Umweltministerin Margit Conrad: ‘Vorbildliches Engagement für Umweltbildung sowie Klima- und…

Mainz

Umweltministerin Margit Conrad: “Vorbildliches Engagement für Umweltbildung sowie Klima- und Ressourcenschonung”

Umweltministerin Margit Conrad hat heute im Mainzer Landesmuseum den Umweltpreis 2008 in drei Kategorien vergeben. Die mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an sechs Preisträger, die von einer Jury ausgewählt wurden. Die Themen Energie und Effizienztechnologie sowie Umweltbildung stehen bei Preisträgern und Bewerbern im Mittelpunkt. “Rheinland-Pfalz kann sich stolz schätzen auf dieses persönliche Engagement und die Kreativität und Innovationskraft seiner Unternehmen”, stellte Umweltministerin Conrad fest. “Die Preisträger zeichnen sich darüber hinaus durch überdurchschnittlichen Einsatz für die Umwelterziehung von Kindern, durch besondere Kreativität und Innovation zum Schutz des Klimas und der Umwelt sowie für Ressourcenschonung aus. Wir alle profitieren von diesen herausragenden Leistungen.”

Den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz 2008 erhalten

in der Kategorie “Handwerk”:
• Initiativkreis Energieeffizientes Bauen und Sanieren e.V., Germersheim, • Ruhl Gebäudetechnik GmbH, Altenbamberg

in der Kategorie “Kommunen und öffentliche Einrichtungen”:
• Ingenieurbüro Stadt und Natur mit Lobby für Kinder e.V., Klingenmünster • Erich Klausener Gymnasium, Adenau

in der Kategorie “Industrie, Handel, Dienstleistungen”
• Zischka Textilpfflege GmbH, Simmern
• Rasselstein GmbH, Andernach

Der fünfköpfigen Jury aus Vertretern der Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Gemeinde- und Städtebund, der Medien und des Umweltministeriums lagen in diesem Jahr 31 Bewerbungen zur Bewertung und Auswahl vor. Der Preis wird seit 1990 jährlich vergeben.

Die Preisträger

Kategorie Kommunen, Öffentliche Einrichtungen

Lobby für Kinder e.V. mit Ingenieurbüro Stadt und Natur, Klingenmünster Mit den Arbeitsschwerpunkten “Gestaltung von Naturnahen Spielräumen sowie der “Spielleitplanung” setzt sich das Büro seit 18 Jahren konsequent für ein wachsendes Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft ein. Ausgehend von dem Ansatz “Hilfe zur Selbsthilfe hat das Büro STADT+NATUR vor 18 Jahren eine Projektstrategie entwickelt, bei der unter Beteiligung der Zielgruppen Kinder, Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen, etc. naturnahe, pädagogisch wertvolle und zudem kostengünstige Spielräume gemeinsam geplant und gebaut werden. Bis heute sind ca. 300 naturnahe Beteiligungsprojekte realisiert worden.

Das Büro STADT+NATUR war auch beteiligt an der Entwicklung der Spielleitplanung. In deren Rahmen wird die Qualität des Lebensumfeldes gemeinsam – d.h. Planer/innen und Pädagog/innen sowie Kinder und Jugendliche – analysiert und nachhaltig verbessert. Das Büro STADT+NATUR sieht seine Verantwortung aber nicht nur im lokalen bzw. regionalen Kontext sondern auch im globalen Zusammenhang. Aus dem Grunde begleitet das Büro Schulen bei den Themenbereichen “Eine Welt und Nachhaltigkeit”. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt “Slumhütte” in der Freien Montessori-Schule Landau.

Im Rahmen des gegründeten gemeinnützigen Vereins Lobby für Kinder e.V. werden im Gutshof Kaiserbacher Mühle in Klingenmünster jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten der Naturerfahrung und -begegnung geboten. Das sind z.B. Eselwanderungen, Klettertouren im Pfälzerwald, Matschen am Kaiserbach, Besuch des Maisfeldlabyrinths, Begegnung mit den etwa 30 Tieren, u. v. m. 2006 erhielt der Verein von der dt. UNESCO die Auszeichnung “Offizielles Projekt der Weltdekade 2006/2007 – Bildung für Nachhaltige Entwicklung”.

