Siemens hat aus der Katastrophe von Tschernobyl nichts gelernt

Siemens hat aus der Katastrophe von Tschernobyl nichts gelernt

23 Jahre nach dem GAU: Die Russlandgeschäfte der Atomheuschrecke

München, 23. April 2009 ? Siemens will weiterhin Geschäfte mit der hochriskanten Atomkraft machen. Nachdem der Aufsichtsrat Ende Januar die Trennung vom französischen Atomkonzern Areva bekannt gegeben hatte, unterzeichnete Siemens-Chef Peter Löscher am 3. März bereits ein neues Jointventure mit dem russischen Staatskonzern RosAtom. Erklärtes Ziel dieser Partnerschaft ist der weltweite Ausbau der Atomenergie.

Mit RosAtom kooperiert Siemens künftig mit einem Konzern, der in Russland noch immer
15 Meiler mit Leichtwasser-Graphit-Reaktoren vom Typ Tschernobyl betreibt. ?Damit offenbaren die Siemens-Manager besonders unverhohlen die Skrupellosigkeit ihrer Unternehmenspolitik?, erklärt Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München.

Zwar will das deutsch-russische Gemeinschaftsunternehmen die Entwicklung einer anderen Baureihe, der russischen Druckwasserreaktoren, vorantreiben. ?Auch diese Baureihe weist massive Mängel auf, die zum Beispiel im AKW Greifswald 1975 zu einem Unfall führten. Im Zuge der Wiedervereinigung wurden alle fünf Blöcke wegen Sicherheitsbedenken außer Betrieb genommen?, erläutert Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut.
Weiter fügt sie hinzu: ?Wenn Siemens schon eine Partnerschaft mit RosAtom eingeht, muss der Konzern mindestens dafür sorgen, dass die Reaktoren der Tschernobyl-Baureihe unverzüglich stillgelegt und zurückgebaut werden.?

?Innovationen heute. Für eine nachhaltige Zukunft?, wie Siemens wirbt, sähen anders aus, ergänzt Christina Hacker: ?Siemens und alle anderen Atomheuschrecken müssen endlich damit aufhören, Geld zu verbrennen. Stattdessen sollten sie nur noch in erneuerbare Energien investieren. Denn diesen gehört die Zukunft, weil sie ohne Risiko sind und krisenfeste Arbeitsplätze schaffen.?

Vor 23 Jahren, am 26. April 1986, explodierte das sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl.
Unter den Folgen leiden die Menschen in den verstrahlten Regionen Weißrusslands und der Ukraine bis heute: Besonders häufig erkranken sie an Schilddrüsenkrebs, Tendenz immer noch steigend.

Darüber hinaus wurden weite Landstriche unbewohnbar, 1,5 Mio. ha Ackerland und Wald können nicht mehr genutzt werden. Selbst bei uns, im 2000 km entfernten Bayern sind Pilze und Wildfleisch nach wie vor erheblich radioaktiv belastet und überschreiten die europäischen Grenzwerte teils um das 100-fache.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker und Karin Wurzbacher
Tel. (089) 30 77 49-0
ch@umweltinstitut.org

Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter:
www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung

Siemens hat aus der Katastrophe von Tschernobyl nichts gelernt

23 Jahre nach dem GAU: Die Russlandgeschäfte der Atomheuschrecke

München, 23. April 2009 ? Siemens will weiterhin Geschäfte mit der hochriskanten Atomkraft machen. Nachdem der Aufsichtsrat Ende Januar die Trennung vom französischen Atomkonzern Areva bekannt gegeben hatte, unterzeichnete Siemens-Chef Peter Löscher am 3. März bereits ein neues Jointventure mit dem russischen Staatskonzern RosAtom. Erklärtes Ziel dieser Partnerschaft ist der weltweite Ausbau der Atomenergie.

Mit RosAtom kooperiert Siemens künftig mit einem Konzern, der in Russland noch immer
15 Meiler mit Leichtwasser-Graphit-Reaktoren vom Typ Tschernobyl betreibt. ?Damit offenbaren die Siemens-Manager besonders unverhohlen die Skrupellosigkeit ihrer Unternehmenspolitik?, erklärt Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München.

Zwar will das deutsch-russische Gemeinschaftsunternehmen die Entwicklung einer anderen Baureihe, der russischen Druckwasserreaktoren, vorantreiben. ?Auch diese Baureihe weist massive Mängel auf, die zum Beispiel im AKW Greifswald 1975 zu einem Unfall führten. Im Zuge der Wiedervereinigung wurden alle fünf Blöcke wegen Sicherheitsbedenken außer Betrieb genommen?, erläutert Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut.
Weiter fügt sie hinzu: ?Wenn Siemens schon eine Partnerschaft mit RosAtom eingeht, muss der Konzern mindestens dafür sorgen, dass die Reaktoren der Tschernobyl-Baureihe unverzüglich stillgelegt und zurückgebaut werden.?

?Innovationen heute. Für eine nachhaltige Zukunft?, wie Siemens wirbt, sähen anders aus, ergänzt Christina Hacker: ?Siemens und alle anderen Atomheuschrecken müssen endlich damit aufhören, Geld zu verbrennen. Stattdessen sollten sie nur noch in erneuerbare Energien investieren. Denn diesen gehört die Zukunft, weil sie ohne Risiko sind und krisenfeste Arbeitsplätze schaffen.?

Vor 23 Jahren, am 26. April 1986, explodierte das sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl.
Unter den Folgen leiden die Menschen in den verstrahlten Regionen Weißrusslands und der Ukraine bis heute: Besonders häufig erkranken sie an Schilddrüsenkrebs, Tendenz immer noch steigend.

Darüber hinaus wurden weite Landstriche unbewohnbar, 1,5 Mio. ha Ackerland und Wald können nicht mehr genutzt werden. Selbst bei uns, im 2000 km entfernten Bayern sind Pilze und Wildfleisch nach wie vor erheblich radioaktiv belastet und überschreiten die europäischen Grenzwerte teils um das 100-fache.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Christina Hacker und Karin Wurzbacher
Tel. (089) 30 77 49-0
ch@umweltinstitut.org

Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter:
www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung