UN-Naturschutzkonferenz vor Schlussrunde: BUND fordert bei Einrichtung von Schutzgebieten…

Berlin

UN-Naturschutzkonferenz vor Schlussrunde: BUND fordert bei Einrichtung von Schutzgebieten Einbeziehung der lokalen Bevölkerung
Beim Thema Vorteilsausgleich droht ein Scheitern der Konferenz
Berlin: In der zweiten Phase der UN-Artenschutzkonferenz in Bonn sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gute Chancen für substantielle Fortschritte beim Urwaldschutz und bei der Festlegung ökologischer Standards für den Anbau von Biomasse. Bei den Verhandlungen über einen gerechten Vorteilsausgleich zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern bei der wirtschaftlichen Nutzung von deren natürlichen Ressourcen hingegen erwarte er in den nächsten Tagen noch keine akzeptablen Ergebnisse, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. Um für mehr Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd zu sorgen, müsse Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Auftritt kommende Woche vor der UN-Naturschutzkonferenz die von Deutschland zugesagten Finanzmittel zur Einrichtung von Schutzgebieten noch einmal aufstocken.
„Die Erhaltung der Urwälder ist Voraussetzung für das globale Klimagleichgewicht. Deshalb müssen sämtliche Primärwälder der Erde unter Schutz gestellt werden. Die dafür erforderlichen Finanzmittel sind zielgenau zu transferieren. Und wenn es um die Einrichtung von konkreten Schutzgebieten geht, muss die lokale Bevölkerung gleichberechtigt einbezogen werden“, sagte Weiger.
Das Anlegen von Monokulturen wie zum Beispiel Eukalyptus- oder Palmölplantagen verdränge ursprüngliche Wälder. Enorme Risiken berge auch die Pflanzung gentechnisch veränderter Bäume. Dies trage zur Verarmung der Artenvielfalt bei und könne zur großflächigen Kontamination benachbarter Wälder mit nicht absehbaren Folgen führen. Dem müsse die internationale Gemeinschaft mit einem Verbot einen Riegel vorschieben.
Von der Europäischen Union forderte der BUND ein Moratorium für den Import von Agrartreibstoffen. Nur auf diese Weise lasse sich die Rodung von Urwäldern und die Monopolisierung der Landwirtschaft in Südostasien und Lateinamerika aufhalten und der Rückgang der Artenvielfalt bremsen. Der Einsatz von Pflanzen zur Energiegewinnung konkurriere außerdem mit dem Anbau von Pflanzen zur Ernährung und sei mitverantwortlich für die drastisch gestiegenen Weltmarktpreise bei Lebensmitteln.
„Nur wenn die Energiebilanz deutlich positiv ist darf Biomasse in regionalen Kreisläufen unter Beachtung strenger ökologischer und sozialer Standards bei der Energieerzeugung eingesetzt werden“, sagte Weiger. „Für Agrosprit aus Mais oder Weizen gilt dies nicht, deshalb gehört er nicht in die Tanks unserer Autos.“
Pressekontakt: In Bonn: Friedrich Wulf, BUND-Artenschutzexperte, Mobil: 0173-9234747 bzw. BUND-Pressestelle, Rüdiger Rosenthal, Tel. 030-27586-425/464, Mobil: 0171-8311051, Fax: -440, E-mail: presse@bund.net. www.bund.net

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UN-Naturschutzkonferenz vor Schlussrunde: BUND fordert bei Einrichtung von Schutzgebieten Einbeziehung der lokalen Bevölkerung
Beim Thema Vorteilsausgleich droht ein Scheitern der Konferenz
Berlin: In der zweiten Phase der UN-Artenschutzkonferenz in Bonn sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gute Chancen für substantielle Fortschritte beim Urwaldschutz und bei der Festlegung ökologischer Standards für den Anbau von Biomasse. Bei den Verhandlungen über einen gerechten Vorteilsausgleich zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern bei der wirtschaftlichen Nutzung von deren natürlichen Ressourcen hingegen erwarte er in den nächsten Tagen noch keine akzeptablen Ergebnisse, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. Um für mehr Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd zu sorgen, müsse Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Auftritt kommende Woche vor der UN-Naturschutzkonferenz die von Deutschland zugesagten Finanzmittel zur Einrichtung von Schutzgebieten noch einmal aufstocken.
„Die Erhaltung der Urwälder ist Voraussetzung für das globale Klimagleichgewicht. Deshalb müssen sämtliche Primärwälder der Erde unter Schutz gestellt werden. Die dafür erforderlichen Finanzmittel sind zielgenau zu transferieren. Und wenn es um die Einrichtung von konkreten Schutzgebieten geht, muss die lokale Bevölkerung gleichberechtigt einbezogen werden“, sagte Weiger.
Das Anlegen von Monokulturen wie zum Beispiel Eukalyptus- oder Palmölplantagen verdränge ursprüngliche Wälder. Enorme Risiken berge auch die Pflanzung gentechnisch veränderter Bäume. Dies trage zur Verarmung der Artenvielfalt bei und könne zur großflächigen Kontamination benachbarter Wälder mit nicht absehbaren Folgen führen. Dem müsse die internationale Gemeinschaft mit einem Verbot einen Riegel vorschieben.
Von der Europäischen Union forderte der BUND ein Moratorium für den Import von Agrartreibstoffen. Nur auf diese Weise lasse sich die Rodung von Urwäldern und die Monopolisierung der Landwirtschaft in Südostasien und Lateinamerika aufhalten und der Rückgang der Artenvielfalt bremsen. Der Einsatz von Pflanzen zur Energiegewinnung konkurriere außerdem mit dem Anbau von Pflanzen zur Ernährung und sei mitverantwortlich für die drastisch gestiegenen Weltmarktpreise bei Lebensmitteln.
„Nur wenn die Energiebilanz deutlich positiv ist darf Biomasse in regionalen Kreisläufen unter Beachtung strenger ökologischer und sozialer Standards bei der Energieerzeugung eingesetzt werden“, sagte Weiger. „Für Agrosprit aus Mais oder Weizen gilt dies nicht, deshalb gehört er nicht in die Tanks unserer Autos.“
Pressekontakt: In Bonn: Friedrich Wulf, BUND-Artenschutzexperte, Mobil: 0173-9234747 bzw. BUND-Pressestelle, Rüdiger Rosenthal, Tel. 030-27586-425/464, Mobil: 0171-8311051, Fax: -440, E-mail: presse@bund.net. www.bund.net