Der Gutshof ist auch Raum für ein modellhaftes Wohn- und Arbeitsprojekt initiiert, das angesichts der demographischen Entwicklung ein lebendiges und positives Beispiel für ein generationsübergreifendes Miteinander ist.

Erich Klausener Gymnasium, Adenau
Das Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau/Eifel engagiert sich seit 1996 mit dem Projekt “Bachpatenschaft Adenauer Bach” in besonderem Maße für die Umwelt als Mitwelt. Aspekte der Ökologie und des globalen Lernens werden dort fächerübergreifend in das nachhaltige Lernen im System “Schule” eingebunden. Das Projekt ist so seit über einem Jahrzehnt integrativer Bestandteil des Unterrichts-geschehens und insgesamt ein gelungener und dauerhafter Baustein bei der Entwicklung eines eigenen Schulprofils.

Die Bachpatenschaft beinhaltet einen Teilabschnitt des Adenauer Baches in der Nähe der Schule auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern. Die jeweiligen 9. Klassen und 10. Klassen der Schule betreuen den Adenauer Bach unter verschiedenen Gesichtspunkten an mehreren Tagen im Jahr. Alle Schülerinnen und Schüler der Schule durchlaufen während ihrer Zeit an der Schule die Ausbildung am Bach. Von der ersten Bachbegehung über Untersuchungen der biologischen Strukturen, der Bestimmung der Gewässergüte, bis hin zu Pflanzarbeiten und der Säuberung des Baches sind die Schülerinnen und Schüler aktiv.

Die Erfolge der Bachpatenschaft lassen sich sehen: Ein kleiner “Wald” von Weiden, Schwarzerlen und Eschen entlang des Baches ist entstanden; Einleitungen von Schadstoffen in den Bach wurden geklärt; illegale Bachverbauungen entfernt, Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen für Bauprojekte sind am Bach geplant; die Bachpatenschaft wurde in ein Internet-Projekt der Schule ein-gestellt, Facharbeiten von Schülerinnen und Schülern zum Thema “Bach” wurden geschrieben und Umweltwettbewerbe und verschiedene Aktionen mitgemacht und die Schule erstellt eine Foto- bzw. Videodokumentation zur Bachpatenschaft

Die Arbeit der Bachpaten wurde inzwischen auf die Oberstufe erweitert, so dass der gegenwärtige Leistungskurs Erdkunde sich mit speziellen Lösungsvorschlägen am Bach engagierte (Anlegung eines Stillwasserbereiches am Bach, Entwicklung eines gewässerkundlichen Lehrpfades u.v.m.) Langfristige Ziele sind die Initiierung eines Gewässerrandstreifenprogramms entlang des Adenauer Baches und die Entwicklung eines eigenen Curriculums. Fächer wie Religion, Ethik und Kunst werden daran beteiligt.

Kategorie Handwerk

Initiativkreis Energieeffizientes Bauen und Sanieren e.V., Germerheim Am 2. August 2006 haben Gebäudeenergieberater, Planer und Handwerker aus der Pfalz sowie ansässige Unternehmen den Verein “Initiativkreis energieeffizientes Bauen und Sanieren e.V.” mit dem Sitz in Germersheim gegründet. Der Verein hat 16 Mitgliedsfirmen und möchte gezielte Aufklärung und Unterstützung sowie Impulse für energieeffizientes Bauen und Sanieren geben und aufzeigen, dass die Ziele der Energieeinsparverordnung nicht nur notwendig, sondern auch wirtschaftlich interes-sant sind.

Die Betätigungsfelder liegen in den Bereichen Regenerative Heizsysteme, Dachde-cker, Zimmerer, Ingenieur für Baustatik, Sachverständiger für Bauschäden, Schim-melpilz Innenraumschadstoffe, Bautechniker, Bausachverständiger, Sachverständiger für Immobilienbewertung, Sachverständiger für Wärmepumpen, Energieversorger, Schornsteinfeger, Geothermie, Gebäudeenergieberater.

Dazu hat der Verein das notwendige Know-how gebündelt und zahlreiche Schulungen und Informationsveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Beispielsweise wurde eine Tag der offenen Tür in Herxheim durchgeführt. Seit 2006 gibt es den Stammtisch “Aus der Praxis für die Praxis, eine Plattform für den Wissensaustausch von Handwerkern, Planern und Ingenieuren”. Zahlreiche Fachvorträge wurden im Rahmen des Stammtischs bereits angeboten.

