleineren und großen Hochwassern können Daten zu Wassertiefen und Strömungsgeschwindigkeiten abgerufen werden. Es ist auch eine Verknüpfung von Wasserstandsdaten an bestimmten Flusspegeln zu Überschwemmungsflächen möglich. Damit wird eine Verbindung zur Hochwasservorhersage hergestellt.

• Im Internet sind die neuen Hochwassergefahrenkarten für Rheinland-Pfalz unter der Adresse www.geoportal-wasser.rlp.dezugänglich. Die jetzt aufgelegte Broschüre „Hochwassergefahrenkarten“ kann über www.mufv.rlp.debestellt werden.

2. Internationale Hochwasserfrühwarnung auch für die Einzugsgebiete kleiner Flüsse und neue, automatisierte Hochwasservorhersage Eine Warnung vor Hochwasser ist jetzt für ganz Rheinland-Pfalz möglich. Umweltministerin Conrad startete heute das neue Hochwasserfrühwarnsystem. TIMIS weitet die Hochwasserwarnung aus und vereinheitlicht die Vorhersage. Über den bisherigen Hochwassermeldedienst für Rhein, Mosel, Saar, Sauer, Nahe, Lahn und Sieg hinaus, besteht nun ein flächendeckendes Frühwarnsystem auch für die Einzugsgebiete kleiner Flüsse (z.B. Simmerbach, Ruwer, Pfrimm). Dort ist aufgrund zu kurzer Fließzeiten keine Hochwasservorhersage wie im Hochwasser-Meldedienst möglich. Heftige Gewitter und örtliche Unwetter lassen aber in kleinen Einzugsgebieten Hochwasser deutlich häufiger auftreten als in großen Flussgebieten und führen oft zu erheblichen Schäden.

Die Hochwasserfrühwarnung baut auf den Niederschlagsvorhersagen des Wetterdienstes auf. Eine regionsbezogene Hochwasserfrühwarn-Karte zeigt verschiedene Warnstufen an. Diese wird mindestens ein Mal täglich aktualisiert und bildet die mögliche Hochwassergefahr in den nächsten 24 Stunden ab.

• Alle Hochwasserfrühwarnungen und Hochwasservorhersagen für Rheinland-Pfalz sind im Internet abrufbar unter www.hochwasser-rlp.de

Verantwortlich für den Inhalt:
Stefanie Mittenzwei
Kaiser-Friedrich-Str. 1
55116 Mainz
Telefon: 06131-164645
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e-mail: presse@mufv.rlp.de

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Umweltministerin Margit Conrad startete heute das neue Hochwasserfrühwarnsystem und veröffentlichte Hochwassergefahrenkarten im Internet

Künftig sind Hochwasserwarnungen auch für kleinere Gewässer und damit in ganz Rheinland-Pfalz möglich. Über Landesgrenzen hinweg wird die Hochwasservorhersage für das Gebiet der Mosel grenzüberschreitend vereinheitlicht. Flussanrainer können sich anhand von Hochwassergefahrenkarten für alle größeren Flüsse in Lu-xemburg und Rheinland-Pfalz umfassend informieren. Dies ist das Ergebnis des EU-Projektes „Transnational Internet Map Information System“ (TIMIS). Umweltministerin Conrad stellte fest: „Ein guter Tag für die Menschen an unseren hochwassergefährdeten Flüssen.“

Vier Jahre lang haben sieben Projektpartner aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg an dem europäischen „Flaggschiff-Projekt“ TIMIS im INTERREG IIIB Nord-West-Europa-Programm der EU gearbeitet, das Rheinland-Pfalz, Luxemburg, das französische Mosel- und das Neckareinzugsgebiet umfasst. Heute stellte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad zusammen mit Jean-Marie Halsdorf, luxemburgischer Minister des Inneren und für Regionalplanung, sowie Guy Lavergne, Regionaldirektor für Lothringen, die Ergebnisse vor.

„Wer sich auf Hochwasser vorbereiten und damit Schäden verhindern will, braucht sehr gute Informationen. TIMIS bietet mit umfassenden Hochwassergefahrenkarten und dem neuen Hochwasserfrühwarnsystem über das Internet beste Voraussetzungen. Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger können sich jetzt im Internet über das eigene Gefährdungspotenzial informieren und rechtzeitig handeln. Das europäische Projekt ist ein Modell für andere Regionen Europas. Die Solidargemeinschaften an den Flüssen enden nicht an nationalen Grenzen. TIMIS zeigt: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Hochwasserschutz bringt den Bürgerinnen und Bürgern von Deutschland, Luxemburg und Frankreich unmittelbaren Gewinn“, stellte Umweltministerin Conrad fest.

Die Gesamtkosten für TIMIS betrugen 6,86 Millionen Euro (inklusive Förderung). Es wurde im Rahmen des europäischen Förderprogramms INTERREG IIIB zu 50 Prozent von der EU gefördert. Der Anteil von Rheinland-Pfalz für die Erstellung der Hochwassergefahrenkarten und den GIS-Atlas beträgt 1,36 Millionen Euro reine Kosten. Um für alle Gewässer mit größerem Hochwassergefahrenpotenzial im Land Gefahrenkarten zu haben, hat Rheinland-Pfalz zusätzlich zum EU-Projekt die Erstellung weiterer Karten für 59 Flüsse bis 2009 beauftragt; die Kosten von 3,2 Millionen Euro trägt das Land allein. Für die Hochwasserfrühwarnung zahlt das Land 200 000 Euro. Zusammen mit früheren Projekten hat Rheinland-Pfalz fast 8 Millionen Euro (inklusive europäischer Fördermittel) für die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten investiert.