Der Verein ist mit Beratungsleistungen und Vorträgen präsent auf Messen, Ausstel-lungen und Aktionswochen. Er bietet in Germersheim kostenlose monatliche Energieberatungssprechstunden an und wird nächsten Monat eigene Ausstellungs- und Seminarräume in Germersheim eröffnen, die Lösungsansätze zum energieeffizienten umweltfreundlichen Bauen durch offen zugängliche Exponate greifbar machen. Objekte wie ein altes Bauernhaus mit Scheune in Onsdorf sowie ein Drei-Familien-Haus in Sambach wurden energetisch saniert.

Fa. Ruhl Gebäudetechnik GmbH, Altenbamberg Der Bedarf von Gewerbe und Industrie an Wärme, Kälte und Prozessmedien hat ei-nen maßgeblichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch und ist so wesentlicher Verursacher des Klimaproblems. Deswegen gilt es, neben Technologien zur effizienten sauberen Energienutzung alternative Energieformen zu entwickeln und ihre Anwendung mit innovativen Konzepten konsequent umzusetzen.

Genau hier setzt die Firma Ruhl an, um für Gewerbe und Industriefirmen innovative Energieeffizienz- und Gebäudemanagementkonzepte im Sinne eines als kombinierten Beratungs- und Planungs-, Ausführungs- und Betreuungsansatzes individuell zu planen und nach einer intensiven betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung ingenieurtechnisch umzusetzen. Den Kunden wird ein integratives Gesamtkonzept geliefert, welches – an den Gebäudelebenszyklus angepasst und auf regenerativen Energien basierend – auf die individuellen Belange des Kunden in Bezug auf Funktionalität und Energieeffizienz eingeht, Umweltaspekte entsprechend berücksichtigt und hinsichtlich Kosteneffizienz optimiert ist. Biogasanlagen gehören ebenso zum Angebot wie energieeffiziente Heiz- und Klimatechnik.

Mit einer beispielhaften strukturierten Vorgehensweise zeigen sie den Industrie- und Gewerbekunden Projekte zur Erhöhung der Energieeffizienz im Unternehmen auf, die nicht nur positiven Effekte für die Umwelt haben, sondern durch Reduzierung von Verbrauchskosten und Erhöhung der Versorgungssicherheit auch ein Stück be-triebswirtschaftliche Zukunftsfähigkeit sichern helfen.

Bausteine in der Vorgehensweise der Energieeffizienzkonzepte sind die Erfassung der betrieblichen Energieströme, Ermittlung der wesentlichen Verbraucher, Bewer-tung des Energieverbrauchs anhand von Vergleichszahlen (Benchmarking), Ermittlung von Energieeinsparmaßnahmen, Bewertung/Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, Umsetzung der Energiesparmaßnahmen, Er-gebniskontrolle / Energiecontrolling. Die Firma Ruhl setzt diese Energiekonzepte an verschiedener Stelle im Inland aber auch in China, Kasachstan, Kroatien oder Marokko um. Das Beispiel eines Heizenergiekonzeptes am eigenen Standort macht den Nutzen dieses Vorgehens deutlich. So wurden durch zahlreiche Maßnahmen Einsparungen in Höhe von knapp 100.000 Euro bei Amortisationszeiten von in der Regel 1 bis 5 Jahren möglich. Eine zukunftsweisende Energiekonzeption zur Wärme-, Kälte und Stromversorgung einer großen Firma befindet sich gerade in der Umsetzung.

Kategorie Industrie, Handel, Dienstleistungen

Zischka Textilpflege GmbH, Simmern
Seit 1954 arbeitet die Fa. Zischka im Bereich Textilpflege. 2004 wurde ein neuer Gebäudekomplex im Simmerner Industriepark gebaut. Bereits bei der Planung des Betriebes spielte der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen Wasser und Energie eine wesentliche Rolle. Gemeinsam mit der Firma Ecolab wurden die bisherigen Verbrauche schrittweise optimiert. Durch den Einsatz eines Wärmetauschers und durch Abwärme vorgeheiztes Frischwasser in den Waschstraßen konnten Energieeinsparungen beim Waschen von etwa 50 Prozent und beim Trocknen je nach Tex-tilart von 10 bis 20 Prozent % erzielt werden.

Durch das Auffangen und Wiederverwenden von Wasch- und Spülwasser konnte der Frischwasserbedarf von 9,0 l/kg (2005) auf 4 l/kg gesenkt werden. Bei einer jährlichen Produktion von 11.000 Tonnen entspricht dies, einer Einsparung von 55.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr. Der spezifische Energieeinsatz ging hier von 1,30 kWh/kg (2005) auf 0,95 kWh/kg zurück. Dies bedeutet jährlich eine Einsparung von 3.850 MWh oder entsprechend etwa 340.000 m³ Gas oder über 730 Tonnen weniger CO2.

Weitere Schritte zur Energieeinsparung waren die Rückgewinnung der in der Man-gelabluft enthaltenen Energie und deren Nutzung zum Aufheizen des Frischwassers. Legt man wiederum eine Produktion von 11.000 t/a zugrunde, führen die realisierten Maßnahmen zu einer zusätzlichen Einsparung von 1.100 MWh oder über 95.000 m³ Gas. Dies entspricht einer CO2-Reduzierung um weitere 200 Tonnen pro Jahr. Durch die in zwei Schritten vorgenommenen Optimierungen, ist es dem Betrieb ge-lungen, pro Jahr insgesamt 55.000 m³ Wasser und 490.000 m³ Gas einzusparen und somit über 930 t/a weniger CO2 freizusetzen. Mit den jetzigen Verbrauchzahlen, gehört die Zischka Textilpflege GmbH zur Spitze der Branche in Europa.

Rasselstein GmbH, Andernach
Die Fa. Rasselstein GmbH, Andernach ist ein Tochterunternehmen der Thyssen Krupp Steel AG. Mit insgesamt ca. 2.400 Mitarbeitern produzieren wir etwa 1,5 Mio. Tonnen Weißblech für die Verpackungsindustrie und sind der einzige deutsche Weißblechhersteller. Das Unternehmen gehört zu den vier größten Weißblechlieferanten weltweit. Der Produktionsprozess ist durch die erforderlichen industriellen Großanlagen entsprechend energieintensiv.

Ein Nachhaltigkeitsprojekt der Azubis zum Bundeswettbewerb “Pack the future”, die Energetische Eigenverwertung aller Altwalzöle und Klärschlämme, eine Recyclingquote >90%, das Grundzertifikat “Beruf und Familie für Familienfreundlichkeit im Unternehmen” und die Auszeichnung Gesunderhaltender Betrieb haben in der Vergangenheit das Engagement für nachhaltige Entwicklung im Unternehmen bereits deutlich gemacht.

Umweltschutz hat bei Rasselstein einen hohen Stellenwert. Nachhaltiges Handeln wird dort als kontinuierlicher Prozess verstanden der neben der wirtschaftlichen Leistung im Besonderen den Energie- und Ressourcenverbrauch einschließt. Der nachhaltig sparsame Umgang mit Energie und Rohstoffen wird als Chance und Verpflichtung zur Standortsicherung und zum Umweltschutz gesehen. Im Rahmen einer systematischen Energieanalyse der Großanlagen mit Ideenfin-dungsworkshops wurden mehr als 150 konkrete Ideen und Verbesserungspotentiale zur Energieeinsparung gesammelt, wirtschaftlich bewertet, daraus ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt und umgesetzt.

Zusammen mit einer Wirkungsgradermittlung der energetisch relevanten Teilprozes-se der Produktionsanlage der 3 Rasselsteiner Durchlauf-Glühöfen (DO) war dies die Grundlage für etwa 30 Maßnahmen zur Einsparung von Erdgas (150.000 m3/a) Druckluft (2 Mio m3/a) Schutzgas Heißdampf (31.000 t/a) und Strom (1,2 GWh/a), die einem Energieäquivalent von 3 Mio Litern Heizöl und einer Emissionsminderung von jährlich ca. 11.000 Tonnen CO2 entsprechen.

Weitere Maßnahmen sind in der Umsetzung, die eine vergleichbare Größenordnung haben werden und alle eine Amortisationszeit von unter 5 Jahren haben.