Allein am rheinland-pfälzischen Mosel-Abschnitt kann bei einem Hochwasser, wie es sich alle 200 Jahre ereignet, ein Schaden von einer halben Milliarde Euro entstehen. Am Oberrhein sind Schäden von bis zu 13 Milliarden Euro möglich. Rund eine Million Menschen leben an den großen und kleinen Flüssen in Rheinland-Pfalz. Für sie ist Hochwasservorsorge und Hochwasserschutz eine Frage der Sicherheit und Lebensqualität. Seit Anfang der 90er Jahre setzt Rheinland-Pfalz zur Hochwasservorsorge ein beispielhaftes integriertes Hochwasserschutzkonzept um, das auf den drei Säulen: Förderung des natürlichen Wasserrückhaltes in der Fläche, technischer Hochwasserschutz durch sichere Deiche, Rückhalteräume und örtliche Schutzmaßnahmen und weitergehende Hochwasservorsorge zur Vermeidung von Schäden und Stärkung der Eigenvorsorge beruht. Die Gesamtausgaben betrugen bis heute über 540 Millionen Euro.

Der Verbesserung der Hochwasservorsorge dient dieses Projekt, denn Hochwasserschäden können wirksam begrenzt werden, wenn alle zusammenarbeiten: der Staat und die Kommunen mit ihren Vorsorgemaßnahmen sowie die betroffenen Bürgerinnen und Bürger durch Eigenvorsorge.

TIMIS stärkt die Hochwasserprävention durch:

1. Hochwassergefahrenkarten für die Flüsse im Mosel- und Nahegebiet sowie für Schwarzbach und Hornbach

Anwohner und Behörden erhalten umfangreiche Informationen, um gezielte Hochwasservorsorge betreiben zu können. Es wurden Hochwassergefahrenkarten für Flüsse erarbeitet, an deren Ufern das Schadenspotential hoch ist. Bisher konnte man in Rheinland-Pfalz nur auf Informationen von früheren Hochwassern zurückgreifen. Wie weit das Wasser im Extremfall ausufern kann, wie groß die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten sind, war unbekannt. Solche Daten lagen bisher nur ansatzweise aus einigen Pilotprojekten vor, wie im Rheinatlas der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins oder im Gefahrenatlas Mosel.

Im TIMIS-Projekt wurden die Berechnungen ausgeweitet auf alle größeren Nebenflüsse der Mosel, auf die Nahe und ihre Nebengewässer sowie auf den Schwarzbach und Hornbach in der Westpfalz (insgesamt 710 Flusskilometer). Alle größeren rheinland-pfälzischen Flüsse zu erfassen, wäre für TIMIS zu viel gewesen. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz einen zusätzlichen Auftrag vergeben, um für weitere 59 Flüsse an 1.070 Fluss-Kilometern in der Westeifel, im Westerwald, in Rheinhessen und in der Vorderpfalz Gefahrenkarten zu erstellen. Die Ergebnisse für diese Gewässer liegen heute schon teilweise vor und werden bis zum Frühjahr 2009 vervollständigt sein.

Die Hochwassergefahrenkarten, die im TIMIS-Projekt erstellt wurden, werden im Internet veröffentlicht. Außer den Angaben zur Hochwassergefährdung und der möglichen Ausdehnung der Überschwemmung bei kleineren und großen Hochwassern können Daten zu Wassertiefen und Strömungsgeschwindigkeiten abgerufen werden. Es ist auch eine Verknüpfung von Wasserstandsdaten an bestimmten Flusspegeln zu Überschwemmungsflächen möglich. Damit wird eine Verbindung zur Hochwasservorhersage hergestellt.

• Im Internet sind die neuen Hochwassergefahrenkarten für Rheinland-Pfalz unter der Adresse www.geoportal-wasser.rlp.dezugänglich. Die jetzt aufgelegte Broschüre „Hochwassergefahrenkarten“ kann über www.mufv.rlp.debestellt werden.

2. Internationale Hochwasserfrühwarnung auch für die Einzugsgebiete kleiner Flüsse und neue, automatisierte Hochwasservorhersage Eine Warnung vor Hochwasser ist jetzt für ganz Rheinland-Pfalz möglich. Umweltministerin Conrad startete heute das neue Hochwasserfrühwarnsystem. TIMIS weitet die Hochwasserwarnung aus und vereinheitlicht die Vorhersage. Über den bisherigen Hochwassermeldedienst für Rhein, Mosel, Saar, Sauer, Nahe, Lahn und Sieg hinaus, besteht nun ein flächendeckendes Frühwarnsystem auch für die Einzugsgebiete kleiner Flüsse (z.B. Simmerbach, Ruwer, Pfrimm). Dort ist aufgrund zu kurzer Fließzeiten keine Hochwasservorhersage wie im Hochwasser-Meldedienst möglich. Heftige Gewitter und örtliche Unwetter lassen aber in kleinen Einzugsgebieten Hochwasser deutlich häufiger auftreten als in großen Flussgebieten und führen oft zu erheblichen Schäden.

Die Hochwasserfrühwarnung baut auf den Niederschlagsvorhersagen des Wetterdienstes auf. Eine regionsbezogene Hochwasserfrühwarn-Karte zeigt verschiedene Warnstufen an. Diese wird mindestens ein Mal täglich aktualisiert und bildet die mögliche Hochwassergefahr in den nächsten 24 Stunden ab.

• Alle Hochwasserfrühwarnungen und Hochwasservorhersagen für Rheinland-Pfalz sind im Internet abrufbar unter www.hochwasser-rlp.de

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