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Mainz

Umweltministerin Margit Conrad: “Vorbildliches Engagement für Umweltbildung sowie Klima- und Ressourcenschonung”

Umweltministerin Margit Conrad hat heute im Mainzer Landesmuseum den Umweltpreis 2008 in drei Kategorien vergeben. Die mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an sechs Preisträger, die von einer Jury ausgewählt wurden. Die Themen Energie und Effizienztechnologie sowie Umweltbildung stehen bei Preisträgern und Bewerbern im Mittelpunkt. “Rheinland-Pfalz kann sich stolz schätzen auf dieses persönliche Engagement und die Kreativität und Innovationskraft seiner Unternehmen”, stellte Umweltministerin Conrad fest. “Die Preisträger zeichnen sich darüber hinaus durch überdurchschnittlichen Einsatz für die Umwelterziehung von Kindern, durch besondere Kreativität und Innovation zum Schutz des Klimas und der Umwelt sowie für Ressourcenschonung aus. Wir alle profitieren von diesen herausragenden Leistungen.”

Den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz 2008 erhalten

in der Kategorie “Handwerk”:
• Initiativkreis Energieeffizientes Bauen und Sanieren e.V., Germersheim, • Ruhl Gebäudetechnik GmbH, Altenbamberg

in der Kategorie “Kommunen und öffentliche Einrichtungen”:
• Ingenieurbüro Stadt und Natur mit Lobby für Kinder e.V., Klingenmünster • Erich Klausener Gymnasium, Adenau

in der Kategorie “Industrie, Handel, Dienstleistungen”
• Zischka Textilpfflege GmbH, Simmern
• Rasselstein GmbH, Andernach

Der fünfköpfigen Jury aus Vertretern der Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Gemeinde- und Städtebund, der Medien und des Umweltministeriums lagen in diesem Jahr 31 Bewerbungen zur Bewertung und Auswahl vor. Der Preis wird seit 1990 jährlich vergeben.

Die Preisträger

Kategorie Kommunen, Öffentliche Einrichtungen

Lobby für Kinder e.V. mit Ingenieurbüro Stadt und Natur, Klingenmünster Mit den Arbeitsschwerpunkten “Gestaltung von Naturnahen Spielräumen sowie der “Spielleitplanung” setzt sich das Büro seit 18 Jahren konsequent für ein wachsendes Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft ein. Ausgehend von dem Ansatz “Hilfe zur Selbsthilfe hat das Büro STADT+NATUR vor 18 Jahren eine Projektstrategie entwickelt, bei der unter Beteiligung der Zielgruppen Kinder, Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen, etc. naturnahe, pädagogisch wertvolle und zudem kostengünstige Spielräume gemeinsam geplant und gebaut werden. Bis heute sind ca. 300 naturnahe Beteiligungsprojekte realisiert worden.

Das Büro STADT+NATUR war auch beteiligt an der Entwicklung der Spielleitplanung. In deren Rahmen wird die Qualität des Lebensumfeldes gemeinsam – d.h. Planer/innen und Pädagog/innen sowie Kinder und Jugendliche – analysiert und nachhaltig verbessert. Das Büro STADT+NATUR sieht seine Verantwortung aber nicht nur im lokalen bzw. regionalen Kontext sondern auch im globalen Zusammenhang. Aus dem Grunde begleitet das Büro Schulen bei den Themenbereichen “Eine Welt und Nachhaltigkeit”. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt “Slumhütte” in der Freien Montessori-Schule Landau.

Im Rahmen des gegründeten gemeinnützigen Vereins Lobby für Kinder e.V. werden im Gutshof Kaiserbacher Mühle in Klingenmünster jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten der Naturerfahrung und -begegnung geboten. Das sind z.B. Eselwanderungen, Klettertouren im Pfälzerwald, Matschen am Kaiserbach, Besuch des Maisfeldlabyrinths, Begegnung mit den etwa 30 Tieren, u. v. m. 2006 erhielt der Verein von der dt. UNESCO die Auszeichnung “Offizielles Projekt der Weltdekade 2006/2007 – Bildung für Nachhaltige Entwicklung”.

Der Gutshof ist auch Raum für ein modellhaftes Wohn- und Arbeitsprojekt initiiert, das angesichts der demographischen Entwicklung ein lebendiges und positives Beispiel für ein generationsübergreifendes Miteinander ist.

Erich Klausener Gymnasium, Adenau
Das Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau/Eifel engagiert sich seit 1996 mit dem Projekt “Bachpatenschaft Adenauer Bach” in besonderem Maße für die Umwelt als Mitwelt. Aspekte der Ökologie und des globalen Lernens werden dort fächerübergreifend in das nachhaltige Lernen im System “Schule” eingebunden. Das Projekt ist so seit über einem Jahrzehnt integrativer Bestandteil des Unterrichts-geschehens und insgesamt ein gelungener und dauerhafter Baustein bei der Entwicklung eines eigenen Schulprofils.

Die Bachpatenschaft beinhaltet einen Teilabschnitt des Adenauer Baches in der Nähe der Schule auf einer Länge von etwa 2,5 Kilometern. Die jeweiligen 9. Klassen und 10. Klassen der Schule betreuen den Adenauer Bach unter verschiedenen Gesichtspunkten an mehreren Tagen im Jahr. Alle Schülerinnen und Schüler der Schule durchlaufen während ihrer Zeit an der Schule die Ausbildung am Bach. Von der ersten Bachbegehung über Untersuchungen der biologischen Strukturen, der Bestimmung der Gewässergüte, bis hin zu Pflanzarbeiten und der Säuberung des Baches sind die Schülerinnen und Schüler aktiv.

Die Erfolge der Bachpatenschaft lassen sich sehen: Ein kleiner “Wald” von Weiden, Schwarzerlen und Eschen entlang des Baches ist entstanden; Einleitungen von Schadstoffen in den Bach wurden geklärt; illegale Bachverbauungen entfernt, Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen für Bauprojekte sind am Bach geplant; die Bachpatenschaft wurde in ein Internet-Projekt der Schule ein-gestellt, Facharbeiten von Schülerinnen und Schülern zum Thema “Bach” wurden geschrieben und Umweltwettbewerbe und verschiedene Aktionen mitgemacht und die Schule erstellt eine Foto- bzw. Videodokumentation zur Bachpatenschaft

Die Arbeit der Bachpaten wurde inzwischen auf die Oberstufe erweitert, so dass der gegenwärtige Leistungskurs Erdkunde sich mit speziellen Lösungsvorschlägen am Bach engagierte (Anlegung eines Stillwasserbereiches am Bach, Entwicklung eines gewässerkundlichen Lehrpfades u.v.m.) Langfristige Ziele sind die Initiierung eines Gewässerrandstreifenprogramms entlang des Adenauer Baches und die Entwicklung eines eigenen Curriculums. Fächer wie Religion, Ethik und Kunst werden daran beteiligt.

Kategorie Handwerk

Initiativkreis Energieeffizientes Bauen und Sanieren e.V., Germerheim Am 2. August 2006 haben Gebäudeenergieberater, Planer und Handwerker aus der Pfalz sowie ansässige Unternehmen den Verein “Initiativkreis energieeffizientes Bauen und Sanieren e.V.” mit dem Sitz in Germersheim gegründet. Der Verein hat 16 Mitgliedsfirmen und möchte gezielte Aufklärung und Unterstützung sowie Impulse für energieeffizientes Bauen und Sanieren geben und aufzeigen, dass die Ziele der Energieeinsparverordnung nicht nur notwendig, sondern auch wirtschaftlich interes-sant sind.

Die Betätigungsfelder liegen in den Bereichen Regenerative Heizsysteme, Dachde-cker, Zimmerer, Ingenieur für Baustatik, Sachverständiger für Bauschäden, Schim-melpilz Innenraumschadstoffe, Bautechniker, Bausachverständiger, Sachverständiger für Immobilienbewertung, Sachverständiger für Wärmepumpen, Energieversorger, Schornsteinfeger, Geothermie, Gebäudeenergieberater.

Dazu hat der Verein das notwendige Know-how gebündelt und zahlreiche Schulungen und Informationsveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Beispielsweise wurde eine Tag der offenen Tür in Herxheim durchgeführt. Seit 2006 gibt es den Stammtisch “Aus der Praxis für die Praxis, eine Plattform für den Wissensaustausch von Handwerkern, Planern und Ingenieuren”. Zahlreiche Fachvorträge wurden im Rahmen des Stammtischs bereits angeboten.

Der Verein ist mit Beratungsleistungen und Vorträgen präsent auf Messen, Ausstel-lungen und Aktionswochen. Er bietet in Germersheim kostenlose monatliche Energieberatungssprechstunden an und wird nächsten Monat eigene Ausstellungs- und Seminarräume in Germersheim eröffnen, die Lösungsansätze zum energieeffizienten umweltfreundlichen Bauen durch offen zugängliche Exponate greifbar machen. Objekte wie ein altes Bauernhaus mit Scheune in Onsdorf sowie ein Drei-Familien-Haus in Sambach wurden energetisch saniert.

Fa. Ruhl Gebäudetechnik GmbH, Altenbamberg Der Bedarf von Gewerbe und Industrie an Wärme, Kälte und Prozessmedien hat ei-nen maßgeblichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch und ist so wesentlicher Verursacher des Klimaproblems. Deswegen gilt es, neben Technologien zur effizienten sauberen Energienutzung alternative Energieformen zu entwickeln und ihre Anwendung mit innovativen Konzepten konsequent umzusetzen.

Genau hier setzt die Firma Ruhl an, um für Gewerbe und Industriefirmen innovative Energieeffizienz- und Gebäudemanagementkonzepte im Sinne eines als kombinierten Beratungs- und Planungs-, Ausführungs- und Betreuungsansatzes individuell zu planen und nach einer intensiven betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung ingenieurtechnisch umzusetzen. Den Kunden wird ein integratives Gesamtkonzept geliefert, welches – an den Gebäudelebenszyklus angepasst und auf regenerativen Energien basierend – auf die individuellen Belange des Kunden in Bezug auf Funktionalität und Energieeffizienz eingeht, Umweltaspekte entsprechend berücksichtigt und hinsichtlich Kosteneffizienz optimiert ist. Biogasanlagen gehören ebenso zum Angebot wie energieeffiziente Heiz- und Klimatechnik.

Mit einer beispielhaften strukturierten Vorgehensweise zeigen sie den Industrie- und Gewerbekunden Projekte zur Erhöhung der Energieeffizienz im Unternehmen auf, die nicht nur positiven Effekte für die Umwelt haben, sondern durch Reduzierung von Verbrauchskosten und Erhöhung der Versorgungssicherheit auch ein Stück be-triebswirtschaftliche Zukunftsfähigkeit sichern helfen.

Bausteine in der Vorgehensweise der Energieeffizienzkonzepte sind die Erfassung der betrieblichen Energieströme, Ermittlung der wesentlichen Verbraucher, Bewer-tung des Energieverbrauchs anhand von Vergleichszahlen (Benchmarking), Ermittlung von Energieeinsparmaßnahmen, Bewertung/Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, Umsetzung der Energiesparmaßnahmen, Er-gebniskontrolle / Energiecontrolling. Die Firma Ruhl setzt diese Energiekonzepte an verschiedener Stelle im Inland aber auch in China, Kasachstan, Kroatien oder Marokko um. Das Beispiel eines Heizenergiekonzeptes am eigenen Standort macht den Nutzen dieses Vorgehens deutlich. So wurden durch zahlreiche Maßnahmen Einsparungen in Höhe von knapp 100.000 Euro bei Amortisationszeiten von in der Regel 1 bis 5 Jahren möglich. Eine zukunftsweisende Energiekonzeption zur Wärme-, Kälte und Stromversorgung einer großen Firma befindet sich gerade in der Umsetzung.

Kategorie Industrie, Handel, Dienstleistungen

Zischka Textilpflege GmbH, Simmern
Seit 1954 arbeitet die Fa. Zischka im Bereich Textilpflege. 2004 wurde ein neuer Gebäudekomplex im Simmerner Industriepark gebaut. Bereits bei der Planung des Betriebes spielte der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen Wasser und Energie eine wesentliche Rolle. Gemeinsam mit der Firma Ecolab wurden die bisherigen Verbrauche schrittweise optimiert. Durch den Einsatz eines Wärmetauschers und durch Abwärme vorgeheiztes Frischwasser in den Waschstraßen konnten Energieeinsparungen beim Waschen von etwa 50 Prozent und beim Trocknen je nach Tex-tilart von 10 bis 20 Prozent % erzielt werden.

Durch das Auffangen und Wiederverwenden von Wasch- und Spülwasser konnte der Frischwasserbedarf von 9,0 l/kg (2005) auf 4 l/kg gesenkt werden. Bei einer jährlichen Produktion von 11.000 Tonnen entspricht dies, einer Einsparung von 55.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr. Der spezifische Energieeinsatz ging hier von 1,30 kWh/kg (2005) auf 0,95 kWh/kg zurück. Dies bedeutet jährlich eine Einsparung von 3.850 MWh oder entsprechend etwa 340.000 m³ Gas oder über 730 Tonnen weniger CO2.

Weitere Schritte zur Energieeinsparung waren die Rückgewinnung der in der Man-gelabluft enthaltenen Energie und deren Nutzung zum Aufheizen des Frischwassers. Legt man wiederum eine Produktion von 11.000 t/a zugrunde, führen die realisierten Maßnahmen zu einer zusätzlichen Einsparung von 1.100 MWh oder über 95.000 m³ Gas. Dies entspricht einer CO2-Reduzierung um weitere 200 Tonnen pro Jahr. Durch die in zwei Schritten vorgenommenen Optimierungen, ist es dem Betrieb ge-lungen, pro Jahr insgesamt 55.000 m³ Wasser und 490.000 m³ Gas einzusparen und somit über 930 t/a weniger CO2 freizusetzen. Mit den jetzigen Verbrauchzahlen, gehört die Zischka Textilpflege GmbH zur Spitze der Branche in Europa.

Rasselstein GmbH, Andernach
Die Fa. Rasselstein GmbH, Andernach ist ein Tochterunternehmen der Thyssen Krupp Steel AG. Mit insgesamt ca. 2.400 Mitarbeitern produzieren wir etwa 1,5 Mio. Tonnen Weißblech für die Verpackungsindustrie und sind der einzige deutsche Weißblechhersteller. Das Unternehmen gehört zu den vier größten Weißblechlieferanten weltweit. Der Produktionsprozess ist durch die erforderlichen industriellen Großanlagen entsprechend energieintensiv.

Ein Nachhaltigkeitsprojekt der Azubis zum Bundeswettbewerb “Pack the future”, die Energetische Eigenverwertung aller Altwalzöle und Klärschlämme, eine Recyclingquote >90%, das Grundzertifikat “Beruf und Familie für Familienfreundlichkeit im Unternehmen” und die Auszeichnung Gesunderhaltender Betrieb haben in der Vergangenheit das Engagement für nachhaltige Entwicklung im Unternehmen bereits deutlich gemacht.

Umweltschutz hat bei Rasselstein einen hohen Stellenwert. Nachhaltiges Handeln wird dort als kontinuierlicher Prozess verstanden der neben der wirtschaftlichen Leistung im Besonderen den Energie- und Ressourcenverbrauch einschließt. Der nachhaltig sparsame Umgang mit Energie und Rohstoffen wird als Chance und Verpflichtung zur Standortsicherung und zum Umweltschutz gesehen. Im Rahmen einer systematischen Energieanalyse der Großanlagen mit Ideenfin-dungsworkshops wurden mehr als 150 konkrete Ideen und Verbesserungspotentiale zur Energieeinsparung gesammelt, wirtschaftlich bewertet, daraus ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt und umgesetzt.

Zusammen mit einer Wirkungsgradermittlung der energetisch relevanten Teilprozes-se der Produktionsanlage der 3 Rasselsteiner Durchlauf-Glühöfen (DO) war dies die Grundlage für etwa 30 Maßnahmen zur Einsparung von Erdgas (150.000 m3/a) Druckluft (2 Mio m3/a) Schutzgas Heißdampf (31.000 t/a) und Strom (1,2 GWh/a), die einem Energieäquivalent von 3 Mio Litern Heizöl und einer Emissionsminderung von jährlich ca. 11.000 Tonnen CO2 entsprechen.

Weitere Maßnahmen sind in der Umsetzung, die eine vergleichbare Größenordnung haben werden und alle eine Amortisationszeit von unter 5 Jahren haben.

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